Landesliga Hammonia: Tornesch erstmals siegreich


Im zweiten Anlauf hat der FC Union Tornesch nicht nur seinen ersten Punktspiel-Sieg in der Saison 2016/2017, sondern auch seinen allerersten „Dreier“ in der Landesliga überhaupt eingefahren: Am Freitagabend gewann die Elf von FCU-Coach Stefan Dösselmann zum Auftakt des zweiten Hammonia-Staffel-Spieltages am Ende deutlich mit 5:0 gegen Blau-Weiß 96 Schenefeld. Kurios: Nur drei Tage zuvor hatten die Tornescher gegen denselben Gegner in der Zweiten Runde des Oddset-Pokals noch mit 1:2 verloren (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link).

„Im Pokalspiel hatten wir auch viele gute Chancen, die wir leider vergeben haben. Nun haben wir kämpferisch noch besser dagegengehalten und das Glück erzwungen“, frohlockte Union-Co-Trainer Sasa Mihajlovic. Ein weiterer Unterschied zum Pokalspiel war, dass am Freitagabend im „Torneum“ auf Kunstrasen der Ball rollte. Dort agierten beide Teams in der ersten Viertelstunde sehr nervös. „Wir haben zwar von Anfang an Pressing ausgeübt, sind aber erst nach 15 Minuten richtig ins Spiel gekommen“, stellte Mihajlovic fest. So ergaben sich zwei gute Torchancen. Bei der ersten passte Ricardo Gomes von rechts flach in die Mitte, wo Björn Dohrn vollkommen freistehend aus sieben sechs Metern klar am langen Pfosten vorbeizielte (23.). Fünf Minuten später kam Gomes nach einem Einwurf von Serge Haag, den ein 96-Akteur verlängerte, aus neun Metern unbedrängt zum Abschluss, verzog aber klar. Kurz darauf konnte der Schenefelder Fabio Lorenzo Bandow den schnellen Dohrn nach einem Steilpass nur per Trikotzupfer stoppen ‒ Dohrn strauchelte noch in den Strafraum hinein und Schiedsrichter Max Beyer (vom SC Vier- und Marschlande entschied richtigerweise auf „Rot“ für Bandow sowie Freistoß für Tornesch, da das Foul noch vor der Strafraumgrenze war (30.).

Kurz vor der Pause wurde Dohrn erneut gefoult ‒ dieses Mal aber von Loukianos Kattides und im Strafraum, weshalb Beyer dem „Sünder“ die Gelbe Karte zeigte und den Hausherren einen Elfmeter zusprach. Diesen verwandelte Maik Stahnke scharf zum 1:0 (45.) und Mihajlovic stellte klar, dass es in den Reihen des FC Union, obwohl Meik Stahnke fünf Tage zuvor noch einen Strafstoß vergeben hatte, „keine Diskussionen über den Elfmeterschützen“ gegeben habe: „Maik Stahnke ist ein sehr sicherer Schütze ‒ und ein Fehlschuss kann immer passieren“, betonte Mihajlovic. Kurz nach der Pause musste bei den Gästen Martin Bushaj verletzt passen: Den erfahrenen Mittelfeldspieler plagten Oberschenkel-Probleme. Trotz Unterzahl bot sich den Blau-Weißen eine Ausgleichschance: Haji Jamal fand von halbrechts aus im glänzend reagierenden FCU-Keeper Christoph Richter seinen Meister (62.). „Das war eine ganz entscheidende Szene“, sagte Mihajlovic angesichts der Tatsache, dass es statt 1:1 zwei Minuten später 2:0 stand: Till Mosler spielte sich durch einen Doppelpass mit Dohrn in den Gäste-Strafraum hinein und scheiterte zunächst an 96-Torwart Benjamin Ernst, traf aber im Nachschuss (64.).

In der Folge brachen die Schenefelder ein, während Jan Dostal aufdrehte. Dohrns flache Hereingabe von der linken Seite stoppte Dostal halbrechts im Strafraum noch kurz und hämmerte den Ball dann brachial ins linke Eck (3:0/69.). Und nur drei Minuten später gab es eine Kopie dieses Treffers, als Dostal einen Steilpass von Maik Stahnke im Gäste-Strafraum wieder kurz annahm und dann aus 15 Metern flach links versenkte ‒ Ernst berührte den Ball zwar dieses Mal noch, konnte ihn aber nicht mehr entscheidend ablenken. In der 84. Minute dribbelte sich Mosler nach einem Steilpass schön nach vorne: Zunächst rettete Ernst auf der Strafraumgrenze stehend noch, doch den vor seine Füße springenden Abpraller lupfte Mosler direkt und in hohem Bogen zum 5:0-Endstand ins Netz (84.). „Das klare Ergebnis täuscht etwas darüber hinweg, dass die Partie in der ersten Halbzeit noch relativ ausgeglichen war“, sagte Mihajlovic. Die Schenefelder stehen, einem Freilos in der Dritten Runde sei dank, somit zwar in der Vierten Runde des Oddset-Pokals, aber in der Landesliga Hammonia auch mit null Punkten auf einem Abstiegsplatz.

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