
Am vergangenen Dienstag war der TSV Seestermüher Marsch schon einmal im „Sportpark Torneum“ zu Gast und gewann ein Testspiel beim FC Union Tornesch III (Kreisklasse 1) mit dem kuriosen Fußballergebnis von 6:4. Am Sonntag wurden die Seestermüher im Rahmen des 21. Spieltages der Bezirksliga West erneut im „Torneum“ vorstellig. Auf dem Rasenplatz, wo dieses Mal der Ball rollte, war die Erste Mannschaft des FC Union als Tabellen-Dritter der klare Favorit ‒ doch am Ende triumphierte das Schlusslicht aus Seestermühe mit 4:3 und verkürzte damit seinen Rückstand auf den rettenden 13. Rang auf drei Zähler. Dagegen verpassten die Tornescher die Chance, nach Punkten mit dem zweitplatzierten SC Hansa 11 gleichzuziehen.
Dabei vergab das Union-Team zwischen der zehnten und 20. Minute gleich drei Großchancen: Tobias Brandt bekam den Ball, nachdem er schön freigespielt worden war, ebenso wenig an TSV-Torwart Sebastian Schlothauer vorbei (10.) wie sieben Minuten später Björn Dohrn, ehe erneut Tobias Brandt freistehend scheiterte (20.). „Ähnlich war es schon beim Hinspiel in Seestermühe ‒ und nun haben wir uns durch die vergebenen Großchancen wieder aus der Ruhe bringen lassen“, stöhnte FCU-Coach Stefan Dösselmann. In der 32. Minute gingen plötzlich die Gäste in Führung: Ein Pass des Tornescher Kapitäns Daniel Arndt erreichte nicht seinen Nebenmann Tim Ossenbrüggen, der unter Orientierungsproblemen litt, sondern TSV-Stürmer Metin Tefci, der alleine auf FCU-Keeper Christoph Richter zulief und zum 0:1 traf. „Das hat den Spielverlauf auf den Kopf gestellt“, haderte Dösselmann, dessen Team aber zügig ausglich: André Pott passte den Ball in die Schnittstelle der Seestermüher Abwehr und Dohrn verlud Schlothauer zum 1:1 (34.). Ebenso schnell gerieten die Tornescher aber wieder in Rückstand: Als sie eine Flanke unterliefen, traf Mike Tiedemann den Ball bei seinem Seitfallzieher nicht richtig, weshalb er über Christoph Richter hinweg zum 1:2-Pausenstand ins Netz flog (35.).
„In der Halbzeitpause haben wir uns vorgenommen, uns anders zu präsentieren“, berichtete Dösselmann. Doch als Janne Koch einen Foulelfmeter verwirkte, verwandelte Simon Fifka diesen flach links zum 1:3 (52.). Durch ein kurioses Eigentor, als der Seestermüher Philipp Junke eine Rechtsflanke des eingewechselten Sören Badermann ins eigene Netz köpfte (57.), kam die Heim-Elf ins Spiel zurück und kurz darauf sogar zum Ausgleich, als Tobias Brandt den Keeper ausspielte und zum 3:3 einschob (59.). „Danach hatten wir das Spiel eigentlich im Griff und waren bemüht, erstmals selbst in Führung zu gehen“, schilderte Dösselmann die Geschehnisse in der letzten halben Stunde. Doch als es Tim Ossenbrüggen nicht gelang, einen Ball zu klären, verwertete der Seestermüher Uwe Lohse die folgende Bogenlampe zum 3:4-Endstand (75.). „Wir konnten unsere Fehler nicht minimieren und haben brutal schlecht gespielt“, nahm Dösselmann kein Blatt vor den Mund, stellte aber auch klar: „Ich gestehe es meinem Team zu, dass es auch einmal einen schlechten Tag hat ‒ wir werden als Mannschaft wieder aufstehen und die richtige Reaktion zeigen!“