Die Frage, wer die Hinrunde in der Landesliga Hammonia hinter dem Führungsduo Hamburger SV III und FC Eintracht Norderstedt II als Tabellen-Dritter beendet, wurde am Freitagabend an der Barmstedter Düsterlohe geklärt. Mit einem Sieg oder zumindest Unentschieden hätte sich der SSV Rantzau die Chance gewahrt, mit erfolgreichen Nachholspielen (bei TBS Pinneberg und gegen den SC Poppenbüttel, sofern das Sportgericht des Hamburger Fußball-Verbandes die Partie neu ansetzt) noch auf den Bronze-Rang zu klettern. Doch es kam anders: Der FC Eintracht Lokstedt gewann mit 3:2 und sicherte sich damit auch den dritten Platz zur Saison-Halbzeit. Während das Team von der Döhrntwiete damit auf einen starken Punkteschnitt von 2,0 kommt, herrschte bei SSV-Coach Marcus Fürstenberg nach der dritten Liga-Niederlage in Folge „großer Frust“.
Den besseren Start erwischten eigentlich die Hausherren. „Wir sind richtig gut im Spiel“, rief SSV-Akteur Pepe Hartlieb seinen Mitspielern nach fünf Minuten zu – und er hatte Recht. Nach einer Rechtsflanke von Lennart Keßner hatte Tim Aufgebauer die Chance gehabt, nach dem 1:0 von Finn Krupski eine Woche zuvor in Norderstedt im zweiten Spiel in Folge einen Blitz-Treffer zu erzielen – doch sein Kopfball kam genau auf Eintracht-Keeper Jan Giesecke. Stattdessen jubelten in der neunten Minute die Gäste: Nach einem Eckstoß misslangen der Heim-Elf mehrere Klärungsversuche, ehe sich Max Kutschke für sein bereits zehntes Saison-Tor feiern ließ.
„Dass es danach für uns schwer werden würde, war klar – denn die Lokstedter haben mit ihrer 4-4-2-Formation sehr tief und defensiv kompakt gestanden“, erklärte Fürstenberg. Kampf war Trumpf und auch nach dem Seitenwechsel sahen die 150 Zuschauer ein offenes Duell, in dem das Team von Eintracht-Trainer Anto Josipovic von einem zu kurzen Rückpass des Gegners profitierte: David Heuer war es, der zum 0:2 einschob (57.). Die Barmstedter schöpften neuen Mut, als ihr Linksverteidiger Neel Weitzel aus 22 Metern abzog und der Ball zwar hart, aber mittig über Giesecke zum 1:2 unter die Latte krachte – ganz unhaltbar schien dieser Schuss nicht zu sein (63.).
Die abgeklärten Lokstedter stellten ihren Zwei-Tore-Vorsprung aber zügig wieder her: Noah Alao Fary, der schon fünf Tage zuvor beim 1:1-Unentschieden gegen den Kummerfelder SV getroffen hatte, versenkte eine Flanke von Josip Pajcic zum 1:3 (63.). Die Hausherren rannten weiter an, kamen in der hektischen Nachspielzeit aber nur noch zum 2:3-Anschluss, als der eingewechselte Marvin-Jay Gibau einköpfte (90.+3). „Wir müssen aufpassen, dass es jetzt für uns im weiteren Saisonverlauf nicht nur noch um die goldene Ananas geht“, wandte sich Fürstenberg mit warnenden Worten an seine Schützlinge.
(Johannes Speckner)
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