
Am Dienstagabend hätte der VfL Pinneberg II in der Landesliga Hammonia bis auf vier Punkte an den rettenden 13. Rang heranrücken können. Doch der Drittletzte verlor sein Nachhol-Derby gegen den FC Union Tornesch am Ende deutlich mit 0:7 ‒ und liegt damit weiterhin sieben Zähler hinter dem Tabellen-13. SV Eidelstedt. „Mehr als das Ergebnis braucht man nicht zu schreiben“, hieß es anschließend auf der facebook-Seite der VfL-Reserve. Deutlich auskunftsfreudiger war der Tornescher Mittelfeldmann Martin Schwabe: Der 31-Jährige, der in der kommenden Saison dem neuen FCU-Chefcoach Thorben Reibe assistieren wird (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link), fungierte „erstmals überhaupt als Spielertrainer“, wie er selbst es ausdrückte, weil der eigentliche Übungsleiter Stefan Dösselmann verhindert war. Und Schwabe stellte zufrieden fest: „Das war eine richtig runde Sache!“
Kurzfristig gab es noch einmal eine Veränderung in der Aufstellung der Gäste: FCU-Keeper Tim Brüggemann wurde nämlich zwei Tage, nachdem er im Gastspiel beim USC Paloma in der 95. Minute zum 3:3-Endstand ausgeglichen hatte (SportNord berichteten), vom Helden zum Pechvogel, als er sich beim Warmmachen verletzte. Immerhin konnte der 29-Jährige, der einst auch beim VfL aktiv war, zu Fuß in das direkt neben dem Stadion liegende „Regio Klinikum Pinneberg“ gehen, wo ein ausgekugelter Finger diagnostiziert wurde. Marco Wendt übernahm den Posten zwischen den Pfosten und spielte „sehr souverän“, wie Schwabe lobte. Überhaupt hatten die Tornescher von Beginn an klare Vorteile: „Wir waren gut eingestellt und haben von der ersten bis zur letzten Minute sehr abgeklärt agiert“, stellte Schwabe zufrieden fest. Den Führungstreffer leitete der 31-Jährige selbst ein: Nachdem er im Mittelfeld einen Ball erobert hatte, passte er ihn perfekt in den Lauf von Sören Badermann, der überlegt zum 0:1 abschloss (19. Minute).
Nur fünf Zeigerumdrehungen später gab es nach einer Vorlage von Serge Haag den zweiten Streich von Timo Badermann. Dieses 0:2 war zugleich der Pausenstand, weil die Hausherren einige Chancen zum Anschlusstreffer vergaben. Trotzdem starteten die VfL-Spieler mit neuem Elan in den zweiten Durchgang ‒ doch aus diesem wurde schnell Frust, als Sören Badermann das 0:3 erzielte (50.). „Dieser Treffer kam einer Vorentscheidung gleich“, so Schwabe, der feststellte: „Danach ließ die Gegenwehr der Pinneberger nach.“ Herrlich anzuschauen war in der 71. Minute das 0:4, bei dem Serge Haag von links nach innen zog und den Ball dann mit seinem rechten Fuß in den rechten oberen Winkel jagte (71.). Nur drei Minuten später demonstrierte der 30-Jährige seine Beidfüßigkeit, als er mit einem strammen Linksschuss das 0:5 erzielte.
Kurz vor Ultimo durfte sich auch Jan-Philipp Zimmermann, der nach zwei Spielen als Bankdrücker erstmals seit dem 16. März wieder in der Start-Elf stand, am Schützenfest beteiligen: Nach einem Eckstoß von Sören Badermann köpfte der aufgerückte Verteidiger zum 0:6 ein (87.). In der Schlussminute stellte Serge Haag schließlich den 0:7-Endstand her, der nach dem am 19. Februar 2017 errungenen 14:0-Kantersieg beim SV Lurup den zweithöchsten Auswärtssieg in der knapp zweijährigen Landesliga-Geschichte der Union-Herren bedeutete. Schwabe hatte „eine geschlossen gute Team-Leistung“ gesehen ‒ ihm war aber nicht entgangen, dass alle drei Union-Torschützen einst auch für den VfL Pinneberg aktiv waren: „Sie sind wohl an ihrer früheren Wirkungsstätte besonders motiviert gewesen“, sagte der Mittelfeldmann lächelnd.