Kreisliga 5: VfL 93 4:3 Derbysieger gegen BU


Nach den ersten sechs Spieltagen sah es für den HSV Barmbek-Uhlenhorst III alles andere als gut aus. Die magere Ausbeute bis dahin belief sich auf schmale vier Zähler. Doch dann folgte die Wende beim Team von Trainer René Fuchs, denn von da an ging es mit 20 Punkten aus den folgenden acht Partien (sechs Siege und zwei Remis) zum Abschluss der Hinrunde vor einer Woche bis zum fünften Tabellenplatz nach oben.
Vor dem Spiel am Borgweg fehlte den Gästen zum Abschluss der ersten Hälfte der Saison mit insgesamt 24 Punkten nur ein Zähler auf den direkt davor platzierten VfL 93 II, dessen Hinrunde von einer Vielzahl sich verletzender Akteure geprägt war und nicht zuletzt dadurch die erhoffte Wiedergutmachung nach dem Bezirksligaabstieg ganz und gar nicht gelang. Tabellenführer Duvenstedter SV und der Zweite, der Farmsener TV sind bereits jetzt um 15 bzw. acht Zähler enteilt.

Genug der Vorrede. Kommen wir zur Partie beider Kontrahenten am Freitagabend. Die acht Spiele hintereinander ungeschlagenen Gäste konnten in den ersten 45 Minuten nicht annähernd erkennen lassen, wie sie diese beeindruckende Serie zu Stande gebracht hatten. Ohne Mumm, Einsatzbereitschaft und bedenklich schwacher Zweikampfführung waren sie den Hausherren komplett unterlegen und lagen zur Halbzeit mit 1:4 zurück.
André Bokalarsky eröffnete den Torreigen bereits nach 10 Minuten, als er einen Freistoß aus 25 Metern über die Mauer zum 1:0 im linken Toreck unterbringen konnte. Mit dem zweiten Torschuss erhöhte Benjamin Marschall, der nach langer Verletzungspause erstmals wieder mitwirken konnte, auf 2:0 (25.). Und das machte er wirklich gut, als er einen langen Ball von Alexander Fürstenberg im Sechzehener direkt mit dem linken Fuß aus 11 Metern ins untere linke Toreck platzierte. Bedenkliches Abwehrverhalten erleichterte acht Minuten später das 3:0 durch Florian Samek. Vorlagengeber war Torwart Jens Grawe mit einem langen Abschlag, der einmal aufsprang und dann über die verdutzte BU-Abwehr zum Torschützen gelangte, der dann problemlos vollendete (33.). Die gnadenlose Effizienz im Abschluss – nicht gerade das bisherige Markenzeichen des Bezirksliga-Absteigers – durchkreuzte erst André Bokalarsky, als er mit dem vierten Torschuss, der aus 16 Metern nur knapp über das Gäste-Tor strich (37.), eben nicht zum 4:0 traf. Das 1:3 für die Gäste durch Frederik Herlitzius, der nach einer Ecke und Durcheinander in der VfL-Abwehr vollendete, wirkte mehr wie ein Schönheitsfehler aus Sicht der Hausherren, die kurz vor der Pause mit dem 4:1 durch Philipp Hautz den alten Abstand wieder herstellten. Auch bei diesem Treffer sah die BU-Abwehr schlecht aus. André Bokalarsky bediente auf der linken Seite mit einem Einwurf Jorge Romao, der an der linken Grundlinie einen Zweikampf gewann und dann kurz für Hautz im Zentrum aufgelegt hatte.

Zwei Minuten nach Wiederanpfiff hatten die Gastgeber Glück, als BU’s Tayfun Karakaya aus 26 Metern Torwart Jens Grawe, der zu weit vor dem Tor stand mit einem Schuss über ihn hinweg übertölpeln wollte, der Ball aber an den rechten Pfosten klatschte. Dass damit nun Sturm und Drang der in Rückstand liegenden Gäste eingeleitet worden wäre, sah sich getäuscht. Sie investierten jetzt zwar mehr, ohne dabei aber richtig zwingend zu agieren. Der VfL 93 hatte wenig auszustehen und kontrollierte die Partie, konnte aber offensiv genauso wenig ausrichten wie die Gäste. Das Spiel war nun von ständig wechselndem Ballbesitz im Mittelfeld geprägt, wobei die Fehlpassquote schon bedenklich war. Torabschlüsse gab es bis zur 71. Minute, als BU’s Joker Nick Schelling mal aus 25 Metern abzog, aber links am Tor vorbeischoss. 10 Minuten vor dem Spielende verpasste auf der anderen Seite der eingewechselte Philipp Sohrt das 5:1, als er aus kurzer Distanz an Torwart Martin Rebert scheiterte.

Danach folgten letzte Minuten in einem Spiel, das längst entschieden schien, die es richtig in sich hatten. Plötzlich, wie aus dem Nichts, verkürzte Niclas Gröning nach Klasse-Vorarbeit von Fredrik Herlitzius auf 2:4 (84.) und war zwei Minuten später nach gleichem Schema auch zum 3:4 zur Stelle (86.). Nun wackelte die VfL-Abwehr erheblich gegen wie entfesselt aufspielende Gäste, denen aber der Ausgleich nicht mehr gelingen sollte. Dieser war in der vierten Nachspielminute so gut wie sicher, aber ein dreifaches Abschließen im VfL-Sechzehner hintereinander überstanden die Hausherren auch, weil Tobias Schmitt einen der Bälle auf der Linie abwehren konnte.

Am verdienten Sieg der Hausherren, die über 80 Minuten die bessere Mannschaft stellten, gab es am Ende aber nichts zu deuteln. Die BU-Dritte durfte sich nach nur 10, wenn auch furiosen, letzten Minuten nicht beschweren, dass die lange Serie ohne Niederlagen nun ein Ende gefunden hatte.







hvp

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