Landesliga Hammonia: Kummerfeld mit Übergangslösung Rammer

Steht Florian Rammer mit dem Kummerfelder SV in den kommenden Wochen auf der Sonnen- oder der Schattenseite des Lebens?
(Foto-Credit: Johannes Speckner)

Einem "knackigen Training" am Donnerstag, das  von 19.30 bis 21.30 Uhr ging und bei dem "die Jungs gut mitzogen", wie Florian Rammer lobte, folgte am Sonnabend um 9 Uhr eine weitere Einheit, bei der es vornehmlich um "taktische Grundlagen" ging. Anschließend stand  Rammer beim Kummerfelder SV erstmals an der Seitenlinie - und konnte sich darüber freuen, dass das Lotto-Pokal-Erstrunden-Duell bei der FTSV Komet Blankenese (Kreisliga 1) mit 9:0 gewonnen wurde.

"Übergangsweise" übernahm der 41-Jährige das Traineramt am Ossenpadd, das durch die Mitte Juli nach nur anderthalb Monaten erfolgte Trennung von Dennis Griep (44) vakant geworden war. "Die Kummerfelder Verantwortlichen wollten gerne, dass ich das Team übernehme, obwohl sie wissen, dass ich nur als Übergangslösung zur Verfügung stehe - denn so haben sie Zeit gewonnen, den für sie richtigen Trainer zu finden", erklärte Rammer. Im Gespräch mit SportNord präzisierte der Übungsleiter, er würde "höchstens bis zur Winterpause zur Verfügung stehen", hätte aber auch "kein Problem damit, in vier bis acht Wochen aufzuhören, wenn die Kummerfelder dann schon einen Kandidaten finden, der das Team sofort übernehmen und langfristig betreuen möchte".

Die erste Kontaktaufnahme erfolgte über einen KSV-Spieler, den Rammer "schon länger privat gut kennt". Als die einvernehmliche Trennung von Griep offiziell vollzogen worden war, fuhr Rammer, der in Kropp im Kreis Schleswig-Flensburg wohnt, für ein erstes Gespräch an den Ossenpadd. "Pro Fahrt sitze ich rund 75 Minuten im Auto", so Rammer, der diesen Fahrtaufwand für sein erstes Trainer-Engagement im Bereich des Hamburger Fußball-Verbandes "noch in Ordnung" nannte. Als Spieler hatte Rammer beim FC Elmshorn im Frühjahr 2011 schon "Hamburger Luft" in der Landesliga Hammonia geschnuppert; in der Vergangenheit verfolgte er als Zuschauer auch immer wieder Spiele im HFV-Gebiet, arbeitete als Coach aber bisher nur in Schleswig-Holstein beim VfR Horst in der Landes- und Verbandsliga sowie zuletzt beim Oberligisten TSV Bordesholm (August 2022 bis Januar 2024).

In seinem neuen Verein fühlt sich Rammer bereits nach wenigen Tagen "gut angekommen", was er wie folgt begründete: "Die Verantwortlichen sind menschlich ebenso wie die Spieler absolut untadelig, dieser Klub lebt von seiner Gemeinschaft." Nach der sportlichen Zielsetzung befragt, entgegnete Rammer: "Das kann ich nach nur zwei Trainingseinheiten und einem Pokalspiel gegen einen klassentieferen Gegner noch nicht realistisch einschätzen." Allerdings stellte er bereits fest, dass es "ein gewisses Leistungsgefälle" in seiner neuen Mannschaft geben würde: "Wenn alle Spieler da sind, haben wir eine gute Truppe zusammen - aber wenn mehrere Leistungsträger fehlen, wird es eng."

Und gleich am ersten Spieltag der Landesliga Hammonia, zu dem die KSV-Kicker am Sonntag, 4. August den Niendorfer TSV II empfangen, fehlen zwölf Spieler - die meisten von ihnen laut Rammer wegen eines Mallorca-Ausflugs. "Das ist natürlich sehr ärgerlich", haderte der Coach, der vergeblich versuchte, die Offiziellen der Niendorfer Reserve von einer Spielverlegung zu überzeugen: "Sie haben meine Bitte mit Verweis darauf, dass sich kein anderer Termin finden lassen, leider abgelehnt." Die Spieler, die sich nicht gen Spanien verabschieden, können sich in der nächsten Woche auf jeden Fall auf zwei knackige Trainingseinheiten einstellen ...

(Johannes Speckner)

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