Bezirksliga West: TBS triumphiert klar

Dass ihm NTSV-Torwart Nico Schultz hier ein Bein stellt, nutzt TBS-Stürmer Adrian Sousa nicht dafür, einen Elfmeter und einen Platzverweis zu schinden.
(Foto-Credit: Johannes Speckner)

„Ich bin viel zu nett.“ Diese Selbsterkenntnis hatte Adrian Sousa, nachdem er über das Bein, das Nico Schultz ihm gestellt hatte, nicht gestolpert, sondern hinübergesprungen (Foto oben) war und, obwohl er ins Straucheln gekommen war, von halbrechts einen Torschuss abgegeben hatte, der vorbeiging. „Etwas ruhiger bitte – wenn der Gegenspieler fällt, muss ich die Rote Karte zeigen“, gab es von Schiedsrichter Claas Andre Schönenberg (vom TuS Hemdingen-Bilsen) anschließend eine klare Ansage an Keeper Schultz.

Gut für den Niendorfer TSV III war, dass Schultz nicht vom Platz flog. Schlechte war, dass die Partie bei TBS Pinneberg trotzdem mit 0:3 verloren ging. „Eigentlich hätten wir noch höher gewinnen müssen“, lautete die Einschätzung der TBS-Verantwortlichen, die sich aber vor allem darüber freuten, dass sie auch ihr drittes Heimspiel in dieser Saison gewannen. „Und die Niendorfer hatten auch ein paar gute Gelegenheiten, einen Treffer zu erzielen“, gab der TBS-Vorsitzende Caglar Cot zu bedenken. Andre Alves Lopes, der nach einem Bandscheibenvorfall, Urlaub, einer Corona-Erkrankung und seiner Hochzeit endlich wieder das TBS-Tor hüten konnte, überstand aber sämtliche Prüfungen mühelos.

Ein klares Chancen-Plus aber gab es für die Hausherren. Nachdem Ilyas Afsin – einst für die Liga-Mannschaft des NTSV am Ball –, Rogerio Almeida Ferreira und auch Sousa zunächst kein Zielwasser besessen hatten, machte Sousa es in der 16. Minute besser: Nach einem Steilpass zog er rechts am auch in diese Szene herausstürzenden Schultz vorbei und aus spitzem Winkel ab. Der zurückeilende Niendorfer Adrian Umbach berührte den Ball noch, allerdings flog er trotzdem zum 1:0 ins Netz. nach einer halbe Stunde ebbte der Druck der Heim-Elf merklich ab und die Gäste konnten für sich reklamieren, ihren Gegner „eingeschläfert“ zu haben.

Nach der Pause kehrten die Schützlinge von TBS-Trainer Berkay Kilinc aber mit neuem Elan auf den Platz zurück. Ersen Asani, der sich schon in der Anfangsphase bei einem Zweikampf am Nacken verletzt hatte (56.), und Berke-Ali Kilinc (68.), jüngerer Bruder des Trainers, erhöhten zum 3:0-Endstand.

(Johannes Speckner)

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