
Ein überraschendes Ergebnis gab es am Sonntag in der Verbandsliga Süd-West: Das Schlusslicht SV Schackendorf erreichte beim Tabellen-Vierten SV Schackendorf ein 1:1-Unentschieden. „Das ist Balsam für die Seele“, weiß Lennart Jensen, der als Sportlicher Leiter der RWK-Kicker nach starken sieben Punkten aus den letzten vier Partien ergänzte: „Wir werden beim Verband beantragen, dass die Saison verlängert wird ...“
Sollte der Schleswig-Holsteinische Fußball-Verband dieses Ansinnen abschlägig bescheiden, würde es mit dem Klassenerhalt aber eng werden: Bei sechs noch ausstehenden Partien liegen die „Kiebitze“ nun 14 Punkte hinter dem rettenden 13. Rang. Es hätten „nur“ noch zwölf Zähler sein können, wenn Simeon Duwensee im Schackendorfer Travestadion nicht mit einem unstrittigen Foulelfmeter, den der Schackendorfer Mark Hamdorf an Michael Jermies verwirkt hatte, am überragenden SVS-Keeper Danny Schramm gescheitert wäre. Die Schackendorfer sollten ihrerseits vielleicht beantragen, nicht mehr gegen Teams aus dem Tabellenkeller spielen zu müssen. Acht Tage zuvor hatte SVS-Coach Uwe Rupsch schon nach dem 1:1-Unentschieden beim MTSV Olympia Neumünster von „zwei verschenkten Punkten“ gesprochen. „Nun müssen wir froh sein, am Ende gegen Kiebitzreihe nicht sogar noch verloren zu haben“, gab Stefan Christensen, Sportlicher Leiter der Schackendorfer, zu.
In der ersten Halbzeit schien die Partie noch ihren erwarteten Verlauf zu nehmen. Die favorisierten Hausherren hatten sowohl über die Flügel, wo Maik Groß und Marc Wienke wiederholt gut eingesetzt wurden, als auch im Zentrum, wo Guilherme de Oliveira und Jorrit Bernoth prächtig harmonierten, klare Vorteile. Bernoth gelang nach einem Pass von Guilherme de Oliveira auch das 1:0 (23.). „Zur Pause hätten wir auch höher führen können“, urteilte Christensen. Als Bernoth kurz nach dem Seitenwechsel verletzt passen musste, führte dies allerdings zu einem Bruch im Spiel der Segeberger. „Danach haben wir uns die Partie aus der Hand nehmen lassen“, klagte Christensen. Jensen war begeistert vom Auftritt seiner Rot-Weißen im zweiten Durchgang: „Wir hatten deutlich mehr Ballbesitz und ein klares Chancen-Plus!“ Vollkommen verdient war deshalb vor 70 Zuschauern der Ausgleich, den der starke Michael Ballfanz einleitete, indem er einen Ball eroberte und querlegte zu Bengt Gronemann, der sicher vollstreckte (71.). „Wir kennen es gar nicht von ihm, dass er trifft“, schmunzelte Jensen, der „mit der Punkteteilung zufrieden war“, aber zu bedenken gab: „Wenn der Elfmeter verwandelt worden wäre, hätten wir vermutlich sogar gewonnen ...“