Landesliga Hammonia: Dösselmann sagt, wie er Dohrn ersetzen will


Im vergangenen Sommer betraten sowohl der FC Union Tornesch als auch Trainer Stefan Dösselmann Neuland, als sie erstmals in der Landesliga Hammonia antraten. Dort beendeten die Tornescher die Saison 2016/2017 auf einem guten sechsten Tabellenplatz. Im Interview wirft Dösselmann einen Blick auf die vergangene Serie zurück und sagt auch, wie Toptorjäger Björn Dohrn, der nun zum Regionalliga-Neuling Altona 93 ging, ersetzt werden soll ...


SportNord: Eigentlich war für Sonntag das erste Testspiel beim 1. FC Quickborn geplant ‒ warum fiel die Partie aus?
Stefan Dösselmann: „Uns hätten am Sonntag nicht genügend Spieler zur Verfügung gestanden, weshalb wir die Quickborner um eine Verlegung gebeten haben. Die Partie findet nun am Dienstag, 27. Juni um 19.30 Uhr statt.“

SportNord: Sind Sie froh, dass nun wieder der Ball rollt, oder hätten Sie sich eine längere Sommerpause gewünscht?
Dösselmann: „Wir trainieren ja schon seit dem vergangenen Montag wieder und vier Wochen Pause waren für die Spieler ebensowie für mich doch ein bisschen wenig. Eine Woche mehr hätte uns allen nicht geschadet − aber wir benötigen nun einmal die jetzt eingeplante Vorbereitungszeit, um bis zum Saisonstart auf dem notwendigen Level zu sein.“

SportNord: Wie wollen Sie Torjäger Björn Dohrn, der zum Regionalliga-Neuling Altona 93 gegangen ist, ersetzen?
Dösselmann: „Zunächst einmal möchte ich betonen, dass wir der Zeit mit Dohrn nicht hinterher trauern dürfen. Wir alle gönnen Dohrn, dass er nun für Altona spielt, und wünschen ihm, dass er sich in der Regionalliga behauptet. Sollte ihm dies nicht gelingen, weiß er, dass unsere Türen für ihn immer offen stehen. Dohrn eins-zu-eins zu ersetzen, wird nicht möglich sein, auch wenn ich in unserem Kader schon einigen Spielern zutraue, dass sie zukünftig häufiger treffen als bisher.“

SportNord: Also soll die Last des Toreschießens auf mehrere Schultern verteilt werden?
Dösselmann: „Genau. Wir müssen unsere Art und Weise, Fußball zu spielen, umstellen. Es gilt, variabler und für den Gegner schwerer ausrechenbar zu werden, denn einen so dynamischen Angreifer wie Dohrn haben wir nun eben nicht mehr im Kader. Wir haben jetzt sechs Wochen Zeit, für die kommende Saison einen neuen Spielstil einzustudieren.“

SportNord: War es rückblickend betrachtet falsch, die Stürmer Tobias Brandt und Torben Mohr, die Dohrn am ehesten hätten ersetzen können, im Winter ziehen zu lassen?
Dösselmann: „Beide Spieler hatten den persönlichen Wunsch, den FCU zu verlassen. Dem haben wir stattgegeben, denn das Menschliche muss auch einmal vorgehen: Wenn sich ein Spieler nicht wohlfühlt, sollte ihm der Verein keine Steine in den Weg legen. Da sind wir offen und ehrlich miteinander umgegangen, auch wenn beide Spieler uns jetzt wirklich sehr fehlen.“

SportNord: Wie fällt Ihr Fazit nach der allerersten Landesliga-Saison für den FC Union und für Sie als Trainer aus?
Dösselmann: „Das Positive überwiegt, ganz klar. Natürlich haben wir im vergangenen Sommer gute Verstärkungen bekommen, aber Neuzugänge alleine sorgen nicht dafür, dass alles funktioniert. Wir haben uns richtig gut in der Landesliga akklimatisiert und in unserer Liga die zweitmeisten Saison-Tore geschossen (nur der Meister FC Teutonia 05 traf achtmal häufiger, Anmerkung der Redaktion). Unser Manko war, dass wir zu viele Gegentore kassiert haben: Da gilt es, zukünftig mehr Stabilität zu bekommen. Mit dem sechsten Platz im Abschlussklassement sind wir zufrieden, auch wenn wir es leider knapp verpasst haben, der beste Aufsteiger zu werden.“

SportNord: Mit welcher Zielsetzung gehen Sie in die neue Saison?
Dösselmann: „Das erste Jahr nach einem Aufstieg ist bekanntermaßen das einfachste − und das zweite das schwerste ... Wir wollen aber unsere Leistung bestätigen und uns in der Landesliga etablieren. Einen Tabellenplatz werde ich jetzt, wo wir ganz am Anfang unserer Vorbereitung stehen, noch nicht als Ziel ausgeben. Erst einmal gilt es, dass wir uns als Mannschaft finden und dann können wir schauen, was vielleicht nach oben möglich sein kann.“

SportNord: Welche Teams sehen Sie in der kommenden Saison in der Hammonia-Staffel als Titel- und Aufstiegsanwärter?
Dösselmann: „Ich denke, von der Entwicklung der letzten Jahre her nehmen der HEBC und TuRa Harksheide eine gewisse Favoritenrolle ein. Aber es gilt abzuwarten, was sich bei den anderen Teams entwickelt, zumal es ja auch zahlreiche Aufsteiger in der Liga gibt, von denen sicher der eine oder andere positiv überraschen wird.“

 Redaktion
Redaktion Artikel