
Das Keller-Derby der Bezirksliga West zwischen dem TSV Sparrieshoop (zwölfter Rang, 19 Zähler) und dem SSV Rantzau, der mit zwei Punkten weniger als Drittletzter zurzeit den ersten Abstiegsplatz belegt, wurde am Sonntag beim Stand von 1:1 nach 80 Minuten von Schiedsrichter Bubacar Djalo abgebrochen. TSV-Spieler Marvin-Jay Gibau hatte sich verletzt und nach der Unterbrechung war es an Klein Offensether Rosenstraße zu dunkel, um die Partie fortzusetzen.
SportNord sprach mit Verantwortlichen beider Teams über die Geschehnisse ...
... Kevin Reichmann, Co-Trainer von Sparrieshoop, erklärte:
„Das letzte Spiel des Jahres 2014 war für ein Nachbarschaftsduell sehr fair und so richtige Derby-Stimmung wollte nicht aufkommen. Beide Teams wollten und durften keine Punkte verschenken. So waren es zwei Fernschüsse, die zum 1:1 führten (Anmerkung der Redaktion: Benjamin Zabel brachte die Sparrieshooper in Führung/19., Nico Breuel glich für die Barmstedter aus/43.). Leider hat sich Marvin Gibau in der 80. Minute so schwer verletzt, dass es die richtige Entscheidung des Schiedsrichters war, das Spiel abzubrechen. Inzwischen wissen wir, dass Marvin Gibau ‚nur‘ sehr eine schwere Prellung erlitten hat. Die Schwere der Verletzung war aber am Sonntag nicht abzuschätzen und die Lichtverhältnisse waren zu schlecht für eine Spielfortsetzung, so dass der Abbruch vernünftig war.“
...Jörg Bogdahn, Co-Trainer von Rantzau, berichtete:
„Als es 1:1 stand, kam es nach rund 80 Minuten zu einer ganz unglücklichen Szene. Unser eingewechselter Spieler Roman Dohrn hatte die Chance, das 2:1 zu schießen. In letzter Sekunde kam aber ein gegnerischer Spieler vor ihn an den Ball. Dadurch hat Dohrn, der rund 90 Kilo wiegt, den Sparrieshooper, der wohl nur 50 Kilo wiegt, voll getroffen. Von Dohrn lag hier überhaupt keine böse Absicht vor, er wollte den Ball aufs Tor schießen und konnte nichts für diesen Zusammenprall. Der Sparrieshooper ist aber laut schreiend vor Schmerzen liegen geblieben und der Schiedsrichter hat das Spiel unterbrochen, damit die Betreuer auf den Platz gehen und den Spieler versorgen konnten. Sie haben dann die Befürchtung gehabt, dass es sich um einen Wadenbeinbruch handeln würde.
Es dauerte rund eine Viertelstunde, bis der Krankenwagen kam. Die Sanitäter wollten den Spieler, weil er über so große Schmerzen klagte, betäuben, was sie aber nicht durften. Deshalb musste ein Notarzt kommen, auf den wieder rund eine Viertelstunde gewartet wurde. Dann war es zu dunkel, um die Partie fortzusetzen, weil es kein Flutlicht auf dem Platz gab. Es war in Ordnung, dass der Schiedsrichter das Spiel dann abgebrochen hat. Bei aller Rivalität, die es zwischen beiden Vereinen nicht nur aufgrund der aktuellen Tabellensituation beider Teams gibt, steht in so einer Situation die Gesundheit des Spielers im Vordergrund. Wir freuen uns, dass sich der Sparrieshooper nicht so schwer verletzt hat, wie es zunächst befürchtet worden war!“