Bezirksliga 1: Der neue Trainer der SV Lieth steht fest

Beim VfR Horst folgte Michael Blume im Herbst 2017 kurzzeitig auf Michael Fischer.
(Foto-Credit: VfR Horst)

„Die Gelenke, speziell meine Knie, machen nicht mehr richtig mit.“ So begründete Michael Blume sein Karriereende bei den Senioren der SV Lieth, für die er in der Serie 2021/2022 noch in drei Verbandsliga-Spielen auf dem Feld stand. Dafür übernimmt Blume bei den Klein Nordendern zur kommenden Saison eine noch wichtigere Aufgabe: Er betreut ab sofort die Liga-Mannschaft in der Bezirksliga. „Zusammen mit Bo Hansen als gleichberechtigtes Duo“, wie der 41-Jährige erläuterte.

Hansen war es auch, der in seiner Funktion als SVL-Fußball-Abteilungsleiter bereits im März erstmals vorgefühlt hatte bei Blume. „Mir ging es darum, einen neuen Trainer zu finden, der eine Liether DNA hat und sich im Verein bereits auskennt“, erklärte der 38-Jährige seine Vorgehensweise auf der Suche nach einem Nachfolger für Nico Plocharska, der am 4. Februar bei der 1:6-Heimpleite gegen den Heidgrabener SV letztmals an der Linie gestanden und anschließend eine Pause eingelegt hatte. Aus den darauffolgenden acht Partien holten die „Roten Teufel“ mit Hansen als Interimscoach zehn Zähler (Punkteschnitt 1,25). Unter Plocharska hatte es zuvor aus zwölf Begegnungen 14 Punkte gegeben (Schnitt 1,17) – was unter dem Strich mit drei Zählern Vorsprung auf den SC Pinneberg, der als Drittletzter der Bezirksliga 1 in die Kreisliga absteigt, den Klassenerhalt bedeutete.

Mit derartigen Sorgen möchte sich Blume zukünftig möglichst nicht beschäftigen: „Wir peilen das obere Tabellendrittel an“, lautete die Zielsetzung des neuen Übungsleiters, die durchaus ambitioniert erscheint, da sich mit Cemil Akpinar, Maximilian Konetzny und Moritz Raasch drei bisherige Leistungsträger gen Landesliga-Neuling Kummerfelder SV verabschieden. „Ja, bei uns gibt es einen kleinen Umbruch“, gestand Blume, der aber zuversichtlich ist, dass die entstehenden Lücken „mit Talenten, die wir aus der eigenen A-Jugend hochziehen“, geschlossen werden kann. Zudem setzt Blume darauf, dass „von den vielen Spielern, die im Frühjahr leider verletzungsbedingt nicht mitwirken konnten, in den kommenden Wochen wieder möglichst viele zurückkehren werden“.

Vor allem Stürmer Dimitri Rawinski mit seinen Abschlussqualitäten und seiner Präsenz im gegnerischen Strafraum wird sehnlichst zurückerwartet: „Dass in 20 Saisonspielen nur 36 Tore geschossen worden sind, war in meinen Augen zu wenig“, urteilte Blume, der, nachdem er Hansen sein Ja-Wort gegeben hatte, bei einigen Partien unter den Zuschauern weilte. „Ich habe eine Mannschaft gesehen, die stark gekämpft hat – und wenn sie verloren hat, dann nach engen Duellen nur knapp“, erklärte Blume rückblickend. Wahre Worte, denn nach dem besagten Debakel gegen Heidgraben hatten die Klein Nordender zwar auch unter Hansen viermal das Nachsehen, verloren dabei aber stets nur mit einem Tor Differenz. „Die Abwehr stand in der Regel gut“, befand Blume angesichts von 38 Gegentreffern, von denen es kurioserweise sechs gegen das Schlusslicht SV Hörnerkirchen setzte, das zweimal mit 6:3 geschlagen wurde.

Neben seiner Tätigkeit am Butterberg wird Blume auch weiterhin immer montags am Stützpunkt des Deutschen Fußball-Bundes in Itzehoe mit elf- bis 15-Jährigen Kindern und Jugendlichen tätig sein. „Es bereitet mir große Freude, mit Spielern individuell zu arbeiten und sie gezielt besser zu machen“, so Blume, der vor zwei Jahren, als er die Trainer-C-Lizenz erwarb, durch seinen Ausbilder zum Stützpunkt vermittelt wurde. „Damals hatte ich die Lust am Herren-Fußball verloren“, gestand Blume, der zuvor kurzzeitig im Bereich des Schleswig-Holsteinischen Fußball-Verbandes bei Rot-Weiß Kiebitzreihe gearbeitet und beim VfR Horst als Reserve sowie vom Oktober 2017 bis zum Januar 2018 als Nachfolger von Michael Fischer kurzzeitig auch als Liga-Trainer fungiert hatte.

Hansen ist „guter Dinge, dass das Zusammenspiel mit Blume passen wird“. Er wolle den neuen Mann an seiner Seite „aufbauen und unterstützen“, werde aber „sicher nicht in jeder Woche bei beiden Übungseinheiten vor Ort sein“, ergänzte der 38-Jährige. Auch Blume hält sich die Option offen, nicht immer bei jedem Training dabei zu sein: „Ich möchte auch noch Zeit mit meiner Familie verbringen und das wird gegenüber den Spielern auch entsprechend kommuniziert“. Hansen plant „längerfristig“ mit Blume und stellte klar: „Meiner Meinung nach sind drei Jahre immer ein guter Zeitraum für eine Zusammenarbeit – danach muss sich der Trainer dann entweder selbst neu erfinden oder in der Mannschaft ein reger Austausch stattfinden.“ Blume hält „große Stücke“ auf die SV Lieth, die er als „gut geführten, sehr familiären Verein“ anpries. Außerdem kann Blume die Sportanlage von seinem Haus aus „mit dem Fahrrad erreichen“ – das machen seine Knie zum Glück noch mit.

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