
Zwei Siegen zum Auftakt folgte am Sonntagnachmittag die dritte Niederlage hintereinander von Eintracht Lokstedt, diesmal gegen den USC Paloma.
Nach dem bitteren 1:6 vor einer Woche beim FC Union Tornesch, bei dem sich das urlaubsbedingte Fehlen so einiger Stammspieler deutlich bemerkbar gemachte hatte, hatte sich die personelle Lage beim Aufsteiger deutlich entspannt.
Dies machte sich dann auch in den ersten 45 Minuten klar bemerkbar, denn die Eintracht machte den favorisierten Paloma-Kickern das Leben mit unbändigem Einsatz und überlegener Zweikampfführung gehörig schwer. Hinzu kam ein wirklich uninspirierter Auftritt der „Tauben“, die ohne Tempo und nötige Präzision im Passspiel vieles schuldig blieben.
So gehörte dann auch die ersten 20 Minuten klar den Gastgebern, die nach neun Minuten ihre erste Gelegenheit hatten, als Mike Kolbe nach Zuspiel von Luis Gleich links im Strafraum ein wenig überhastet den zielgerichteten Abschluss verpasste. Nur 60 Sekunden später traf Luis Gleich nach einer Flanke von rechts nur den linken Außenpfosten. Palomas Trainer Steffen Harms entließ nach 25 Minuten seine Auswechselspieler zum Warmmachen. Sicherlich ein deutliches Zeichen für die Truppe auf dem Platz, die erst nach einer halben Stunde etwas griffiger agierte. Ein aus dem rechten Halbfeld getretener Freistoß von Dominic Ulaga erreichte am langen Pfosten Prince Boateng Styhn, der aber dort nicht genug Druck hinter die Kugel brachte, um das Runde ins Eckige zu setzen (31.). Einem nach Elfmeter riechenden Einsteigen von Lokstedts Marc Precht gegen Youcef Madadi folgte dann direkt ein Rückpass eines Lokstedters auf Keeper Jan Giesecke, der die Hand zur Hilfe nahm, was Schiedsrichter Leonard Anton veranlasste auf indirekten Freistoß für Paloma, ca. 10 Meter vor dem Tor zu entscheiden. Dominic Ulaga scheiterte aber mit Schuss und Nachschuss gegen sich dem Ball entgegenwerfende Lokstedter (37.).
Doch schließlich nutzten die Gäste die schwache Phase der Lokstedter in den letzten 10 Minuten der ersten Halbzeit doch noch zur 1:0 Führung. Eine schlecht abgewehrte Ecke landete bei Palomas Lion Mandelkau, der dann aus 10 Metern draufhielt und ins Netz traf (39.). Noch einfacher hatte er es eigentlich direkt vor dem Halbzeitpfiff, als er den Ball nach einer Rechtsflanke von Denny Schiemann aus vier Metern nur an den linken Pfosten setzte.
Nur zwei Minuten waren nach dem Wiederanpfiff gespielt bis Max Krause den Ball nach einer Ecke von Ulaga per Kopfball über Torwart Giesecke hinweg zum 2:0 im Kasten unterbringen konnte. Alle guten Vorsätze der Gastgeber waren so schnell im Keim erstickt. Dies untermauerte dann nach 60 Minuten Lion Mandelkau, der sich zunächst links im Strafraum gegen Johann Eisenberg durchsetzte, dann auf Thorben Lindholm querlegte, der nur noch den Fuß hinhalten musste, um auf 3:0 zu erhöhen.
Ganz im Widerspruch zu vielen Partien des USC Paloma aus der Vergangenheit setzte die Truppe von Coach Steffen Harms echte Zeichen zum möglichen Sieg in der Anfangsphase von Halbzeit zwei und nicht wie zuvor im ersten Durchgang, dem ein unerklärliches Nachlassen in den zweiten 45 Minuten folgte.
Man ließ nach der 3:0 Führung zwar offensiv merkbar nach, wirkte aber gegen die unverdrossen anrennenden Lokstedter als kompakte Einheit, die auch in Schlussmann Sebastian Voß einen sicheren Rückhalt hatte. So auch nach 65 Minuten, als Johann Eisenberg einen Kopfball am klasse-reagierenden Keeper nicht vorbeibrachte. Der eine oder andere Abschluss der Hausherren, denen das Bemühen auf Besserung nicht abzusprechen war, blieb jeweils im vielbeinigen Abwehrgefüge der Gäste hängen. Dass auch Offensivkraft Lion Mandelkau mehrfach tatkräftig hinten aushalf, krönte seine ohnehin gute Leistung an diesem Nachmittag, die er mit der Vorlage nach einem Konter in der Schlussminute auf den zum 4:0 erhöhenden Torben Lindholm noch einmal unter Beweis stellte.
Palomas Trainer Steffen Harms zeigte sich nach dem Spiel über den Aufritt seiner Truppe in der ersten Halbzeit unzufrieden, lobte aber auch fair das bis dahin gute Spiel der Gastgeber. „In den zweiten 45 Minuten gefiel mir aber dann der Einsatz und die Leidenschaft bei uns. Darauf lässt sich wirklich aufbauen. Nun müssen wir Sonntag gegen Niendorf daran anschließen“, so Harms.
Lokstedts Coach Anto Josipovic sah in der Niederlage „keinen Beinbruch“ und attestierte nüchtern „einen klar verdienten Sieg“ der Gäste.
hvp