Weil der FC St. Pauli zu seinem ersten Zweitliga-Heimspiel im neuen Jahr den Spitzenreiter RasenBallsport Leipzig am Freitagabend empfing und die vielerorts „Klassenkampf“ genannte Partie mit 1:0 gewann, absolvierte der SC Hansa 11 sein Pflichtspiel-Debüt im neuen Jahr erst am Sonnabendnachmittag. Dabei ging es gegen den SC Egenbüttel, der verletzungsbedingt auf zahlreiche Akteure verzichten musste; aber auch bei Hansa fehlten einige Akteure.
Die Hausherren übten auf dem Kunstrasenplatz an der Feldstraße von Beginn an großen Druck aus und gingen bereits in der neunten Minute in Führung, als Michel Netzbrandt im Gäste-Strafraum frei zum Schuss kam und das 1:0 erzielte (9.). Danach ließ das Hansa-Team mehrere gute Gelegenheiten ungenutzt verstreichen. So köpfte beispielsweise Sohrab Nouri freistehend knapp am SCE-Gehäuse vorbei. Dies hätten die Egenbütteler kurz vor der Pause beinahe mit dem Ausgleich bestraft, doch ein Kopfball des agilen SCE-Stürmers Paul Niclas Jürs strich ebenfalls hauchdünn am Ziel vorbei. Auch bei einem Lattenschuss fehlten den Gästen die entscheidenden Zentimeter zum Torerfolg. Nach dem Seitenwechsel gaben die Egenbütteler aber weiter Gas und kamen zum verdienten Ausgleich: Nach einem Missverständnis zwischen Hansa-Torwart Stefan Tormählen und dessen Vordermann Benjamin Koch eroberten die Gäste blitzschnell den Ball und einen Pass von Enes Aptoula verwertete Andreas Daniel Jerchel zum 1:1 (49.).
Anschließend hätten die Egenbütteler die Partie durchaus komplett zu ihren Gunsten drehen können, doch Tormählen bewahrte seine Elf wiederholt mit starken Paraden vor einem drohenden Rückstand. Bei den Hausherren musste Ferhat Cetin nach 50 Minuten verletzt passen; für ihn kehrte Michael Cremer nach einer längeren Pause auf den Rasen zurück. Und nach einer Standardsituation kippte die Partie dann wieder zugunsten von Hansa 11: Nach einem langen Einwurf von Ole Schatz köpfte der aufgerückte Nouri zum 2:1 ein (62.). In der Folge versuchten die Gäste, mit langen Pässen zum erneuten Ausgleich zu kommen. Effizienter agierten in der Schlussphase jedoch die Hausherren: Netzbrandt setzte sich schön durch und gab von der Grundlinie aus überlegt zurück zu Cremer, der zum 3:1 einschoss (83.). Und in der Schlussminute gab es von Netzbrandt noch einmal dieselbe gute Vorarbeit; nun gelangte der Ball zu Markus Lemmle, der noch einen SCE-Spieler austanzte und dann zum 4:1-Endstand vollstreckte.
Somit konnte sich Ingo Desombre, der Anfang Februar beim Klub von der Feldstraße eingestiegen war (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link), über einen „gelungenen Einstand“ als Hansa-Coach freuen. „Wir haben einige Großchancen ausgelassen, womit wir die Egenbütteler stark gemacht haben ‒ unter dem Strich war es aber ein verdienter Sieg“, urteilte Desombre, der sich gegenüber SportNord abschließend auch noch über die Zusammenarbeit mit seinem neuen Trainerpartner Holger Bichel äußerte: „Das Arbeiten mit Holger Bichel macht sehr viel Spaß ‒ und der SC Hansa 11 ist ein hervorragender und netter Verein!“
