
In der vergangenen Woche wurde beim Bezirksschiedsrichter-Ausschuss Pinneberg ein neuer Obmann gewählt. Michael Zibull (Foto, vom Heidgrabener SV) war der einzige Kandidat und folgte erwartungsgemäß auf Klaus Sommer (65, TuS Appen), der sich nach acht Jahren an der BSA-Spitze nicht mehr zur Wiederwahl stellte. Aktuell gehört Michael Zibull noch zum Schiedsrichter-Pool des Verbandsschiedsrichter-Ausschusses Hamburg und leitet Spiele in der Ober- und Landesliga. „Im Sommer 2015 ziehe ich mich aber aus dem VSA zurück und pfeife zukünftig auf Bezirksebene – andernfalls wäre der zeitliche Aufwand auch zu hoch gewesen“, erklärte Michael Zibull. Der 48-Jährige holte sich übrigens, bevor er sich zur Wahl stellte, das Einverständnis seiner Frau Astrid: „Sie hat großes Verständnis für mein Engagement und opfert dem Fußball selbst viel Zeit“, dankte Michael Zibull seiner Frau, die ebenfalls als Schiedsrichterin aktiv und zugleich Fußball-Jugendleiterin in Heidgraben ist. Zunächst ist Michael Zibull für zwei Jahre gewählt worden. „Das ist ein guter Zeitraum, nach dem die Mitglieder meine Arbeit beurteilen und entscheiden können, ob ich sie fortsetzen soll“, sagte Michael Zibull, der einst auch als Fußballer höherklassig aktiv war, zu diesem Umstand. „In den nächsten Wochen werde ich schauen, was gut läuft und was verbessert werden kann“, erklärte Michael Zibull seine Vorgehensweise.
Eine Steigerung strebt der 48-Jährige bei der Anzahl der Unparteiischen, die für den BSA Pinneberg aktiv sind, an: „Wir möchten unsere aktuellen Schiedsrichter halten und neue dazugewinnen“, so Michael Zibull, der weiß: „Leider verlieren momentan gerade viele junge Schiedsrichter die Lust am Pfeifen.“ Dafür gibt es laut Zibull der einst auch als Fußballer höherklassig aktiv war, zwei Gründe: „Einige merken, dass das Leiten von Fußballspielen doch nichts für sie ist – andere werden aber auch davon verschreckt, dass sie im Jugend-Bereich wiederholt Pöbeleien und Beleidigungen nicht nur von den Trainern, sondern vor allem auch von den Eltern der jungen Fußballer ausgesetzt sind. Und dann sagen sie sich: Das tue ich mir nicht alle zwei Wochen an ...“ Hier appelliert Michael Zibull an die Vernunft aller Fußball-Freunde: „Ohne Schiedsrichter geht es nicht, das sollte jedem klar sein!“ Für die Zukunft hofft Michael Zibull darauf, dass die Referees auch in ihren Vereinen stärker integriert werden: „Oftmals sind Schiedsrichter das fünfte Rad am Wagen – das sollten wir ändern!“
Mit den Klubs, die im Verhältnis zu ihren gemeldeten Teams nicht genügend Schiedsrichter haben, möchte Michael Zibull das Gespräch suchen: „Ich setze auf den Dialog – das bringt mehr, als Strafen auszusprechen!“ Von SportNord auf die in Schleswig-Holstein praktizierte Regel, den Ersten Mannschaften von Vereinen, die zu wenig Referees haben, im Wiederholungsfall sogar Punktabzüge auszusprechen, angesprochen, betonte Michael Zibull: „Das ist in meinen Augen der falsche Weg und führt nur dazu, dass sich die Vereine gegenseitig die Schiedsrichter abwerben. Und dann wird am Ende ein Klub, der über Jahre hinweg Schiedsrichter ausgebildet hat, bestraft, weil mehrere seiner Referees den Angeboten von anderen Vereinen nicht widerstehen konnten ...“