Schleswig-Holstein-Liga: Heide stürmt die SVT-Festung


Der Heider SV hat am Sonntag die „Festung Joda-Sportpark“ erstürmt. Saisonübergreifend war der SV Todesfelde zwölf Heimspiele in Folge ungeschlagen geblieben, musste nun aber im Schleswig-Holstein-Liga-Topspiel eine 1:3-Heimpleite gegen die starken Heider hinnehmen. „Wir freuen uns riesig, dass wir diese drei Punkte mitnehmen konnten, und sind stolz darauf, diese riesige Herausforderung bei den so heimstarken Todesfeldern bestanden haben“, strahlte HSV-Coach Sönke Beiroth nach dem Abpfiff.

SVT-Trainer Sascha Sievers sprach von einer „verdienten Niederlage“ und gab zu: „Das, was wir in diesem Spiel gezeigt haben, reichte nicht gegen eine Heider Mannschaft, die eine unfassbare Leidenschaft an den Tag gelegt hat!“ Möglicherweise hätte die Partie einen anderen Verlauf genommen, wenn in der dritten Minute ein Kopfballtreffer von Morten Liebert gezählt hätte. Warum Schiedsrichter Marc Quednau (vom Sereetzer SV) dem Treffer die Anerkennung verweigerte, blieb zweifelhaft ‒ ein Stürmer-Foul oder eine Behinderung von Gäste-Keeper Robin Carstens scheiden als Gründe jedenfalls aus. 20 Minuten später gingen stattdessen die Dithmarscher in Führung: „Kommissar Zufall“ half dabei mit, denn als Maurice Schwaebe aus 20 Metern abzog, fälschte ein Todesfelder den Ball so ab, dass er sich über SVT-Torwart Lukas Benner hinweg zum 0:1 ins Netz senkte (23.). „Das war natürlich etwas glücklich, andererseits aber auch der Lohn dafür, dass Schwaebe es überhaupt versucht hat“, kommentierte Beiroth den Führungstreffer.

Daniel Schumacher verpasste den möglichen Ausgleich: Seinen 18-Meter-Schuss wehrte Carstens noch stark zur Ecke ab (35.). Drei Minuten später scheiterte Tobias Hass freistehend an Benner, so dass sie Seiten beim Stand von 0:1 gewechselt wurden. In der Pause nahmen sich die Segeberger viel vor, doch dann wurden sie eiskalt erwischt: Als es für die Gäste 18 Meter vor dem Tor einen umstrittenen Freistoß gab (Chris Marco Hoffmann soll gefoult worden sein), wurde Hass, als er sich den Ball zurechtlegte, von Quednau gefragte, ob er den Abstand der Mauer kontrollieren solle. Hass verneinte und zirkelte den Ball stattdessen, während Benner noch seine Abwehrmauer stellte, zum 0:2 ins Netz (47.). „Das hat Hass sehr abgeklärt gemacht“, lobte Beiroth, während Sievers dieses Gegentor „in die Kategorie irgendwo zwischen Schlafmützigkeit und Dämlichkeit“ ansiedelte. Dass Felix-Maximilian Hamann kurz darauf verletzt passen musste, nachdem er hart gefoult worden war, nutzte Sievers, um aus seinem 4-4-2-System eine offensivere 3-5-2-Formation zu machen.

In dieser liefen die Hausherren immer wieder blindlings an, ohne den nötigen Zug zum Gäste-Gehäuse zu entwickeln. Die Heider konnten kurz vor Ultimo sogar noch ihr drittes Tor nachlegen: Als an einer Hass-Rechtsflanke in der Mitte sowohl ein HSV- als auch ein SVT-Akteur vorbei gerutscht war, schob Yannic-Lucas Peters vom linken Eck des Fünfmeterraums aus an Benner vorbei zum 0:3 ein (85.). In der Nachspielzeit gelang den Hausherren zumindest noch der Ehrentreffer: Liebert war von Denis Dethlefsen gefoult worden und verwandelte den fälligen Strafstoß selbst zum 1:3-Endstand (91.). „Wir haben es einfach nicht geschafft, uns so zu wehren, wie es erforderlich gewesen wäre“, sagte Sievers abschließend, während sich Beiroth über „eine geschlossen starke Leistung“ freute und befand: „Die Führung hat uns in die Karten gespielt ‒ und weil wir mehr Torchancen hatten, haben wir verdient gewonnen!“

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