Kreisklasse 11: Elstern patzen, Westler mit Moral


Gerade einmal 15 Gegentreffer hatte der Tabellen-Zweite ASV Bergedorf 85 in seinen ersten 15 Saisonspielen in der Kreisklasse 11 kassiert. Am Sonntag kamen im ersten Pflichtspiel des neuen Jahres in nur 90 Minuten gleich fünf (!) weitere Gegentore dazu, was eine bittere 1:5-Heimpleite gegen den Barsbütteler SV II ergab. Nach zuvor fünf Siegen in Folge kassierten die „Elstern“ damit ihre zweite Saison-Niederlage und liegen nun zehn Zähler hinter dem Spitzenreiter SC Schwarzenbek III, der allerdings auch schon zwei Partien mehr ausgetragen hat.

Auf dem Rasenplatz an den Sander Tannen hatte das Team von 85-Trainer Jörg Franke zwar mehr Ballbesitz, konnte mit zahlreichen Quer- und Rückpässen aber keinerlei Gefahr vor dem Barsbütteler Gehäuse heraufbeschwören. Zudem funktionierte die Abseitsfalle der Gäste, die selbst immer wieder „die berühmten Nadelstiche“ setzten, wie es auf der blogspot-Seite des ASV Bergedorf 85 hieß. In der 26. Minute ging die BSV-Reserve in Führung: Der Bergedorfer Thomas Riewe verwirkte einen Foulelfmeter; den von Sandor Garcia geschossenen Strafstoß parierte 85-Keeper Florian Hogrefe zunächst glänzend, doch weil Garcia schneller nachsetzte als alle Bergedorfer Feldspieler, konnte er den Abpraller aus spitzem Winkel zum 0:1 verwerten. Die Barsbütteler bauten ihre Führung aus, als Stefan Kosnowski nach einem Freistoß aus fünf Metern das 0:2 gelang (34.). Und kurz nach dem Seitenwechsel erhöhte Garcia nach einem unwiderstehlichen Sololauf, den er noch in der eigenen Spielfeldhälfte begonnen hatte, auf 0:3 (48.). Die Heim-Elf hätte noch einmal in die Partie zurückkommen können – doch Norman Leßmann vergab einen Strafstoß, den er selbst herausgeholt hatte. Es gibt eben diese Tage, an denen nichts gelingen will ... Ganz anders agierten die Barsbütteler, für die Kevin Wulff auf 0:4 erhöhte (73.). Kurz darauf gelang dem kampfstarken Paul Schäfer immerhin der Ehrentreffer für die „Elstern“, ehe Christopher Becher den 1:5-Endstand herstellte (82.). „Nun wissen wir, dass der Weg aus der Kreisklasse alles andere als eine Selbstverständlichkeit sein wird“, hieß es auf der blogspot-Seite des ASV Bergedorf 85.

Zunächst sah es so aus, als würde auch der SV Bergedorf-West im Kampf um die Spitzenplätze patzen: Der Tabellen-Dritte geriet gegen die TSV Reinbek II mit 0:2 in Rückstand. Nach einem langen Pass spielte die BeWe-Abwehr auf Abseits, was aber nicht aufging, so dass Felix William Witt die Gäste in Führung brachte (24.). Nachdem Marco Wegner den möglichen Ausgleich verpasst hatte (seinen Kopfball parierte Gäste-Keeper Tom Schacht), stand es kurz darauf 0:2 statt 1:1. Erneut war es Witt, der einen Stellungsfehler der Bergedorfer bestrafte (38.). Die Hausherren konnten aber noch vor der Pause verkürzen: Sebastian Schulz verwandelte einen Foulelfmeter, den Robert Okon herausgeholt hatte, zum 1:2 (43.). Vor der Ausführung des Strafstoßes hatte ein Reinbeker gemeckert und dafür die Gelb-Rote Karte gesehen. Und nach dem Seitenwechsel glichen die „Westler“ blitzschnell aus: Eine Flanke von Sebastian Schulz köpfte Paul Myc zum 2:2 ein (48.). Nur sechs Minuten später kam es noch besser für die Heim-Elf, als Sebastian Schulz eine Rechtsflanke von Okon zum 3:2 einschob. „In der Folge war West das stärkere Team“, hieß es auf der facebook-Seite von Bergedorf-West. Wegner, Sebastian Schulz, Sascha Kufeke, Myc und Oliver Hinsch hätten die Führung ausbauen können, ja müssen. Weil sie ihre Chancen vergaben, blieb es bis zum Ende eng. Nach „einer schwachen Anfangsphase und einer umso stärkeren Moral“ sei der Sieg „nicht unverdient“ gewesen, hieß es auf der facebook-Seite der „Westler“, die am nun anstehenden Wochenende spielfrei haben.

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