
Am Sonntag kam es zu der kuriosen und für einen siebten Spieltag seltenen Konstellation, dass in der Kreisliga 8 zwei bis dato sieg- und trainerlose Teams aufeinandertrafen: Der TuS Holstein Quickborn empfing den Moorreger SV. „Nach der vorherigen, guten Trainingswoche hatten wir ein gutes Gefühl, dass wir gewinnen werden“, sagte Fikret Yilmaz, Sportlicher Leiter der Fußball-Abteilung des TuS Holstein und zurzeit zusammen mit Andreas Sichting auch Interimstrainer, der in einer Pressemitteilung auch Einblick in seine Marschroute gewährte: „Wir wollten von Anfang an den Gast unter Druck setzen und das Signal senden, dass wir die drei Punkte im Holsten-Stadion behalten wollen!“
Und laut Fikret Yilmaz hatten die Quickborner im Kellerkick von Beginn an klare Vorteile: „Bis zur 20. Minute haben wir uns gute Chancen erarbeitet, bis dahin konnten wir aber leider keine davon ausnutzen“, berichtete er. Dagegen sah Patric Adamowski, der als eigentlicher Kassenwart der MSV-Abteilung Fußball erneut interimsweise an der Seitenlinie stand, nach einer Viertelstunde eine gute Gelegenheit seines Teams, bei der Christoph Prüßing einen Ball aber nicht hart genug traf. In der 20. Minute gingen die Hausherren dann in Führung: Fikret Yilmaz sah „einen durchdachten Spielzug“ über Eike Fiedler, Baris Tuay und Feijzi Hani, den der Letztgenannte mit dem 1:0 abschloss. Adamowski ärgerte sich darüber, dass MSV-Verteidiger Philipp Kaiser zuvor einen hohen Ball nicht einfach wegschlug, sondern versuchte, ihn zu stoppen, wodurch er überhaupt erst vor die Füße von Hani gefallen sei.
„Danach haben wir noch weitere gute Möglichkeiten gehabt, um das Ergebnis in die Höhe zu schrauben, aber diese leider nicht ausgenutzt“, so Fikret Yilmaz, der ab der 35. Minute etwas offensivere Moorreger sah. „Sie hatten die eine oder andere Chance zum Ausgleichstor, die sie aber ebenfalls nicht ausnutzten“, berichtete Fikret Yilmaz, der klarstellte, dass ein 1:1 „den Spielverlauf auch auf den Kopf gestellt“ hätte. Mit dem Stand von 1:0 gingen beide Mannschaften in die Pause, in der Fikret Yilmaz dem eigenen Bekunden nach „versuchte, die Jungs aufzuwecken“, da er das knappe Ergebnis als „sehr gefährlich“ einstufte und zu dem Schluss kam: „Wir mussten unsere Chancenverwertung verbessern, um den Gegner besser im Griff zu haben!“ Doch zum Ärger ihres Sportlichen Leiters machten die Quickborner nach dem Seitenwechsel dort weiter, wo sie im ersten Durchgang aufgehört hatten: Sie wackelten in der Abwehr und kamen kaum zu Entlastungsangriffen.
Erst ab der 65. Minute konnten die Eulenstädter „endlich die ersten Angriffe bis zum Schluss ausspielen“, so Fikret Yilmaz. Die Moorreger öffneten im Bemühen, irgendwie noch zum Ausgleich zu kommen, ihren Abwehrverbund immer mehr, wodurch sich für die Heim-Elf weitere Räume und Chancen ergaben. Es dauerte jedoch bis zur 90.Minute, bis die Blau-Weiß-Roten das befreiende zweite Tor erzielen konnten: Nach einem langen Zuspiel von TuS-Torwart Goran Duric konnte der eingewechselte Baris Ayik den Ball gut verarbeiten und den nach vorne laufenden Hakan Alcelik bedienen, der das Spielgerät flach rechts an MSV-Aushilfskeeper Pascal Brand vorbei zum 2:0 einschob (90.). „Nach einer dreiminütigen Nachspielzeit pfiff der Schiedsrichter das Spiel ab und der Jubel unserer Jungs war sehr groß“, so Fikret Yilmaz, der folgendes Fazit zog: „Am Ende war es ein verdienter Heimsieg für uns, der uns hoffentlich die nötige Sicherheit und das Selbstvertrauen geben wird, sodass wir die nächsten schwierigen Aufgaben erfolgreich bestehen können.“
Adamowski haderte, dass für seine Moorreger „mehr drin gewesen“ wäre, gab aber auch unumwunden zu: „Es war kein besonders hochklassiges Spiel ‒ es war offenkundig, dass zwei Teams gegeneinander gespielt haben, denen es zurzeit an Erfolgserlebnissen fehlt.“