Bezirksliga 1: Zehn Zugänge für Meister Kummerfeld

Der Königstransfer des Kummerfelder SV ist Moritz Raasch, der von der SV Lieth an den Ossenpadd kommt.
(Foto-Credit: Johannes Speckner)

Einst selbst im gehobenen Amateur-Bereich aktiv – zuletzt beim SC Egenbüttel und TuS Borstel –, kickt Engin Tokay inzwischen für die Alten Herren des Kummerfelder SV. In der kommenden Saison wird der Name „Tokay“ am Ossenpadd aber auch im Herren-Bereich eine Rolle spielen: Engins Söhne Semih Tokay und Seymen Tokay, beide 17 Jahre alt und im offensiven Mittelfeld beheimatet, werden in diesem Sommer aus dem A-Jugend-Oberliga-Team der SG BorKum in den Liga-Kader der Kummerfelder hochgezogen. „Sie sind beide schnell, technisch überdurchschnittlich und haben trotz ihres jungen Alters gute Chancen auf die Landesliga“, urteilte KSV-Liga-Coach Nils Hachmann.

Für jene Landesliga, in die die Kummerfelder als Meister der Bezirksliga 1 aufstiegen, stehen stand jetzt insgesamt zehn Neuzugänge fest, die Hachmann gegenüber SportNord vermeldete. Als „Königstransfer“ pries der Erfolgstrainer seinen neuen Mittelfeldmann Moritz Raasch (22) an: „Er wird hoffentlich unser Schlüsselspieler für die Landesliga“, so Hachmann, der hervorhob, dass sich Raasch, der von 2ß18 bis 2020 bereits für die SV Halstenbek-Rellingen in der Landesliga aktiv gewesen war, „trotz vieler Anfragen für Kummerfeld entschieden“ habe.

Wie Raasch, so kommen auch Cemil Akpinar (23) und Maximilian Konetzny (23) vom bisherigen Staffel-Rivalen SV Lieth an den Ossenpadd. Während Hachmann in Akpinar einen „schnellen und guten Defensivspieler“ sieht, lobte er seinen früheren Jugendspieler Konetzny, der im zentralen Mittelfeld einsetzbar ist: „Er hat eine überragende Entwicklung im Herrenbereich hingelegt.“ Diese schien 2019 beim VfR Horst jäh gestoppt zu werden, als Konetzny wegen einer chronischen Erkrankung das Karriereende drohte – doch glücklicherweise konnte der Elmshorner seine Laufbahn dann doch fortsetzen.

Weil Daniel Atohoun, bisheriger Stellvertreter des unumstrittenen Stammtorhüters Yannik Neumann (25), zusammen mit Spielmacher Tim Witte und Stürmer Janko Behrs zum FC Union Tornesch zurückkehrt, bestand Handlungsbedarf auf dem Posten zwischen den Pfosten. Insofern passte es perfekt, dass den Kummerfeldern Niklas Schröder „zulief“, der berufsbedingt nach Pinneberg zog. Bereits einen Namen im Kreisgebiet erarbeiten konnte sich Moritz Krellmann (22), der vom Landesligisten SSV Rantzau verpflichtet wurde. Hachmann sieht ihn „als Außenverteidiger oder Außenstürmer“ und stellte fest: „Aufgrund seiner Landesliga-Erfahrungen setzen wir große Erwartungen in ihn und sehen ihn als Verstärkung auf den Außenpositionen.“

Der jüngste externe Zugang ist def defensive Mittelfeldspieler Til Flemming Christiansen (19), der vom bisherigen Liga-Konkurrenten Hetlinger MTV losgeeist wurde. „Er ist ein großes Talent, das der HMTV entwickelt hat und nun in der Landesliga angreifen will“, so Hachmann. Unbestritten groß ist auch das Talent von Janek Mügge (23), der in seiner Jugend beim FC St. Pauli und anschließend in der Herren-Landesliga für Halstenbek-Rellingen kickte, ehe er wegen einer langwierigen Schambeinentzündung pausieren musste. „Wenn er sein Potenzial wiederentdeckt – er war Leistungsträger in der Hamburger Auswahl und hat starke Leistungen in St. Paulis Nachwuchsleistungszentrum gezeigt –, ist er einer der Top-Stürmer im Kreis Pinneberg“, betonte Hachmann. Letzteres gilt auch für den offensiv vielseitig einsetzbaren Indrit Behrami (26): „Er war schon höherklassig aktiv und hat den Anspruch, bei uns als Führungsspieler aufzutreten“, weiß Hachmann.

Nachdem Behrami für Halstenbek-Rellingen in der Landesliga kickte, war er in den letzten beiden Jahren für TBS Pinneberg aktiv – jenes Team, das hinter den Kummerfeldern Vizemeister wurde. Dass seine Elf am 1. Mai ausgerechnet mit einem 3:0-Sieg bei TBS den Titelgewinn perfekt gemacht hatte, war für Hachmann „sehr bedeutsam“, was er allerdings nicht mit dem Gegner, sondern mit dem „anspruchsvollen Restprogramm“ begründete: „Wir mussten danach noch beim Tabellen-Dritten SC Egenbüttel und bei den heimstarken Liethern spielen – insofern war ich froh, dass der erste Platz und der Aufstieg schon vorher feststanden.“ Über die zehn Neuzugänge sagte Hachmann. „Wir haben ganz gezielt auf allen Positionen nach Alternativen oder Verstärkungen geachtet und geschaut – unsere Kaderplanung ist damit so gut wie abgeschlossen.“

(Johannes Speckner)

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