
Zwei der Teams, die in der Landesliga Hammonia zu den Anwärtern auf einen Spitzenplatz zählen, trafen am Sonntag im direkten Duell aufeinander, als der FC Union Tornesch die SV Halstenbek-Rellingen empfing. Bei ihrem ersten Heimspiel in dieser Landesliga-Saison schafften es die Tornescher im ersten Durchgang immer wieder, so, wie es ihr Trainer Thorben Reibe vorab gefordert hatte, hinter die Abwehr der Halstenbeker zu kommen. „Wir haben uns mehrmals gut über die Außenbahnen nach vorne durchkombiniert“, stellte der Coach zufrieden fest. Mit diesem Stilmittel gingen die Hausherren in der 13. Minute auch in Führung: Ricardo Gomes flankte von rechts auf den zweiten Pfosten, wo Jannek Laut noch einmal uneigennützig ablegte und Lennart Dora zum 10 einköpfte. Damit erzielte der Neuzugang, der wie Reibe vom VfL Pinneberg in den „Torneum Fußballpark“ gekommen war, auch das erste Tornescher Pflichtspiel-Tor in dieser Saison. „Dafür muss er eine Kiste ausgeben“, lautete die einhellige Meinung der Union-Ersatzspieler.
Ihr zweites Tor leiteten die Tornescher dann über ihre linke Seite ein: Fabian Knottnerus und sein Namensvetter Fabian Tiedemann ließen die HR-Abwehr alt aussehen und Tiedemanns Flanke gelangte in den Rückraum zu Maik Stahnke, der zum 2:0 einschoss (41.). Sogar eine höhere Pausen-Führung wäre möglich gewesen ‒ doch als Jannek Laut frei vor Gäste-Keeper Stefan Steen auftauchte, entschied er sich für einen Lupfer, der am Gehäuse vorbei strich. Auf der Gegenseite kamen die Halstenbeker, deren Offensivspielern es gegen die zweikampfstarke Union-Abwehr selten gelang, in vorderster Front die Bälle festzumachen, nur zu einer gefährlichen Aktion, bei der ein 16-Meter-Schuss am langen Pfosten vorbei ging.
Was genau die Tornescher Spieler in der Pause tranken, ist nicht bekannt ‒ einige Zuschauer kamen aber schnell auf den Gedanken, dass ihnen Schlafmittel untergemischt worden sein müsse, da sie zu Beginn des zweiten Durchgangs unerklärlich passiv agierten. „Wir wollten natürlich etwas defensiver spielen und auf Konter setzen ‒ aber in den ersten Minuten nach dem Seitenwechsel ist ein Tick zu wenig von uns gekommen“, gab Reibe zu. Ausgerechnet, als die Heim-Elf einmal die Chance zu einem schnellen Gegenstoß bekommen hatte, den Ball dann aber durch ein Hacken-Zuspiel wieder leichtfertig herschenkte, kassierte sei den Anschlusstreffer: Adrian Ghadimi Nouran jagte das Spielgerät von halbrechts aus zwölf Metern zum 2:1 unter die Latte (56.).
In der Folge gelang es den Torneschern, das Geschehen wieder etwas mehr in das Mittelfeld zu verlagern und somit weg vom eigenen Strafraum, in den allerdings zahlreiche Eckbälle und Freistöße segelten. So schnupperten die Gäste in der 83. Minute am Ausgleich, als nach einer Ecke am langen Pfosten Adrian Ghadimi Nouran abzog, FCU-Keeper Norman Baese den Ball aber im Nachfassen festhielt. Drei Zeigerumdrehungen später konterten die Hausherren und Phillip Kuschka flankte von rechts in den Strafraum, wo Maik Stahnke am kurzen Pfosten vor Dennis Ghadimi Nouran an den Ball kam und ihn zum entscheidenden 3:1 über die Linie drückte.
In der Nachspielzeit gab es noch ein kleines Handgemenge, als HR-Verteidiger Alexander Krohn, obwohl Schiedsrichter Kevin Rosin (SV Lieth) die Partie wegen eines Fouls bereits unterbrochen hatte, dem verletzt am Boden liegenden Tornescher Dennis Beckmann den Ball an den Rücken schoss. Der souveräne Referee trennte die Streithähne Flemming Lüneburg und Krohn aber schnell und beendete die Partie kurz nach dem fälligen Freistoß. „Aufgrund unserer guten Leistung in der ersten Halbzeit haben wir verdient gewinnen“, freute sich Reibe.