A-Kreisklasse 7: Teutonia 10 triumphiert im Topspiel

Auch im Liegen ist Teutonias Doppeltorschütze John Pablo Elsner (Mitte) hier vor den Groß Flottbekern Abdirahim Muhamed Mohamed (links) und Mika Stellwagen am Ball.
(Foto-Credit: Johannes Speckner)

Selbst Fußball-Abteilungsleiter Mustafa Arslan und Trainer Turgut Ceylan machten keinen Hehl daraus, dass der zwischenzeitliche 1:2-Anschlusstreffer ihrer Groß Flottbeker SV mit einem klaren Handspiel erzielt wurde. "Das war die 'Hand Gottes'", schmunzelte Arslan in Erinnerung an das legendäre Hand-Tor von Diego Maradona während des WM-Viertelfinals 1986 für Argentinien gegen England und dessen anschließende Aussage, es sei "ein bisschen Maradonas Kopf und ein bisschen die Hand Gottes" am Ball gewesen. Dass Schiedsrichter Jörg Wiltschek (vom FC St. Pauli) das Handspiel nicht sah und den Treffer anerkannte, war am Ende nicht spielentscheidend, denn der SC Teutonia 10 gewann die Nachholpartie am Donnerstagabend trotzdem mit 3:2 und übernahm damit die Tabellenführung in der A-Kreisklasse 7.

Um ein Haar hätte Teutonias Liga-Mannschaft an der Notkestraße auf die Unterstützung ihrer zweiten Herren zählen können. "Als die Idee aufkam, dass wir sie anfeuern, habe ich eine Umfrage unter den Spielern gemacht - die Mehrheit sprach sich dann doch für eine Trainingseinheit aus", berichtete Thomas Ziemke, Coach der Teutonia-Reserve. Auch ohne lautstarke Anfeuerunhgsrufe von der Seitenlinie übten die Gäste in der Anfangsphase viel Druck aus und gingen in Führung (Shqipdon Sadikaj/28. Minute). In der Folge erspielten sich auch die Hausherren einige Torchancen, die sie jedoch vergaben, weshalb das 0:1 bis zur Pause Bestand hatte.

Im zweiten Durchgang erwischten die Groß Flottbeker den besseren Beginn. Eigentlich - denn Grund zum Jubeln hatten wieder die Teutonen: Im Anschluss an einen Eckstoß, den die Heim-Elf nicht richtig klären konnte, gelang John Pablo Elsner das 0:2 (56.). Die GFSV-Kicker erhöhten daraufhin den Druck und vergaben weitere gute Chancen. In der 71. Minute lenkte Mohamud Ali Ibrahim dann eine von der rechten Seite kommende Freistoßflanke mit seiner Hand ins Netz. Die Proteste der Gäste fanden kein Gehör und Ceylan tröstete seinen Trainerkollegen Sören Danckert an der Seitenlinie mit folgendem Hinweis: "Vorher hat der Referee ja auch schon einige Dinge gegen uns und für Euch entschieden."

Das Team von der Max-Brauer-Allee gab derweil sportlich nur zwei Zeigerumdrehungen später die passende Antwort: Als die Groß Flottbeker einen Ball nicht richtig klären konnten, staubte erneut Elsner zum 1:3 ab (72.). Die Hausherren rannten in der Folge weiter an und erspielten sich gute Gelegenheiten. "Von den Chancen her hätten wir mindestens noch zum Ausgleich kommen und eigentlich sogar gewinnen müssen", haderte Arslan. Doch Teutonias Torwart David Samuel Gutierrez Plasser parierte wiederholt stark und ließ sich nur noch einmal überwinden: Nach einer Ecke, die die Gäste nicht weit genug klärten, traf Can Nayci (79.) - dieses 2:3 war dann aber der Endstand.

"Die Niederlage ärgert uns - wir wollen am Saisonende möglichst als Meister den Aufstieg schaffen", betonte Arslan. Aktuell liegen die GFSV-Kicker als Tabellen-Zweiter einen Punkt hinter den Teutonen, aber sie müssen auch achtsam nach hinten schauen: Blau-Weiß Ellas, Altona 93 IV und Grün-Weiß Eimsbüttel II sitzen ihnen im Nacken. Bei Arslan liegt der volle Fokus nun aber ohnehin erst einmal auf dem am Sonntag, 29. September anstehenden Oberliga-Duell der Alten Herren seines Vereins mit dem SC Union 03: "Bei Union spielen zahlreiche ehemalige Groß Flottbeker", freut sich Arslan auf das Wiedersehen, bei dem nach dem Abpfiff sicher viele Anekdoten ausgetauscht werden - und vielleicht auch das Hand-Tor vom Donnerstag noch einmal thematisiert wird ...

(Johannes Speckner)

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