
Enger als erwartet ging es am Sonntag in der Kreisliga 8 zwischen dem Schlusslicht TV Haseldorf und dem Heidgrabener SV, der zu den Aufstiegsanwärtern gehört, zu. Erst in der 84. Minute war es der Heidgrabener Top-Torjäger Philippe Schümann, der nach einem Pass von Winter-Neuzugang Alexander Martin (zuvor VfL Pinneberg II) von halbrechts aus flach zum 0:1-Endstand ins kurze Eck einschoss. „Diesen Sieg nehmen wir so mit“, sagte HSV-Coach Ove Hinrichsen nach dem knappen Erfolg im Schlosspark-Stadion, während TVH-Trainer Ralf Huckfeldt klagte: „Diese Niederlage war wieder einmal absolut unverdient und unnötig – wenn wir nur unsere klaren Torchancen genutzt hätten, hätten wir mit 4:2 gewonnen!“
Überschattet wurde die Partie von zwei schweren Verletzungen. Kurz vor der Pause „erwischte“ es den Heidgrabener Erkan Karakas, als er, nachdem er eine Flanke geschlagen hatte, auf die Rasenkante hinter dem Tor trat. „Es hat geknallt und im Knöchel sind alle Bänder durch“, lautete die selbst gestellte Diagnose von Karakas. In der 80. Minute traf es Daniel Pump: Der Haseldorfer, der schon in der Hinrunde verletzungsbedingt lange pausieren musste, verdrehte sich, als er bei einem Torschuss unglücklich auf dem Rasen aufkam, ohne gegnerische Einwirkung das Knie und ging schreiend zu Boden. „Im Knie ist alles kaputt“, vermutete Pump, der in dieser Saison nicht der erste schwerverletzte Haseldorfer ist: Vor ihm hatten unter anderem schon Wito Wegner und Florian Koschinski ebenso langfristige wie schwerwiegende Blessuren erlitten. „Das ist eine Saison zum Vergessen“, stöhnte TVH-Liga-Obmann Jörg Dalecki. Hinrichsen gab Pump fair die besten Genesungswünsche mit auf den Weg, bevor der 21-Jährige vom Rettungswagen ins Wedeler Krankenhaus gefahren wurde.
Auch der Spielverlauf sorgte für Frust bei den Haseldorfern. Neben der schlechten Chancenverwertung seiner Angreifer Malte Dombeck und Pump missfiel es Huckfeldt auch, dass Schiedsrichter David Tesch (vom MSV Hamburg) „die zahlreichen taktischen Fouls der Heidgrabener nicht entsprechend bestrafte“. Auch Hinrichsen tadelte Tesch, weil dieser „ein klares Foul des Haseldorfer Torhüters an Martin nicht mit einem Strafstoß geahndet“ habe. Die Gäste hatten zwar mehr vom Spiel, agierten aber nach Ansicht von Hinrichsen nicht ruhig genug: „Wir sind durch Annahme-Fehler nicht richtig ins Spiel gekommen, haben zu viele lange Bälle geschlagen und uns das Leben damit selbst schwer gemacht!“ So konnte sich die TVH-Abwehr immer wieder formieren. Philippe Schümann kam nach überstandener Verletzung für die letzten 25 Minuten ins Spiel. Hinrichsens „Joker“ traf spät und bewahrte sein Team vor einer erneuten Enttäuschung im Schlosspark-Stadion, in dem Heidgraben zuletzt am 25. Juli 2014 in der Ersten Runde des Pokals überraschend mit 0:1 verloren hatte (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link).