Verbandsliga Süd-Ost: Lindtner will hart arbeiten


Wie SportNord bereits berichtete, trat Sören Baasch nach nicht einmal drei Monaten als Chefcoach beim VfL Oldesloe, wo er im November 2008 auf Walter Thielenhaus gefolgt war, wieder zurück. Reinhardt Lindtner ist neuer Coach der Kurstädter. Der frühere Übungsleiter des TSV Bargteheide und der Frauen des FFC Oldesloe, zuletzt Liga-Obmann des SV Eichede, spricht im SportNord-Interview Klartext ...


SportNord: Wie kam es zu Ihrem Engagement in Bad Oldesloe?
Reinhardt Lindtner: „Wissen Sie, ich liebe schwere Aufgaben. Nachdem ich zuletzt als Liga-Obmann tätig war, wollte ich gerne noch einmal als Trainer mein Glück versuchen.“

SportNord: Wann haben Sie den VfL-Verantwortlichen Ihr Ja-Wort gegeben?
Lindtner: „Am späten Donnerstagabend der vergangenen Woche. Zuvor habe ich noch ein abschließendes Gespräch mit meinem Vorgänger Sören Baasch geführt ...“

SportNord: ... hat er Ihnen nicht davon abgeraten, den VfL zu übernehmen?
Lindtner: „Zunächst einmal sei gesagt, dass wir uns schon sehr lange kennen. Direkt abgeraten hat er mir nicht. Die Frage ist doch auch, wieso er es sich ‚angetan’ hat, im vergangenen Herbst in Oldesloe Chefcoach zu werden. Schließlich war er ja als Co-Trainer schön länger dabei und wusste um die dortigen Verhältnisse.“

SportNord: Es hieß, Ihr Sohn, der in Eichede das Tor hütet, habe Ihnen eine SMS geschickt, in der er Ihren Verstand anzweifelte ...
Lindtner: „Mein Sohn hat mir, als er von meinem Engagement in Oldesloe erfuhr, tatsächlich eine Kurzmitteilung geschickt. Allerdings ging es darin nicht um meinen Verstand, sondern um meinen Fußball-Sachverstand!“

SportNord: Was ist, Ihrem Fußball-Sachverstand nach, in Oldesloe zuletzt falsch gelaufen?
Lindtner: „Fußballerisch hat der VfL eine sehr gute Truppe – aber die Spieler haben ihre Ecken und Kanten. In den Spitzenspielen gegen Siebenbäumen oder Eichede ging Oldesloe immer sehr motiviert zu Werke, aber in den Partien gegen die so genannten Kleinen fehlte es oftmals an der nötigen Einstellung.“

SportNord: Wartet auf Sie in Oldesloe ein Himmelfahrtskommando?
Lindtner: „Nein, so schlimm wird es schon nicht werden: Ich sehe eine interessante, aber nicht ganz einfache Aufgabe vor mir liegen. Wissen Sie, ich war in der Vergangenheit zunächst fünf Jahre, und dann noch einmal drei Jahre beim TSV Bargteheide tätig ... das hat dort zuletzt auch kein anderer Übungsleiter geschafft.“

SportNord: Dennoch werden Sie beim VfL nicht nur mit offenen Armen empfangen!
Lindtner: „Natürlich nicht: Es war ja schon an mehreren Stellen zu lesen, dass nicht immer viel Freude herrscht, wenn Lindtner als Trainer verpflichtet wird. Aber das ist mir egal. Ich setze auf persönliche Gespräche mit der Mannschaft.“

SportNord: Der VfL verfügt über eine große Tradition. Wieso wurde der angepeilte Sprung nach oben zuletzt regelmäßig verpasst?
Lindtner: „In den 60ziger- und 70ziger-Jahren war der VfL tatsächlich einer der besten Vereine in Schleswig-Holstein; das war auch bis 1983, wo ich bei Oldesloe gespielt habe, noch so. Aber danach ging es schlagartig bergab ... In einer Kreisstadt wurden danach zwar immer hohe Ziele gesetzt, aber diese Erwartungen wurden nie erreicht.“

SportNord: Sind Sie zuversichtlich, dass Sie den VfL zum Aufstieg führen können?
Lindtner: „Wir gehen als Tabellen-Zweiter in die Restrunde, da ist es doch selbstverständlich, dass ich den Aufstieg realisieren möchte. Aber nur Worte allein reichen dafür nicht. Wenn man in die Schleswig-Holstein-Liga kommen will, muss man hart arbeiten!“


Interview: Johannes Speckner

 Redaktion
Redaktion Artikel