Nein, der Abschied vom VfL Lohbrügge fällt Gunnar Seidler nicht leicht. "Ich bin nun seit insgesamt 15 Jahren beim VfL, der zu einer Herzensangelegenheit für mich wurde. Es gab in diesem Verein für mich nicht nur den Fußball, sondern es sind auch viele Freundschaften entstanden", erklärt der Coach, der am kommenden Sonnabend im Gastspiel beim SV Börnsen letztmals auf der VfL-Bank sitzen wird.
Trotz dieser Trauer ist der Trainer überzeugt, den richtigen Schritt zu gehen: "Priorität genießen Familie und Beruf - und nachdem ich mich beruflich umorientieren musste, möchte ich mich voll und ganz auf meine neue Tätigkeit konzentrieren!" Da er in 31 seiner 36 Lebensjahre dem runden Leder verbunden war, will Seidler "dem Fußballsport unbedingt auch weiter treu bleiben", doch in welcher Form ist noch offen: "Wenn ich weiß, wie der Zeitaufwand bei meinem neuen Beruf aussehen wird, werde ich sicher wieder etwas im Fußball-Bereich machen!" Als Zuschauer wird er auch dem Binnenfeldredder wieder einen Besuch abstatten: "Mein Sohn spielt noch beim VfL, und ich ziehe ja auch nicht weg ..."
In den nächsten Wochen will sich Seidler aber kein Lohbrügge-Spiel anschauen: "Ich muss den Kopf freibekommen und Abstand gewinnen, und auch für die Mannschaft ist es sicher besser", argumentiert Seidler. Dass das Team zukünftig von seinem bisherigen Assistenten Sven Schneppel betreut wird, hält er "für die richtige Entscheidung" und ergänzt: "In der Vergangenheit haben wir nie als Chef- und Co-Trainer, sondern immer als Team gearbeitet und alle Personalien und Konzepte gemeinsam entschieden. Dadurch, dass er nun befördert wurde, sollte der Rhythmus nicht verloren gehen, sondern schnell wieder Normalität einkehren - und dass das Team das nötige Potential zum Aufstieg besitzt, ist klar!"