Landesliga Hammonia: Dank Knapp wurde es nicht knapp


Will ein Außenseiter im Pokal-Wettbewerb einen klassenhöheren Gegner schlagen, ist dafür unbedingt eine gute Chancenverwertung vonnöten. SuS Waldenau (Kreisliga 7) besaß am Sonntag im Oddset-Pokal-Erstrunden-Duell gegen den Hammonia-Landesligisten TSV Uetersen zwei gute Chancen. Bei der ersten davon scheiterte Marvin Machein kurz vor der Pause von halbrechts aus freistehend an TSV-Torwart Christopher Knapp (44.). Und bei der zweiten gab Fabian Buller nach einer Freistoßflanke aus Nahdistanz einen Kopfball ab, den Knapp aber überragend noch über die Latte lenkte (66.).

Für Knapp, der bis zum Juni 2013 noch selbst für Waldenau spielte, waren diese beiden Paraden an seiner früheren Wirkungsstätte der krönende Abschluss einer furiosen Woche: Am vorherigen Sonntag hatte er im Testspiel beim Hetlinger MTV einen Freistoß direkt verwandelt (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link), am Mittwoch seinen 23. Geburtstag gefeiert und sich am Freitag, dieses Mal als Feldspieler eingesetzt, auch beim „WKK-Cup“ gegen den Heidgrabener SV in die Torschützenliste eingetragen. Sowohl Machein als auch Buller hätten, wenn sie denn getroffen hätten, den 1:2-Anschlusstreffer erzielt und für neue Spannung gesorgt. Mit dieser Eventualität wollte sich TSV-Trainer Peter Ehlers nach dem Spiel allerdings nicht beschäftigen, sondern verwies stattdessen auf das klare Chancen-Plus, das sein Team besessen hatte: „Wir hätten die Partie schon vorher zu unseren Gunsten entscheiden müssen!“ Bereits in der vierten Minute hatten die Gäste am Jappopweg ihre erste gute Gelegenheit, als Kevin Koyro den Ball nach einer Rechtsflanke von Raphael Friederich knapp über die Latte drückte. Drei Minuten später wollte Koyro sich den Ball freistehend an SuS-Keeper Sven Maeder vorbeilegen, anstatt zu schießen, fiel dabei unglücklich auf seine Schulter und musste früh ausgewechselt werden. Nach einer knappen halben Stunde „erwischte“ es auch Philipp Ehlers: Ebenfalls nach einem Zusammenprall mit Maeder bestand der Verdacht auf eine Gehirnerschütterung.

In der 37. Minute ging der Favorit dann in Führung: Nach einer Flanke des eingewechselten Eddy-Morton Enderle traf Jannick Prien aus fünf Metern per Direktabnahme zum 0:1. Nur vier Minuten später kam es noch besser für die Uetersener: Nachdem sie einen gegnerischen Freistoß per Kopf abgewehrt hatten, gelangte der Ball zu Till Mosler, der sofort Prien auf die Reise schickte. Der Flügelstürmer umspielte Maeder und machte seinen Doppelpack perfekt. Im zweiten Durchgang sahen die Zuschauer ein Spiel auf ein Tor, nämlich auf das von Waldenau. Kirill Shmakov flog zunächst hauchdünn an einer Flanke von Florian Blaedtke vorbei (56.) und scheiterte dann nach einem langen Einwurf von Marvin Schramm per Kopf am stark reagierenden Maeder (63.). Dann flankte Shmakov den Ball von links perfekt in die Schnittstelle der SuS-Abwehr und der neue TSV-Innenverteidiger Lennart Maack, der mit nach vorne marschiert war, schoss im Stile eines Stürmers flach links zum 0:3 ein (71.). Nach einem Eckstoß von Maik Stahnke gelang Shmakov an seinem 24. Geburtstag dann doch noch „sein“ Tor, als er den Ball zum 0:4-Endstand über die Linie stocherte (79.). Anschließend sprach Peter Ehlers von einem „auch in dieser Höhe absolut verdienten Sieg“ und freute sich darüber, dass sein Team sich „in beiden Halbzeiten zahlreiche gute Torchancen erspielen konnte“. Neben Shmakov (ein Treffer und eine Torvorlage) sowie dem Doppeltorschützen Prien hatte der Coach auch für Eddy-Morton Enderle, der nach seiner vorherigen Pause länger als geplant zum Einsatz kam, ein Sonderlob parat.

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