Landesliga Hammonia: Paloma punktet trotz Unterzahl


90 Minuten lang zog Schiedsrichter Tobias Nawo (von Grün-Weiss Harburg) am Sonntag den Zorn der Spieler und der Verantwortlichen des USC Paloma auf sich: Er habe einseitig und im Zweifel immer gegen die „Tauben“ gepfiffen, lauteten die ‒ teilweise durchaus verständlichen ‒ Vorwürfe. Dass Nawo dann nach exakt 90 Minuten abpfiff, missfiel wiederum Thorben Reibe, dem Trainer des FC Union Tornesch: „Da es zahlreiche Unterbrechungen gab, hätte es eine längere Nachspielzeit geben müssen“, bemängelte Reibe. Fakt ist: Trotz am Ende doppelter Unterzahl erreichten die Palomaten ein 1:1-Unentschieden im „Torneum Fußballpark“.

Die Zuschauer sahen eine chancen- und ereignisarme erste Halbzeit, in der die Gäste „leichte Vorteile besessen“ hätten, wie Reibe zugab. In der 26. Minute handelte sich aber USC-Akteur Leotrim Istrefi wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte ein. Dazu hieß es auf der facebook-Seite der Liga-Mannschaft des USC: „Es waren zwei Foulspiele und es war ungeschickt und ja man konnte diese Karten ziehen. Aber was war mit den beiden taktischen Foulspielen der Tornescher in der Zeit davor? Zwei Konter, einmal durch Halten und einmal durch böses Nachtreten in die Hacken durch ein und denselben Spieler wurden nicht einmal mit einer gelben Karte bedacht.“ Zurück zum Sportlichen: Die Tornescher blieben bis zur Pause passiv, ehe Reibe sein Team umstellte und ihm eine offensivere Marschroute verordnete. „Das hat auch schnell Früchte getragen“, erklärte Reibe zufrieden.

So spielten sich die Hausherren mehrere gute Torchancen heraus und gingen in der 52. Minute auch in Führung: Als Serge Haag aus 18 Metern abzog, blockten die Gäste den Ball ab; der Abpraller sprang vor die Füße von Patrick Ziller, der an einem Gegenspieler vorbeizog und dann aus zwölf Metern zum 1:0 in das lange Eck einschoss. „Danach hatten wir noch fünf, sechs gute Gelegenheiten, um unsere Führung auszubauen“, berichtete Reibe. Ziller hatte Pech bei einem Lattenschuss, Philipp Werning vergab eine Großchance aus acht Metern, Lennart Dora fehlte bei einem gut angesetzten Kopfball das nötige Quäntchen Glück und auch Fabian Knottnerus hatte kein Zielwasser getrunken. Ab der 70. Minute übernahmen dann jedoch die Uhlenhorster plötzlich das Kommando: „Da haben wir dem Gegner das Spiel überlassen, aber trotzdem noch immer Räume zum Kontern gehabt“, erklärte Reibe.

Dass die Hamburger in der 81. Minute zum Ausgleich kamen, lag dann allerdings an einem individuellen Fehler der Heim-Elf: Nach einem langen Pass der Palomaten rief Union-Torwart Norman Baese „Keeper“ und wollte den Ball fangen, doch sein Vordermann Tim Moritz, der die Ansage vermutlich überhört hatte, ging dazwischen und rempelte Baese versehentlich um; Palomas Michel Blunck mischte in dieser Szene auch noch mit und letztlich war es der eingewechselte Mel Morawitz, der aus 14 Metern nur noch zum 1:1 in das verwaiste Gehäuse einschießen musste. In der Folge haderten die Gäste erneut mit Nawo, der ihnen einen Elfmeter verwehrte, als Lion Mandelkau „im gegnerischen Strafraum freigespielt und zweifelsfrei klar gefoult“ wurde, wie es auf der facebook-Seite hieß (84.). Nur eine Minute später sah Mandelkau dann ebenfalls wegen wiederholten Foulspiels „Gelb-Rot“.

Gegen nur noch neun Palomaten drückten und drängten die Tornescher in der Schlussphase auf den Siegtreffer, der aber nicht mehr gelang. Die beste Chance zum 2:1 vergab Dennis Beckmann, der am stark reagierenden USC-Keeper Sebastian Voß scheiterte. So hatte das 1:1 bis zum Ende Bestand und Reibe gab zu: „Das war enttäuschend und zu wenig ‒ um oben heranzurücken, hätten wir gewinnen müssen.“ Die Uhlenhorster verloren zwar die Tabellenführung in der Landesliga Hammonia an den Hamburger SV III, traten aber trotzdem keinesfalls unzufrieden die Heimreise an. Auf der facebook-Seite des Klubs von der Brucknerstraße wurde folgendes Fazit gezogen: „Das Team des USC hat bei einem Verfolger in Unterzahl einen Punkt hart erkämpft und wurde durch die Handlungsweise der ,neutralen Männer' noch enger zusammen geschweißt. Mehr war bei neutraler Betrachtung nicht drin.“

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