Kreisliga 8: Vorne hui, hinten pfui


Gewisse Fähigkeiten im Spiel nach vorne, aber eben auch große Lücken in der Defensive ‒ beides offenbarten am Sonntag der Heidgrabener SV und der Tangstedter SV. Freuen konnten sich darüber die Zuschauer, denn sie bekamen immerhin acht Tore zu sehen. Auf dem Kunstrasenplatz an der Uetersener Straße fiele alleine in den ersten acht Minuten schon zwei Treffer. Bereits in der dritten Minute ging die Heim-Elf in Führung: Fabian Doell gewann an der Mittellinie einen Zweikampf und sah vor sich eine rund 20 Meter große, freie Fläche. Diese nutzte der HSV-Kapitän, um nach vorne zu marschieren, im Tempodribbling zwei Tangstedter auszuspielen und auch noch den letzten Gäste-Verteidiger zu narren, ehe er mit links flach rechts zum 1:0 einschoss. „Das war eine ganz hervorragende Einzelaktion“, lobte der Heidgrabener Coach Ove Hinrichsen.

Nur fünf Minuten später gelangte ein Diagonalpass von Timo Badermann zu Mark Bushaj, der am linken Eck des Tangstedter Strafraums noch an Gäste-Akteur Florian Friedrich vorbeizog und dann einen fulminanten Schuss abgab, der im kurzen, oberen Winkel zappelte − perfekt war Bushajs erstes Pflichtspiel-Tor im HSV-Trikot. Sogar 3:0 hieß es, als die Gäste einen Eckstoß nicht weit genug abwehrten, so dass der Ball an der Strafraumgrenze vor die Füße von Philippe Schümann fiel, der ihn elegant herunter pflückte und ins kurze Eck jagte (28.). Nach dem folgenden Tangstedter Anstoß eroberten die Heidgrabener den Ball sofort wieder. Dann leistete sich Tim Siebels jedoch einen Fehlpass: Die Gäste konterten schnell und Julian Schacht verkürzte zum 3:1 (30.). In der Folge vergab unter anderem Tjorben Fülscher eine Großchance (31.) und TSV-Trainer Nico Plocharska räumte ein, dass der Rückstand zur Pause „deutlich höher hätte sein können“.

Da er dies nicht war, wurde es nach dem Seitenwechsel aber kurzzeitig noch einmal spannend, als Jan-Hendrik Schuett einen weiteren Ballverlust der Heim-Elf in der Vorwärtsbewegung nutzte, um seine Tangstedter mit dem 3:2 zurück ins Spiel zu bringen (51.). Nur eine Minute später unterlief den Gästen jedoch ein Fehlpass, wodurch Christoph Ketelhohn sowie Schümann freie Bahn hatten und Schümann zum 4:2 in das verwaiste Gehäuse einschob (53.). Spätestens mit dem 5:2, das Fülscher nach einem Eckstoß von Tim Siebels per Kopf erzielte (66.), war die Partie entschieden. Ein weiterer Abwehrfehler der Heidgrabener, die nach einem zunächst geklärten Ball den zweiten Zweikampf verloren, nutzte der Tangstedter Sven Mecklenburg, um zum 5:3-Endstand zu verkürzen (75.). „Wir hätten es uns einfacher machen und vor allem höher gewinnen können“, wusste Hinrichsen. Plocharskas Team ist nun seit fünf Runden sieglos, hat aber noch immer komfortable 14 Zähler Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz.

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