
Blau-Weiß 96 Schenefeld überwintert in der Landesliga Hammonia als Neuling einem hervorragenden vierten Tabellenplatz und kann noch auf den Durchmarsch in die Oberliga Hamburg hoffen. In der Restrunde wird sich der Kader der Schenefelder allerdings etwas schmaler als zuvor präsentieren, denn in der Winterpause gab es fünf Abgänge – und ein sechster könnte noch folgen.
So hat Mittelfeldmann Danijel Peric (29) die Schenefelder nach anderthalb Jahren verlassen und sich dem West-Bezirksligisten SV Eidelstedt angeschlossen. In einigen Gesprächen im Dezember stellten 96-Coach Selcuk Turan und Peric fest, dass sie unterschiedliche Ansichten vom weiteren Fortgang nach der Winterpause haben. „Peric hat sich daher zu einem Wechsel entschlossen“, so 96-Manager Andreas Wilken, der betonte: „Peric legt aber genau wie Trainer Turan Wert darauf, dass man sich keinesfalls im Bösen getrennt habe!“ Turan selbst sagte nach den Gesprächen dazu: „Wir hatten eben nur verschiedene Vorstellungen und haben uns dann getrennt!“ Stürmer Timm Thau (20) hat die Blau-Weißen ebenfalls sofort verlassen und sich dem VfR Neumünster, der in der Schleswig-Holstein-Liga (vergleichbar mit der Oberliga Hamburg) als Spitzenreiter überwintert, angeschlossen. Allerdings suchte sich Thau nicht selbst ein neues Team, sondern Trainer und Manager fädelten diesen Wechsel ein. Wilken sagte dazu: „Wir stehen zu unserem Wort, Talente zu fördern. Für Thau haben wir eine Möglichkeit gesehen, höherklassig als bei uns zu spielen – da haben wir die Sache ins Rollen gebracht!“ Thau erhält die sofortige Freigabe und absolviert schon die Vorbereitung auf die Restrunde in Neumünster, um dann mit dem VfR den Aufstieg in die neue Regionalliga Nord anzupeilen.
Ebenfalls von Turan wurde der Kontakt zum Regionalliga-Neuling FC St. Pauli II in die Wege geleitet: Dort stellt sich der torgefährliche Schenefelder Offensivmann Can Ünlü (20) nun schon zum zweiten Mal im Probetraining vor, nachdem er bereits vor einigen Wochen bei der Reserve des Kiez-Klubs mit trainiert hatte. „Er darf also wiederkommen und wir drücken ihm die Daumen, dass er sich gut präsentiert“, so Wilken, der weiß: „Es könnte also sein, dass auch Ünlü in absehbarer Zeit nicht mehr im 96-Trikot aufläuft ...“ Definitiv gilt dies für Mittelfeldmann Prince Appau-Antwi (23): „Er schafft einfach den Spagat zwischen Beruf und Fußball nicht, denn er hat in seinem Job als Arzt zu viel zu tun und ist ständig im Einsatz“, so Wilken, der präzisierte: „Er teilte uns seine Entscheidung am Silvestertag mit und wird vorläufig nicht mehr auf dem Fußballplatz zu sehen sein – zumindest nicht mit dem Ball am Fuß!“ Die Zwillinge Nick und Robin Schmidt (beide 20), die beide vor anderthalb Jahren aus der Schenefelder A-Jugend in den Herren-Kader kamen, haben den Verein nun, bedingt durch ihr Studium in Flensburg, ebenfalls verlassen. Torwart Nick und Verteidiger Robin Schmidt schlossen sich dem ETSV Weiche Flensburg an, der ebenfalls in der Schleswig-Holstein-Liga auf den Aufstieg in die Regionalliga hofft. „Sie erhalten die sofortige Freigabe“, so Wilken.
Immerhin haben die 96-Verantwortlichen nun den ersten „Nachrücker“ gefunden: Florian Härter aus der eigenen A-Jugend (zurzeit Spitzenreiter der Hamburger A-Junioren-Verbandsliga) hat bereits im Rahmen des Hallenturniers um den „Allianz-Cup“ für die Erste Herren-Mannschaft gespielt. „Er hat einen guten Eindruck hinterlassen“, lobte Wilken, der klarstellte: „Neuverpflichtungen wird es in der Winterpause nicht geben, denn unser Kader besteht aus 25 Spielern – und zudem haben wir eine hervorragende A Jugend!“ Nun freuen sich die Schenefelder bereits auf ihr Hallenturnier um den „Bauzentrum-Sandhack-Cup“, das am Sonntag, 15. Januar in der Sporthalle Achter de Weiden mit insgesamt 16 Mannschaften ausgetragen wird.
(JSp)