
Das hatte sich Marcus Fürstenberg, seit Anfang des Jahres Trainer des dann aufgestiegenen SSV Rantzau und zuvor lange Zeit Coach beim TuRa Harksheide, an seiner alten Wirkungsstätte sicherlich ganz anders vorgestellt.
Mit dem Selbstvertrauen eines deutlichen und verdienten 5:1 Sieges am Vorwochenende gegen den SC Nienstedten im Gepäck war der Aufsteiger an den Exerzierplatz gekommen. Doch irgendwie war dann von Selbstbewusstsein rein gar nichts zu spüren. Am Ende stand eine 0:4 Niederlage, die nach den Worten von Rantzaus Ligamanager Otto Hartlieb nach dem Spiel durch „die wohl bisher schlechteste Saisonleistung“ zu Stande gekommen war.
TuRa tat sich gegen die extrem defensiv eingestellten Gäste im ersten Spielabschnitt schwer, Lücken in deren Abwehrverbund zu reißen. Irgendwie fehlten da trotz gefühlter 80 Prozent Ballbesitz auch die Ideen und das erforderliche Tempo bei den Hausherren. Dennoch hatte Jonah Petersen nach 10 Minuten die erste Chance auf dem Schlappen, aber sein Abschluss aus der Drehung im Sechzehner misslang. Besser machte es Jan-Philip Hartmann nach Zuspiel von Nassim Saleh, der wohl über 90 Minuten selten so viele Freiheiten als Taktgeber hatte. Hartmann, der rechts im Sechzehner aus den Augen gelassen wurde, vollendete dann auch eiskalt zum 1:0 ins kurze Eck (15.). Eine Reaktion der Gäste auf den Rückstand blieb aus. Immerhin gab es im ersten Spielabschnitt vier Eckstöße für sie, die aber brotlos verpufften, dafür aber gleich zweimal durch zu langsames Rückwärtsverhalten fast zum Boomerang geworden wären.
Als dann in der 34. Minute eine Hereingabe von Tim Renfordt für komplette Konfusion vor dem Tor der Gäste sorgte, traf schlussendlich Jonah Petersen per Kopf aus kurzer Distanz zum 2:0 für das Team von Coach Jörg Schwarzer. Gleichzeitig der Halbzeitstand in einer wenig aufregenden Partie.
Für TuRa kam dann mit Beginn der zweiten 45 Minuten Sören Ostermann für den leicht angeschlagenen Petersen ins Spiel. Mit dem erfahrenen Ex-HSVer hatte die SSV-Abwehr erst recht ihre liebe Müh und Not. Nur mit vereinten Kräften konnten sie zunächst ein Solo des 29jährigen vor dessen erfolgreichen Abschluss stoppen (53.). Es folgten sogleich turbulente 120 Sekunden, in denen Ostermann gleich zweimal und auch Daniel Meier mit Riesenchancen nur am starken SSV-Schlussmann Tilman von Velde hängenblieben, der so sein Team noch Spiel hielt (55./56.). Irgendwie wollte das Rund nicht ins Eckige. Dies hätte sich um ein Haar gerächt, als sich die Gäste nun auch einmal offensiv bemerkbar machten. In der 71. Minute verpasste Jonas Matern aus 15 Metern das 1:2 um gleich im Anschluss auch eine Tändelei von TuRa-Schlussmann Aboubakar Fofana nicht mit dem möglichen Anschlusstreffer zu beantworten.
Ein Konter der Hausherren (73.) führte schließlich doch zum 3:0. Der eingewechselte Yassin Ghasemi wurde von Daniel Meier angespielt und traf aus wenigen Metern am diesmal machtlosen Keeper von Velde vorbei in die Maschen. Sören Ostermann erhöhte nach perfektem Zuspiel von Nassim Saleh auf 4:0 (82.). Aboucar Fofana gönnte direkt vor dem Schlusspfiff per Fußabwehr den Gästen, in diesem Fall Nico Breuel, nicht einmal den Ehrentreffer.
Für TuRa war es nach nur zwei Punkten aus den vorherigen drei Partien wieder ein Dreier. Trainer Schwarzer zeigte sich mit der Leistung seiner Truppe zufrieden. „Wir sind bis jetzt durchaus im Soll. Bedenkt man, dass zuvor gegen den Hamburger SV III, den FC Türkiye und auch bei der SV Halstenbek-Rellingen wirklich mehr als insgesamt zwei Punkte drin waren, ist es fast ein wenig ärgerlich, nicht noch mehr auf dem Konto zu haben. Die Richtung insgesamt stimmt mich aber optimistisch“ so der Übungsleiter gegenüber Sportnord.
hvp