Oberliga: Der Tabellenletzte verliert auch im Torneum

Hier schießt der Tornescher Flemming Lüneburg (im blauen Trikot) den 2:1-Siegtreffer.
(Foto-Credit: Johannes Speckner)

Klare Worte nach dem Abpfiff fand Marcello Meyer: „So funktioniert kein Abstiegskampf. Es nützt nichts, wenn wir uns immer wieder gegenseitig auf die Schultern klopfen, wie gut wir gespielt haben – wir müssen kämpfen und wir müssen punkten.“ Der 32-Jährige war frustriert, dass er das erste Spiel, nachdem er beim SV Curslack-Neuengamme vom Interims- zum Cheftrainer befördert worden war, beim FC Union Tornesch mit 1:2 verlor. Auf der anderen Seite der Mittellinie bildeten die Tornescher ihren Siegerkreis und freuten sich darüber, dass sie vor dem letzten Hinrunden-Spieltag der Oberliga Hamburg mit 20 Punkten nun schon doppelt so viele Zähler aufweisen wie die Curslacker.

Weil mit dem Antrag der Union-Verantwortlichen, die Partie von 15 auf 14 Uhr vorzuverlegen, „beim Hamburger Fußball-Verband etwas schiefging“, so die Darstellung der Tornescher, musste aufgrund der einsetzenden Dunkelheit im „Torneum“, wo der Rasenplatz über kein Flutlicht verfügt, auf Kunstrasen gekickt werden. Dies kam den Curslackern, die am heimischen Gramkowweg ebenfalls auf künstlichem Grün kicken, eigentlich entgegen. Tatsächlich schnupperten sie in der ersten Halbzeit bei einem Pfostenschuss auch an der Führung. Auf der Gegenseite hatten die Hausherren durch Jari Maack und Morris von Winckelmann ebenfalls gute Chancen.

Nach der Pause gingen die Gäste dann in Front, als Pascal El-Nemr gleich mehrere Tornescher aussteigen ließ, schließlich auch noch an Union-Torwart Knut-Ole Mohr vorbeizog und traf. Schiedsrichter Martin Pfefferkorn (vom SC Urania) erkannte den Treffer an, obwohl ein SVCN-Akteur klar im Abseits stand und die Frage war, ob er, indem er Mohr irritierte und die Aufmerksamkeit einiger Tornescher Verteidiger auf sich zog, aktiv in das Geschehen eingriff. Darüber mussten sich die Hausherren aber nicht lange grämen, denn sie kamen schnell zum Ausgleich: Einen Freistoß, den von Winckelmann in den Gäste-Strafraum geschlagen hatte, klärten die Curslacker; doch die nächste Hereingabe von Jari Maack landete bei Tim Moritz, der zum 1:1 einschob (63.).

Noch besser für die Tornescher kam es, als der eingewechselte Chris Heuermann den Ball nach vorne trieb und links Fabian Knottnerus fand. Nach dessen Hereingabe kam Björn Dohrn zum Torschuss, den SVCN-Keeper Leon Giese nur nach vorne abwehren konnte. Dort stand Flemming Lüneburg, der die Kugel mit aller Entschlossenheit in die Maschen jagte und jubelnd abdrehte (71.). In der Folge intensivierten die Curslacker zwar ihre Offensivbemühungen, doch konnten sie den starken Mohr kein zweites Mal bezwingen. Auf der Gegenseite begrub Giese einen scharfen Querpass, mit dem von Winkelmann von links aus Dohrn gesucht hatte, unter sich und Dohrn selbst versuchte es nach einem Gäste-Fehlpass mit einem Fernschuss, der aber klar sein Ziel verfehlte. So hatte das 2:1 bis zum Ende Bestand.

(Johannes Speckner)

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