Kreisliga 7: Hornstein-Hattrick an Loyals Hochzeitstag


Die Frage, ob er von allen Akteuren, die für seinen SC Cosmos Wedel auf dem Platz standen, die Vor- und Nachnamen kennen würde, beantwortete Coach Andree Otto mit einem verschmitzten Lächeln. Fakt ist: Neben sechs Liga-Spielern, von denen Torwart Leon Schuld im Feld zum Einsatz kam, musste er am Freitagabend in der Kreisliga-Partie bei der SV Blankenese auf Akteure der Zweiten Herren (A-Kreisklasse 6) und der Senioren zurückgreifen. Der Grund dafür: Cosmos-Kapitän Felix Loyal heiratete am Freitag und wollte den schönsten Tag in seinem Leben mit zahlreichen Mitspielern verbringen. „Da das Datum der Hochzeit natürlich schon lange feststand, hatten wir die Blankeneser bereits vor Monaten um eine Verlegung der Begegnung gebeten und jeden Wochentag als Ausweich-Termin angeboten ‒ aber leider ist unserem Wunsch nicht entsprochen worden“, ärgerte sich Otto.

Am Sülldorfer Kirchenweg entwickelte sich eine muntere Partie. Die Blankeneser Leon Gerlach (14. Minute) sowie Mario Bilic (19.) scheiterten jeweils an Cosmos-Keeper Till Nuppenau (16. Minute) und ein Schuss von Mateusz Zamachowski, der noch abgefälscht wurde, flog knapp rechts am Ziel vorbei (25.). In der 28. Minute gingen dann die „Cosmonauten“ in Front: Ein Pass von Tobias Schridde erreichte Tom Hadler, der von halblinks aus flach zum 0:1 in das lange Eck einschoss ‒ die freudige Nachricht wurde via Handy-Kurzmitteilung natürlich auch sofort der Hochzeitsgesellschaft überbracht. Sogar das 0:2 lag in der Luft ‒ doch nach einem abgeprallten Eckstoß ging Hadlers Nachschuss hauchdünn links vorbei (32.).

In der Schlussphase der ersten Halbzeit häuften sich dann die Chancen der Heim-Elf: „Sinnbildlich für unser Pech im Torabschluss“ nannte es SVB-Trainer Bernhard Schwarz, dass Zamachowski nach einem genialen Pass von Shayan Khodemani Yazdi von halbrechts aus den kurzen Innenpfosten traf und der Ball parallel zu der Torlinie entlang rollte, sie aber eben nicht überquerte (38.). Dann erkannte Schiedsrichter Onno Streit (vom TuS Hamburg) einen Treffer von Lionel Hornstein wegen einer Abseitsstellung nicht an (40.) und Nuppenau rettete stark gegen Petar Pavicevic-Stojanovic, der von halbrechts aus abgezogen hatte (42.). In der 43. Minute schlug Gäste-Akteur Julian Gaedke aber rechts vor dem eigenen Strafraum am Ball vorbei und Hornstein überwand den herausstürzenden Nuppenau zum laut Schwarz „überfälligen“ 1:1.

Den zweiten Durchgang eröffnete Gerlach mit einem Pfostenschuss (47.), ehe der Blankeneser Felix Morgenweck sich rechts bis zur Grundlinie durchtankte und Hornstein den Querpass zum 2:1 in den Winkel zimmerte (58.). „Wir haben aber auch einige gute Angriffe vorgetragen und hätten treffen können“, berichtete Otto, dessen Elf aber bei einem Pfostenschuss von Hadler im Pech war. Auf der Gegenseite passte der starke Omid Asgari Dermanaki zu Hornstein, der sich an der Strafraumgrenze hervorragend durchsetzte, aus 15 Metern zum 3:1 einschoss und sein drittes Tor des Tages feierte (64.). „Damit war die Partie entschieden“, gab Otto zu, während Schwarz beklagte, dass seine Elf die sich in der Schlussphase bietenden Räume „nicht gut genug ausnutzte“. Immerhin das 4:1 gelang aber noch, als Zamachowski einen Alleingang mit dem Endstand krönte (77.).

„Angesichts der Umstände hat sich unser Team aber teuer verkauft“, betonte Otto, während Schwarz nach dem dritten Saisonsieg kräftig durchatmete: „Das war ein ganz wichtiger Erfolg“, sagte er mit Blick darauf, dass der Drittletzte SV Eidelstedt II (3:1 im Kellerkick gegen das Schlusslicht SuS Waldenau) auch gewann und sein Team nur durch den eigenen „Dreier“ über dem Strich bleibt. „Wir entwickeln uns in die richtige Richtung“, beteuerte Schwarz, der noch einmal um Verständnis für die Probleme, die seine Elf zu Saisonbeginn hatte, warb: „Unsere Mannschaft ist neu zusammengestellt worden und besteht aus vielen jungen Spielern.“ Hinter Asgari Dermanaki etwa lag eine längere Fußball-Pause: „Er musste erst wieder reinkommen“, so Schwarz, der für die Zukunft „gerne noch den einen oder anderen erfahrenen Akteur verpflichten würde“, um „sicher den Klassenerhalt zu schaffen“.

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