Oberliga: Reibe unterschreibt bei neuem Verein

Thorben Reibe steht und hockt in der kommenden Saison beim VfR Horst an der Seitenlinie.
(Foto-Credit: Johannes Speckner)

Exakt zwei Wochen, nachdem Thorben Reibe im „Torneum“ den Spielern des FC Union Tornesch seinen Abschied zum Saisonende verkündet hatte, unterschrieb er am Dienstagabend für die kommende Saison bei einem neuen Verein. Der Trainer kehrt zurück zum VfR Horst, der aktuell in Schleswig-Holsteins Verbandsliga Süd-West (vergleichbar mit der Hamburger Bezirksliga) auf dem neunten von 14 Plätzen liegend überwintert.

„Eine Rückkehr nach Horst hat mich immer schon gereizt“, erklärte Reibe, der für die Rasensportler schon in der Saison 2009/2010 als Spieler und in der Rückrunde auch als Coach aktiv war. Der frühere Regionalliga-Kicker des VfR Neumünster (31 Einsätze in der Saison 2003/2004, ein Tor beim 2:1-Sieg beim 1. FC Köln II) hat von seinem Haus im Südwesten Itzehoes einen deutlich kürzeren Anreiseweg zur VfR-Sportanlage, die dem „Torneum“ mit einem Kunstrasen und zwei Rasenplätzen kaum nachsteht, als nach Tornesch. „Zweimal wöchentlich in Horst zu trainieren, lässt sich mit meinem Familienleben deutlich besser vereinbaren, als zwei- oder gar dreimal pro Woche nach Tornesch zu fahren“, stellte der Vater von zwei Kindern klar.

Als sein Entschluss, die Tornescher im Sommer 2023 nach dann fünf Jahren zu verlassen, gereift sei, hätte er sich „für die Zukunft nicht allzu viele Varianten vorstellen können“, ergänzte der 40-Jährige. Neben einer Rückkehr zum VfR wäre „auch ein Wiedereinstieg beim VfL Pinneberg denkbar gewesen“, gewährte Reibe einen Einblick in seine Planungen. In der Fahltsweide war der hauptberufliche Finanzbeamte von 2010 bis 2012 sowie ab 2013 bereits als Spieler aktiv, ehe er im Januar 2016 das Traineramt übernahm. „Aus dieser Zeit kenne ich in Pinneberg natürlich noch viele Menschen“, so Reibe, der dem VfL im Sommer 2018 zusammen mit zahlreichen Spielern den Rücken gekehrt und den FC Union übernommen hatte.

Denkbar gewesen wäre zudem ein Einstieg beim TSV Lägerdorf, der am Itzehoer Stadtrand beheimatet und in Schleswig-Holsteins Landesliga angesiedelt ist – oder auch beim SV Wellenkamp Itzehoe. „Zu dessen Sportplatz kann ich zu Fuß gehen und ehe ich gar nichts gemacht hätte, hätte ich dort einmal angeklopft“, verriet Reibe, der aber auch keinen Hehl daraus machte, dass er „nicht wissen würde, in welcher Liga der SV Wellenkamp aktuell spielt.“ Während die Wellenkamper in Schleswig-Holsteins Kreisklasse A Süd-West angesiedelt sind, müssen die Horster noch fürchten, in die Kreisliga abzusteigen. „Wir planen aber ganz klar für die Verbandsliga und werden jetzt mit Hochdruck die Gespräche aufnehmen“, betonte Reibe.

Oliver Schröter hatte als Sportlicher Leiter der Horster nach dem Abschied von Langzeit-Coach Florian Rammer (übernahm im August den TSV Bordesholm/Oberliga Schleswig-Holstein) mit vielen Trainerkandidaten gesprochen, aber für die aktuelle Saison keinen neuen, externen Übungsleiter gefunden. Nun bezeichneten Schröter und VfR-Präsident Frank Karstens die Verpflichtung von Reibe als „vorzeitiges Weihnachtsgeschenk“. Ob es noch weitere Präsente auf dem Horster Gabentisch in Form von Spielern, die Reibe aus Tornesch mitbringt, geben wird, bleibt abzuwarten. „Die jungen Spieler beim FC Union werde ich nicht kontaktieren“, versprach Reibe und fügte hinzu, er habe mit seinem Nachfolger Martin Schwabe „besprochen, nur die Spieler zu kontaktieren, die sich gegen einen Verbleib beim FC Union entscheiden“.

(Johannes Speckner)

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