
Bitter endete das Cheftrainer-Debüt von Jasmin Bajramovic: Der 35-Jährige, der am 22. Dezember beim SC Victoria Hamburg das Erbe von Lutz Göttling angetreten hatte (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link), musste am Freitagabend in seinem ersten Spiel als Chefcoach eine 1:3-Heimpliete gegen den VfL Pinneberg hinnehmen. Damit verpasste „Vicky“ die Chance, dem Rang-Zweiten HSV Barmbek-Uhlenhorst, der sich am Sonntag mit einem 1:1-Unentschieden vom Niendorfer TSV trennte, auf die Pelle zu rücken. Dagegen haben die Pinneberger als Tabellen-15. nun immerhin zwei Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz: „Das war ein ganz wichtiger Sieg“, freute sich der ebenfalls neue VfL-Trainer Thorben Reibe deshalb auch nach seinem ersten Sieg in verantwortlicher Position.
Weil der Rasenplatz im altehrwürdigen Stadion Hoheluft unbespielbar war, rollte der Ball auf der anderen Straßenseite des Lokstedter Steindamm auf Victorias Kunstrasenplatz. Dort erwischten die Gäste einen Traumstart: Bereits in der achten Minute jagte Sascha Richert einen Freistoß aus 40 (!) Metern mit einer unglaublichen Flugbahn zum 0:1 in den Winkel. „Wir hätten kurz darauf sogar schon das zweite Tor erzielen können“, berichtete Reibe ‒ doch Luis Diaz hatte kein Zielwasser getrunken. Die Hausherren fanden nach einer halben Stunde besser in die Partie und kamen zum Ausgleich: Einen von Jan Zimmermann an Kevin Zschimmer verwirkten Foulelfmeter verwandelte Marcel Rodrigues zum 1:1 (36.). „Danach hätte die Partie durchaus komplett kippen können“, sah Reibe einen nun starken SC Victoria, der es in seiner besten Phase jedoch versäumte, in Führung zu gehen.
„In der zweiten Halbzeit konnten wir die Begegnung dann schnell wieder in die von uns gewünschten Bahnen lenken“, stellte Reibe zufrieden fest. Nachdem sich Tim Jeske mit hohem Einsatz einen Ball erkämpft und Richert bedient hatte, schoss der an diesem Abend einzige „echte“ VfL-Stürmer aus spitzem Winkel zum 1:2 ein (52.). „Danach haben wir sehr sicher agiert“, freute sich Reibe. So hatten die Hausherren zwar mehr Ballbesitz, doch gegen die souveräne VfL-Abwehr fiel ihnen nicht allzu viel ein. Gefährlicher waren bei ihren Konterchancen die Gäste, die in der 80. Minute auch den Sack zumachten: Christian Dirksen nahm einen Abpraller aus 30 Metern mit vollem Risiko direkt ‒ und jagte den Ball zum 1:3-Endstand in den Winkel. Neben Reibe stuften auch die SCV-Verantwortlichen den zweiten Sieg in Folge der Pinneberger am Lokstedter Steindamm als „verdient“ ein.