
Früher als geplant endete die Amtszeit von Stephan Roesler beim SC Pinneberg: Der 46-Jährige reichte an der Raa schon jetzt seinen Rücktritt ein, wie das „Pinneberger Tageblatt“ (Montags-Ausgabe) berichtete. Davon war SCP-Team-Manager Arno Braeger alles andere als begeistert: „Wenn der Trainer meint, er würde das Team nicht mehr erreichen, hätte er diese Feststellung nicht erst bei unserem jüngsten Spiel treffen, sondern schon früher zurücktreten können ‒ denn dann wäre es uns noch möglich gewesen, entsprechend zu reagieren!“ Braeger, der vor seinem Wechsel in die Kreisstadt schon beim Kummerfelder SV mit Roesler zusammengearbeitet hatte, gab zudem zu, vom Rücktritt des Trainers „überrascht gewesen“ zu sein: „Mit diesem Schritt hatte ich nicht gerechnet, zumal wir jetzt innerhalb von acht Tagen gleich drei Spiele zu zu absolvieren haben!“ Als sich die SCP-Verantwortichen nun mit Roeslers Rücktritt konfrontiert sahen, entschieden sie sich dagegen, bis zum Saisonende noch einen neuen, externen Übungsleiter zu verpflichten: „Es wäre unserer Meinung nach nicht zielführend gewesen, jetzt noch einen sogenannten ,Heißmacher', der die Mannschaft nicht kennt, zu holen“, erläuterte Braeger.
Stattdessen werde der SCP-Spielerrat das Team in den letzten vier Begegnungen betreuen, so Braeger, der betonte: „An diesem Entschluss wird sich auch nichts mehr ändern“ Der Team-Manager erwartet nun vor allem von den erfahrenen Spielern Kai Wagner, Christian Koster und Dario Sendic, „dass sie Verantwortung übernehmen“. Im Sommer, daran ändert sich nichts, übernimmt Dirk Kahl das Traineramt bei den Pinnebergern (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link). Dirk Kahl betreut aktuell noch den FC Roland Wedel, bei dem der SCP am Sonntag, 8. Mai vorstellig wird. Damit Dirk Kahl keinen Neuaufbau in der Kreisliga einleiten muss, müssten die Pinneberger, die zurzeit in der Bezirksliga West Vorletzter sind, einen Acht-Punkte-Rückstand auf den rettenden 13. Rang wettmachen. „Das wird sehr schwer“, gibt sich Braeger keinen Ullusionen hin“ und ergänzte: „Wir reden ja schon seit der Winterpause davon, dass der Klassenerhalt rechnerisch noch möglich ist ‒ aber langsam werden die Spiele knapp.“
Der Team-Manager ist „gespannt, wie das Team nun auf den Rücktritt von Roesler reagiert“, und stellte fest, dass am Dienstag, 3. Mai im richtungweisenden Nachholspiel beim TSV Seestermüher Marsch „Charakter gefragt“ sei. Am Montagabend gab es an der Raa eine Übungseinheit, an der laut Braeger „alle Spieler teilnahmen“. Und so kam der Team-Manager zu dem Schluss: „Keiner lässt den Kopf hängen!“ Roesler, der vor seinem Engagement in Kummerfeld bereits Holsatia Elmshorn betreute, hatte das Traineramt beim SCP im Sommer 2013 von Steffen Schreiber übernommen und hatte das Team im Sommer 2015 zur Meisterschaft in der Kreisliga 8 und zum Aufstieg in die Bezirksliga geführt.