
In keiner anderen Kreisliga oder Verbandsspielklasse von Schleswig-Holstein geht es im Titelrennen so dramatisch zu wie in der Kreisliga Segeberg. Vor dem letzten Spieltag sind Fetihspor Kaltenkirchen und die SG Bornhöved/ Schmalensee punktgleich an der Spitze ‒ die Kaltenkirchener weisen lediglich eine um zwei (!) Treffer bessere Tordifferenz auf. Das erinnert an die Deutsche Handball-Meisterschaft 2014, die der THW Kiel ebenfalls aufgrund seiner um zwei Treffer besseren Tordifferenz gegenüber den Rhein-Neckar Löwen gewann.
„Hoffentlich geht am letzten Spieltag alles mit rechten Dingen zu“, sagte Fetihspor-Manager Alexander Nagel mit Blick auf Sonntag, 31. Mai. Dann empfangen die Kaltenkirchener den FFC Nordlichter Norderstedt (Tabellen-Elfter) und die Bornhöveder reisen zum Rang-Zwölften SV Westerrade. „Zuletzt sind die Westerrader in Kisdorf nicht angetreten ‒ hoffentlich nehmen sie nun ihr letztes Saisonspiel ernst“, so Nagel, der auch von den Nordlichtern, die zuletzt in Bornhöved mit 1:3 verloren, erbitterte Gegenwehr erwartet: „Alles andere würde hätte einen faden Beigeschmack!“ „Es ist unglaublich spannend ‒ jedes Tor kann am Ende entscheidend sein“, sagte SG-Obmann Dirk Ruckpaul, der nach der Trennung von Thomas Eggers (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link) noch „einen jungen, engagierten Trainer mit Lizenz“ für die kommende Saison sucht.
Dass Fetihspor und Bornhöved offenbar ungefähr gleichstark sind, zeigt auch die Tatsache, dass beide direkten Duelle mit einem 3:2-Auswärtssieg endeten. Wer am Ende „nur“ Vizemeister wird, hat keine Zeit, um lange zu trauern: In einer Aufstiegsrunde mit der SG Padenstedt (Vizemeister der Kreisliga Neumünster) und dem TSV Heiligenstedten (zweitbestes Steinburger Team in der Kreisliga West) spielt er einen sicheren vierten Aufsteiger in die Verbandsliga Süd-West aus. Dort ist Platz für einen vierten Neuling, weil in diesem Sommer kein Team aus der Schleswig-Holstein-Liga in die Süd-West-Staffel absteigt. „Wir wollen aber alles daran setzen, als Meister direkt aufzusteigen“, sagten Nagel und Ruckpaul unisono.