
Zweimal rollte am Mittwochabend in der Kreisklasse 4 der Ball ‒ und in beiden Nachholspielen gab es einen deutlichen Heimsieg. Der FC Elmshorn II, der zuvor zweimal verloren hatte, fertigte nun den TSV Heist II mit 7:1 ab. Allerdings mussten sich die Krückaustädter anschließend unter anderem auf ihrer facebook-Seite einige Vorwürfe anhören, weil sie mit Adrian Ghadimi Nouran, Philipp Pohlmann, Oliver Pracht und Tim Weber gleich vier Akteure ihrer Ersten Mannschaft einsetzen. Da Pohlmann im vorherigen Landesliga-Spiel nicht mitwirkte, war dies regelkonform. Hans-Jürgen Schulze war trotzdem genervt: „Wir hatten zwar auch drei Spieler, die bei unseren Ersten Herren keine Stammkräfte sind, dabei ‒ aber der Unterschied ist, dass unsere Erste Mannschaft ebenfalls in der Kreisklasse kickt, während die der Elmshorner drei Klassen höher um Punkte kämpft“, sagte der Heistmer Coach, der den Krückaustädtern „Wettbewerbsverzerrung“ vorwarf. Fakt ist: Fünf der Elmshorner Tore erzielten Liga-Leihgaben: Neben Adrian Ghadimi Nouran und Pracht (je 2) sowie Pohlmann traf mit Petrit Keljmendi nur ein „echter“ Spieler der FCE-Reserve. Zur Pause stand es 5:1, Simon Reinecke war für die Gäste erfolgreich. „Es war quasi ein Testspiel gegen einen klassenhöheren Gegner, in dem meine Jungs sich tapfer gewehrt haben“, urteilte Schulze, während die Verantwortlichen der FCE-Reserve auf ihrer facebook-Seite erklärten: „Wir bedanken uns bei den Spielern der Ersten Mannschaft, die sich reingeworfen haben, als ginge es für sie auch um alles oder nichts. Mit dieser Unterstützung und diesem vorbildlichen Einsatz waren alle wie beflügelt. Mit etwas mehr Ruhe in den letzten Aktionen geht das Spiel weit höher aus, aber es gibt immer etwas zu meckern.“
Noch höher, nämlich sogar mit 11:0 (!), fertigte der SV Hörnerkirchen II den Moorreger SV II ab ‒ und stellte damit einen Rekord auf, denn es war der deutlichste Pflichtspiel-Sieg der Zweiten SVH-Herren überhaupt. „Am Ende hätten wir sogar noch höher gewinnen können“, sagte Christopher Schönhoff mit Verweis auf vier Pfostentreffer. Der Spielertrainer der SVH-Reserve lobte aber auch den Gegner: „Den Moorregern gehört mein größter Respekt, denn sie sind mit nur zehn Spielern angetreten ‒ das macht wirklich nicht jede Mannschaft!“ In der Anfangsphase standen sogar nur neun Gäste-Akteure auf dem Platz am Bokeler Fasanenweg. „Meine Spieler wollten aber unbedingt antreten“, erklärte MSV-Coach Uwe Hoffmann, dem der verstätet erschienene Ibrahim Aydemir als zehnter Akteur zur Verfügung stand. Rene Hollers hatte sogar die Moorreger Führung auf dem Fuß, ehe er von drei SVH-Spielern ‒ wohl unfair ‒ gestoppt wurde. „Für mich sah das sehr nach einem Elfmeter aus“, sagte Uwe Hoffman ‒ die Pfeife von Schiedsrichter Jörn Jacobsen (vom VfL Pinneberg) blieb jedoch stumm. Treffer von Nico Fröhlich, Tobias Jandt, Ronnie Schönhoff, erneut Jandt und Arthur Reimche sowie ein Eigentor von MSV-Akteur Arthur Reichert ergaben einen 6:0-Pausenstand. Im zweiten Durchgang hatte der Moorreger Aushilfstorwart Hendrik Hohmann dann noch gegen Simon Sauer, Fabian Schlüter, Sebastian Friske sowie abermals Schlüter und Fröhlich das Nachsehen. „Wir haben uns aber wacker geschlagen“, betonte Uwe Hoffmann. Schlüter, neben Fröhlich und Jandt ein „Schwellenspieler“ zwischen der Ersten und Zweiten SVH-Mannschaft, vergab vor den Augen des Hörnerkirchener Liga-Trainers Jürgen Kohnagel noch drei Großchancen. „Für uns war es schön, mal zwei Siege in Folge feiern zu können“, strahlte Christopher Schönhoff.
Ob der zuvor am vergangenen Sonnabend errungene 2:1-Triumph gegen SuS Waldenau II allerdings Bestand hat, ist fraglich. Die SuS-Reserve legte jedenfalls Protest gegen die Spielwertung ein. Wie es hieß, soll Schiedsrichter Björn Lohse auf dem Spielberichtsbogen ein, dass er eigentlich einen Elfmeter für die Waldenauer hätte geben müssen, diesen aber nicht gab. Man darf gespannt sein, ob das Sportgericht des Hamburger Fußball-Verbandes diesem Protest stattgeben und die Partie neu ansetzen, oder den Protest mit Verweis auf die Tatsachenentscheidung des Schiedsrichters abschmettern wird.