Landesliga Hammonia: Uetersen fertigt Blau-Weiß 96 ab


Es bleibt dabei, dass das Rosenstadion kein guter Ort mehr ist für Selcuk Turan: Hatte er vom Juli 2003 bis zum August 2007 noch selbst für den TSV Uetersen gekickt, so verlor er nun als Trainer von Blau-Weiß 96 Schenefeld zum dritten Mal in Folge deutlich in der Rosenstadt. Nach einem 0:3 (am 14. Oktober 2012) und 0:4 (23. März 2014) hieß es am Sonntag sogar 0:5 aus Selcuk Turans Sicht – und der Coach ging anschließend hart mit seiner Elf ins Gericht: „Wenn wir so spielen, dürfen wir keine Hoffnungen auf ein knapperes Ergebnis haben und müssen uns auch nicht über den Schiedsrichter oder die Platzverhältnisse beschweren.“

Laut Selcuk Turan hätte Schiedsrichter Paul Jennerjahn (vom TSC Wellingsbüttel) die Partie „auf diesem Rübenacker nie anpfeifen dürfen“, der Trainer räumte allerdings auch ein: „Mit diesen Bedingungen mussten beide Teams zurechtkommen und wir haben nicht deshalb verloren, sondern weil wir schlecht waren!“ Von Matthias Hinzmann abgesehen, hatte Selcuk Turan bei seinen Feldspielern „nur Totalausfälle“ gesehen und stellte fest: „Es war kein besonders gutes Landesliga-Spiel, aber der TSV war die bessere Mannschaft!“ Im Rosenstadion erwischten die Uetersener einen Traumstart: Als gerade einmal sieben Minuten gespielt waren, passte Frank Saaba den Ball zu Maik Stahnke, der zum 1:0 einschoss. Weitere sieben Minuten später verwertete Marcel Jobmann, der vom Januar 2013 bis zum Juni 2014 noch für die Schenefelder stürmte, einen Freistoß von Mario Ehlers zum 2:0 – wohlgemerkt mit seinem rechten Fuß, den er „eigentlich nur zum Stehen hat“, wie er selbst es ausdrückte. Eine noch höhere Pausen-Führung der Uetersener verhinderte einzig Gäste-Keeper Florian Jensen mit mehreren starken Paraden. Kurz nach dem Seitenwechsel sprach Jennerjahn den Hausherren dann einen Foulelfmeter zu. „Das war ein schlechter Witz, das haben auch alle Uetersener Spieler so gesehen“, ärgerte sich Selcuk Turan über die Strafstoß-Entscheidung. Fakt ist: Hüsnü Turan soll Stahnke gefoult haben. Obwohl Eddy-Morton Enderle nach eigenem Bekunden „kein großer Freund vom Elfmeterschießen ist“, trat er an und verwandelte sicher zum 3:0 (52.).

Das Spiel lief weiterhin fast nur in eine Richtung: Saaba hätte nach einer guten Stunde auf 4:0 erhöhen müssen, zielte dann aber, als er rechts bereits an Jensen vorbeigezogen war, knapp links am langen Pfosten vorbei (63.). Zwei Minuten später klärte der Schenefelder Feldspieler Chris Niklas Heuermann einen Schuss von Jannek Laut noch vor der eigenen Torlinie. Doch nach dem folgenden Eckstoß von Mario Ehlers fiel das vierte Tor: Einen Linksschuss von Jobmann fälschte Sören Raschke so ab, dass der Ball Mats Lennart Enderle vor die Füße fiel – und der aufgerückte TSV-Verteidiger schoss von rechts aus flach zum 4:0 ins kurze Eck ein (66.). Den 5:0-Endstand stellte dann Saaba her, als er den Ball von halbrechts aus knallhart oben rechts ins Eck jagte (81./Foto). Kurz vor Schluss vereitelte TSV-Torwart Timo Herrmann den möglichen Ehrentreffer der Gäste, als er einen Schuss von Timm Patrick Thau stark parierte (87.). Damit gewannen die Uetersener insgesamt bereits zum fünften Mal in Folge und zum zweiten Mal hintereinander mit 5:0. Auf die Frage, ob dies nun das neue „Standard-Ergebnis“ seines Teams sei, entgegnete Peter Ehlers lachend: „Da hätte ich nichts gegen ...“ Wieder ernst, ergänzte der TSV-Trainer, der übrigens lieber auf dem angrenzenden Grandplatz an der Jahnstraße gespielt hätte: „Wir sind momentan in einer guten Verfassung und stehen auch hinten sehr sicher. Auf dem schwer bespielbaren Boden konnten wir uns die Torchancen nicht herausspielen, haben sie uns aber herausgearbeitet – das war sehr gut!“

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