Landesliga Hansa: Mitrovic tritt nach Abbruch zurück


Nur eine Woche, nachdem die Partie zwischen dem FC Elazig Spor und dem SC Schwarzenbek abgebrochen worden war (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link), gab es am Sonntag den nächsten Spielabbruch in der Landesliga Hansa: Die Partie zwischen dem diesjährigen Neuling FC Bergedorf 85 und dem SV Altengamme wurde von Schiedsrichter Stephan Prado Munoz (vom Hamburger SV) beim Stand von 0:0 nach 79 Minuten abgebrochen, nachdem ihn mehrere FC-Akteure und weitere Personen bedrängt haben sollen.

Am Montag zog Mato Mitrovic daraus die Konsequenzen und trat als Erster Vorsitzender sowie als Chefcoach der Ersten Herren-Mannschaft des FC Bergedorf 85 zurück, wie die „Bergedorfer Zeitung“ berichtete. Mitrovic war im vergangenen November vom Deutschen Fußball-Bund noch mit einem Fairplay-Preis ausgezeichnet worden, nachdem er sich als Trainer der Frauen-Mannschaft des FC Bergedorf 85 wiederholt für einen fairen Umgang mit den Schiedsrichtern eingesetzt und in einer Partie dafür gesorgt hatte, dass ein Elfmeter für sein Team und ein Platzverweis gegen den Gegner nicht ausgesprochen wurden. Verständlich, dass sich Mitrovic, der 2014 bei den Bergedorfern das Amt des Herren-Trainers übernommen hatte, mit den Geschehnissen vom Sonntag nicht mehr identifizieren konnte. Am Montag war leider kein 85-Verantwortlicher für eine Stellungnahme erreichbar. SVA-Liga-Manager Ralf Herbrechter schilderte die Geschehnisse auf Nachfrage von SportNord wie folgt:

„Das, was wir am Sonntag erleben mussten, war wirklich nicht schön, auch wenn wir selbst nicht direkt beteiligt waren. In der ersten Halbzeit und zu Beginn des zweiten Durchgangs war noch alles gut. Dann gab es aber einige unnötige Fouls, die klare Rote Karten nach sich zogen. Den Spielern, die nicht wissen, wohin sie mit ihrer Aggressivität sollen, kann man nur raten, sich eine andere Sportart als den Fußball als Ventil zu suchen ... Als der Schiedsrichter uns einen Elfmeter zusprach, der ‒ so ehrlich müssen wir sein ‒ wohl keiner war, und den an der vorherigen Aktion beteiligten Bergedorfer dann auch noch mit ,Gelb-Rot' vom Platz geschickt hat, wurde er von mindestens drei Bergedorfer Spielern sowie weiteren Personen, von denen einige eine Trainingshose anhatten, andere aber auch zivil gekleidet waren, bedrängt. Der Referee ist bedrängt, aber glücklicherweise nicht verletzt worden, weil die beiden Bergedorfer Trainer ihn und seine Assistenten in die Kabine begleitet haben. Trotzdem wurde noch die Polizei gerufen. Mindestens drei Bergedorfer Spieler hatten sich in dieser Situation leider nicht im Griff und der Bergedorfer Torwart hat uns nach den Geschehnissen noch auf das Übelste beschimpft, obwohl die Altengammer Spieler und Verantwortlichen sich nichts zu Schulden kommen ließen. Deshalb gehen wir auch fest davon aus, dass der Hamburger Fußball-Verband die Partie für uns werten wird. Ich hoffe nur, dass die Verhandlung nicht am Mittwoch, 7. Oktober stattfinden wird ‒ denn an jenem Tag empfangen wir in der Vierten Runde des Oddset-Pokals den Regionalligisten Eintracht Norderstedt ...“

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