
Am Sonntag kassierte der SV West-Eimsbüttel, der die Hinrunde als Tabellen-Fünfter abgeschlossen hatte, eine überraschende 1:2-Heimpleite gegen den Vorletzten SC Egenbüttel II. Nun klagte Hans-Walther Dzaak, Coach bei „Wespe“, gegenüber SportNord: „Bei Egenbüttel haben mindestens sieben, wahrscheinlich sogar acht Spieler aus dem Landesliga-Team mitgewirkt – und das ist in meinen Augen Wettbewerbsverzerrung!“
Dzaak erklärte: „Ich hatte mein Team auf die Zweite Mannschaft der Egenbütteler, die ich zuletzt mehrmals beobachtet hatte, eingestellt. Als wir dann die Mannschafts-Aufstellung sahen, sagte mein Spieler Simon Gehlhaar, der mit einem Egenbütteler Akteur verwandt ist und das SCE-Team gut kennt, dass mindestens sieben, wahrscheinlich sogar acht Liga-Spieler in der Start-Elf der SCE-Reserve stehen!“ Holger Podein, gemeinsam mit Olaf Ohrt Trainer des Egenbütteler Landesliga-Teams, weilte am Stellinger Sportplatzring unter den Zuschauern. „Es ist ja verständlich, dass Podein möchte, dass seine Akteure nach zuletzt zwei ausgefallenen Landesliga-Partien Spielpraxis sammeln, und wenn das Reserve-Team mit zwei oder drei Liga-Spielern aufgefüllt worden wäre, hätte sich niemand beschwert – aber gleich sieben oder acht Akteure einzusetzen, ist alles andere als Fair-Play“, schimpfte Dzaak.
Die SCE-Reserve ging nach einem schönen Spielzug über Nils Kaland und Dominik Jansen durch Laib Liebern in Führung (10.). Nach einer ähnlichen Kombination glich „Wespe“ jedoch durch Julien Usko, der eine Vorlage von Heiko Hoffmann verwertete, aus. Ein Liebern-Hammer bedeutete aber den Siegtreffer für die Gäste (70.), auch wenn Dzaak befand: „Wir hatten noch gute Chancen!“ Doch Muhamet Iljazi scheiterte aus fünf Metern mit einem Drehschuss an SCE-Keeper Marek Serafin, und Niclas Bischoff traf mit einem 25-Meter-Kracher nur das Lattenkreuz des Gäste-Gehäuses. „Zudem ist Usko nach zwei guten Flanken von Ali Tuna jeweils einen Schritt zu spät gekommen“, so Dzaak, der befand: „Wir hätten mindestens einen Punkt holen und eigentlich sogar gewinnen können!“ Dass Egenbüttel II seinen ersten Auswärtssieg feierte, kommentierte Dzaak so: „Über so einen Sieg kann man sich nicht freuen!“
Als die Spieler der West-Eimsbütteler nach dem Abpfiff frustriert in ihrer Kabine saßen, wurden sie von Dzaak aufgemuntert: „Ich habe meinem Team, in dem sieben A-Jugendliche stehen, gesagt, dass wir mit einer 80-prozentigen Landesliga-Mannschaft ganz hervorragend mitgehalten und nur sehr unglücklich verloren haben“, so Dzaak, der noch einmal die SCE-Verantwortlichen verbal attackierte: „Es bereitet mir Magenschmerzen, dass Egenbüttel nun gegen uns und Mitte September beim 3:0-Sieg gegen den TSV Sparrieshoop fast nur mit Landesliga-Spielern aufläuft – das ist Wettbewerbsverzerrung, denn in den meisten anderen Partien haben sogar Alt-Herren-Spieler bei der SCE-Reserve ausgeholfen!“ Die Verantwortlichen von „Wespe“ werden den Spielberichtsbogen noch einmal einer genauen Prüfung unterziehen. „Momentan gehe ich aber davon aus, dass alles regelkonform war, und wir keinen Protest einlegen“, so Dzaak abschließend. (JSp)