
Germania Schnelsen hat einen Ex-Profi in die Oberliga Hamburg geholt: Stefan Schnoor (39), der einst 277 Bundesliga-Spiele für den Hamburger SV und VfL Wolfsburg bestritt, kickt ab sofort für den Klub vom Königskinderweg! „Der Kontakt kam über Jens Paeslack zustande“, berichtete Germania-Coach Heino Stemmann auf Nachfrage von SportNord. Paeslack (36), der als Aktiver 16 Zweit- und neun Regionalliga-Spiele bestritt, ist seit Sommer Co-Trainer in Schnelsen.
Obwohl Schnoor letztmals im März 2007, also vor über dreieinhalb Jahren, höherklassig kickte (für die KSV Holstein Kiel in der alten Regionalliga Nord, die damals nach die dritthöchste Spielklasse Deutschlands war), ist Stemmann überzeugt: „Er ist durchaus noch fit!“ Davon konnten sich Stemmann und Paeslack in den letzten Tagen ein Bild machen: „Schnoor hat mehrmals bei uns mit trainiert und am gestrigen Montagabend haben wir dann die Rahmenbedingungen geklärt“, so Stemmann, der betonte: „Zunächst einmal steht Schnoor nun bis zum Ende dieser Saison bei uns im Wort!“ Da Schnoor, der am 18. April 1971 in Neumünster das Licht der Welt erblickte, zuletzt keinem Verein angehörte, ist er sofort für Germania spielberechtigt. Gefragt, ob er seinen Neuzugang bereits am Sonntag, 24. Oktober, im Gastspiel beim USC Paloma einsetzen wird, entgegnete Stemmann: „Ja, das könnte gut sein!“
In seiner langen Profi-Laufbahn, in der Schnoor auch drei Jahre lang bei Derby County in England kickte, wurde Schnoor als Libero, Innenverteidiger, Linksverteidiger, im zentralen defensiven Mittelfeld und im linken Mittelfeld eingesetzt. Welche Rolle soll er in Schnelsen übernehmen? „Was uns zuletzt fehlte und auch schon einige Punkte gekostet hat ist eine ordnende Hand im defensiven Mittelfeld“, so Stemmann, der Schnoor deshalb für die Sechser-Position zentral vor der Abwehr einplant: „Wir haben ein sehr junges, spielfreudiges Mittelfeld – Schnoor soll dort nun für die nötige Ruhe und Abgeklärtheit sorgen!“ Stemmann, der im Sommer 2007 das Traineramt bei Germania übernommen und 2010 den Aufstieg in die Oberliga geschafft hatte, gab zu, dass Schnoors Verpflichtung auch für ihn etwas Besonderes ist: „Mit einem so erfahrenen, langjährigen Profi arbeitet man nicht alle Tage zusammen!“
Darüber ob Schnoor sich auch über das Saisonende hinaus bei Germania engagieren könnte, beispielsweise als Trainer oder Manager, ist laut Stemmann „noch gar nicht gesprochen worden“. Der 52-Jährige, der im Sommer 2004 auch schon den Niendorfer TSV zum Aufstieg in die höchste Hamburger Spielklasse geführt hatte, gab aber auch zu: „Dass ich nicht ewig auf der Trainerbank sitzen werde, ist auch klar!“ Gefragt, ob sein derzeitiger Co-Trainer Paeslack oder auch Schnoor ein Nachfolge-Kandidat wäre, entgegnete Stemmann: „Vorstellbar ist das grundsätzlich sicherlich ...“ Auf den Zeitpunkt, an dem er seine Trainertätigkeit in Schnelsen beendet, wollte sich Stemmann aber noch nicht festlegen: „Ich alleine bestimme, wann ich bei Germania als Trainer aufhöre – wann das sein wird und ob es vielleicht sogar schon am Ende dieser Saison sein wird, kann ich momentan aber noch nicht sagen!“
(JSp)