Landesliga 1: HSV III feiert Wiedergeburt im Pokal

Kevin Steen nach dem Abpfiff des Pokalspiels im Team-Kreis des Hamburger SV III.
(Foto-Credit: Johannes Speckner)

Definitiv nicht als Favorit galt der Hamburger SV III, als er am Dienstagabend in der dritten Runde des Holsten-Pokals beim USC Paloma II antrat. Aber dank eines Treffers von Niel Lüthje (58. Minute) gewannen die „Rothosen“ mit 1:0 und erreichten damit nicht nur das Achtelfinale, sondern gingen auch erstmals in dieser Saison in einem Pflichtspiel gegen einen Landesligisten nicht als Verlierer vom Feld.

Nach dem Abpfiff sagte Kevin Steen, der seit Mai Sportlicher Leiter der HSV-Dritten und zurzeit auch deren Interimstrainer ist, zu seinen Schützlingen im Team-Kreis: „Das war eine sehr gute Leistung. Am Mittwochabend treffen wir uns wieder und werden auch darüber reden, was noch nicht so gut war – und dann geht es in der Liga weiter.“ Hier gastiert die HSV-Dritte bereits am Freitag, 3. Oktober, beim Klub Kosova, wobei der Anpfiff am Tag der Deutschen Einheit an der Slomanstraße schon um 13.45 Uhr erfolgt.

Von SportNord gefragt, wie es ihm gelungen sei, dass das Team neun Tage nach dem 0:9-Debakel beim Eimsbütteler TV II an der Brucknerstraße eine so gute Leistung zeigt, entgegnete Steen: „Ich glaube, das hat die Mannschaft in erster Linie selbst geschafft, indem sie drei starke Trainingseinheiten hingelegt hat.“ Er habe zudem versucht, „die Spieler mein Vertrauen spüren zu lassen“, so Steen, der nach dem Ausscheiden von Chefcoach Jannik Paulat und Co-Trainer Gökhan Sel, der in Eimsbüttel verantwortlich an der Linie stand, nun selbst die Kommandos gab. „Und wir wissen, was das Team imstande ist, zu leisten“, betonte Steen.

Was der Sportliche Leiter nicht weiß, ist, wie es überhaupt dazu kommen konnte, dass die HSV-Dritte ihre ersten sechs Liga-Partien allesamt verlor und punktlos das Tabellenende in der Landesliga 1 ziert: „Das ist uns allen unerklärlich.“ Natürlich hatten im Sommer Spieler der Mannschaft, die in der Saison 2024/2025 den sofortigen Wiederabstieg aus der Oberliga Hamburg nicht hatte verhindern können, den Verein verlassen – aber im Gegenzug waren auch starke Neuzugänge dazu gekommen. „Und deren Leistungsvermögen passte nicht mit den Auftritten und Ergebnissen der ersten Spiele zusammen“, räumte Steen ein.

Immerhin: Im Pokal-Duell mit den „Palomaten“, die in der Landesliga 2 mit zwölf Zählern den sechsten Platz belegen, agierte die HSV-Dritte nicht wie ein punktloser Tabellenletzter. „Insofern war das definitiv ein Schritt in die richtige Richtung“, freute sich Steen, der es zudem „gut“ fand, „dass uns kein tieferklassiges Team, sondern ein Landesligist als Gegner zugelost worden war“. Dann lobte der 33-Jährige nochmals seine Spieler: „Sie haben genau das umgesetzt, was wir uns vorab vorgenommen hatten.“

Die Frage, wie es auf der Trainerposition weitergeht, sprich ob er Coach bleibt oder ein neuer Übungsleiter verpflichtet wird, konnte Steen nicht beantworten: „Dazu möchte ich mich aktuell nicht äußern.“ Was er aber sehr wohl sagen konnte, war, dass die dritte Mannschaft „beim HSV einen sehr hohen Stellenwert genießt“. Mancherorts gestreute Gerüchte, das Team könnte bald aus der Landesliga zurückgezogen werden, seien „absoluter Quatsch“, so Steen: „Wir werden auf allen Ebenen, auf wie neben dem Feld, hart dafür arbeiten, dass die Mannschaft wieder in die Erfolgsspur findet.“

Die oberste Prämisse hat es dabei, den zweiten Abstieg in Folge in die Bezirksliga, in der aktuell die vierten Herren des Vereins aktiv sind, zu verhindern: „Ja, die Saison ist noch lang – aber wer nach sechs Spieltagen den letzten Platz belegt, muss sich natürlich Sorgen machen“, weiß Steen, der vor seinem Engagement an der Ulzburger Straße den WSV Tangstedt in Schleswig-Holsteins Kreisliga Süd trainiert hatte. Deshalb gab der Sportliche Leiter abschließend folgende Marschrichtung vor: „Unser Ziel wird es sein, so schnell wie möglich aus dem Tabellenkeller herauszukommen.“

(Johannes Speckner)

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