Kreisklasse 1: Dramatisches Duell endet mit 3:3-Remis


Nils Hammermann und Ingo Jopp kennen sich noch aus gemeinsamen Zeiten bei der SV Lieth. Wohl auch deshalb tauschten sich die beiden Übungsleiter am Mittwochabend im Kreisklassen-Nachholspiel ihrer jetzigen Teams, Holsatia/Elmshorner MTV II und TSV Heist, zu Beginn der zweiten Halbzeit über Schiedsrichter Jörn Kolb (vom SV Hörnerkirchen) aus. „Er heut eurem Torwart gerade die Gelbe Karte gezeigt ‒ aber wofür, wissen wir auch nicht“, sagte Hammermann zu Jopp, nachdem Kolb zwar auf Freistoß für die „Heistmer Jungs“ entschieden, aber auch „Gelb“ gegen TSV-Torwart Mike Imbeck gezückt hatte.

An der Kaltenweide entwickelte sich eine Achterbahnfahrt der Gefühle, die am Ende keinen Sieger fand: „Ich bin hin- und hergerissen“, so Jopp, der das 3:3-Unentschieden schließlich wie folgt beurteilte: „Aufgrund der Anfangsphase war es ein gewonnener Punkt, aber aufgrund der zweiten Halbzeit haben wir zwei Zähler verloren!“ In den ersten 20 Minuten waren die Heistmer an der Kaltenweide „überhaupt nicht auf dem Platz“, wie Jopp es ausdrückte. So konnte Dennis Muja die Hausherren nach einem einfachen Pass freistehend vor Imbeck in Führung bringen (11.). Als es gleich drei Gäste-Akteure versäumten, einen Eckstoß zu klären, und erneut Muja den Abpraller zum 2:0 versenkte (20.), beschlich Jopp ein ganz schlechtes Gefühl: „Zu diesem Zeitpunkt hatte ich die Befürchtung, dass wir bis zur Pause fünf oder sechs Gegentore kassieren!“

Doch das 2:0 war ein Weckruf für die Heistmer, die kurz darauf zum Anschlusstreffer kamen: Nachdem sich Marc Richert halblinks gegen vier Holsaten durchgesetzt und quergespielt hatte, musste Heiko Jedamski nur noch seinen Fuß hinhalten und es stand 2:1 (23.). „Danach sind wir über den Kampf ins Spiel gekommen und waren fortan klar besser“, berichtete Jopp. Bis zur Pause hätten die Gäste mindestens ausgleichen können, doch Hauke Suhl (27.), Simon Reinecke (37.) und Richert (43.) scheiterten. Dieser Chancenwucher setzte sich nach der Pause fort: Jedamski (49.), Richert (53.) und Jan-Luca Bruckmann (57.) vergaben beste Gelegenheiten. Erst in der 82. Minute gelang der laut Jopp „erlösende und hochverdiente“ Ausgleich: Als Holsatia-Torwart Lars Schönhoff einen Ball schlecht geklärt hatte, eroberte Lorenzo Prange diesen und fand mit einem Querpass Bruckmann, der aus 15 Metern zum 2:2 einschoss.

Nur fünf Minuten später kam es noch besser für die Heistmer, als Richert nach einem Bruckmann-Pass den Ball an Schönhoff vorbei zum 2:3 versenkte. Doch in der Nachspielzeit köpfte Maximilian Peldszus eine Elmshorner Rechtsflanke zum 3:3-Endstand ein (91.). „Ich bin stolz auf den Charakter meiner Mannschaft, die das Spiel zwischenzeitlich gedreht und eine großartige Moral gezeigt hat“, betonte Jopp, der nur ein Manko fand: „Wir hätten bei unseren guten Chancen in der zweiten Halbzeit den Sack zumachen müssen!“ Unschön war, dass nach einer Gelb-Roten Karte gegen die Holsaten (70.) auch noch zwei Heistmer eine Einzelstrafe bekamen: Richert sah wegen Foulspiels sowie Meckerns „Gelb-Rot“ (91.) und Jedamski nach dem Abpfiff wegen Meckerns glatt „Rot“.

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