
Es wurde etwas später: In der Nacht von Freitag auf Sonnabend feierten die Spieler sowie die Verantwortlichen des Tangstedter SV lange und ausgiebig ihren ersten Heimsieg in dieser Saison in der Kreisliga 8, der mit einem 6:2 gegen den TSV Heist sehr deutlich ausgefallen war. „Wir haben nicht nur spielerisch, sondern auch kämpferisch überzeugt und einen ebenso wichtigen wie verdienten Sieg errungen“, freute sich der Tangstedter Trainer Nico Plocharska, der erst nach Mitternacht den Heimweg antrat. Dagegen haderte der Heistmer Coach Rainer Ossenbrüggen: „Das war ein kollektives Versagen.“
Bereits in der zwölften Minute gingen die Hausherren auf dem Kunstrasenplatz am Hasloher Weg in Führung: Die Gäste schossen bei einem Klärungsversuch Patrick Harder so an, dass der Ball zum 1:0 über die Torlinie sprang. In der 23. Minute konnte die Heim-Elf ihren Vorsprung verdoppeln: Nikolas Haker lief links dem Heistmer Pierre Schreiber davon und sein Schuss wurde abgewehrt, prallte dann aber vor die Füße von Claas Zmrzly, der gegen Yannik-Leon Giesler aus 20 Metern flach zum 2:0 einschoss. Danach hätten die „Heistmer Jungs“ in die Partie zurückfinden können, doch Sebastian Holz zielte im Anschluss an einen Freistoß aus 22 Metern knapp links vorbei (26. Minute) und nach einem misslungenen Abschlag des Tangstedter Torhüters Tobias Löhr versuchte es Gäste-Akteur Heiko Jedamski mit einem Weitschuss, der aber hauchdünn am rechten Pfosten vorbei strich (27.).
Statt 2:1 stand es in der 42. Minute plötzlich 3:0, als die Heim-Elf über ihre linke Seite einen schnellen Konter vortrug und Haker aus acht Metern traf. Kurz vor der Pause lag sogar das 4:0 in der Luft, doch Zmrzly traf nach einem Eckstoß von der rechten Seite per Kopf nur die Latte (45.). Doppelt bitter für die Tangstedter war es, dass die Heistmer den Abpraller zu einem schnellen Gegenstoß nutzten: Heiko Jedamski behauptete sich rechts gegen Oliver Ostermann und fand mit einem Steilpass Jan-Luca Bruckmann, dessen ersten Versuch Löhr noch abwehren konnte ‒ doch den Abpraller schob Bruckmann zum 3:1 über die Linie. „Das war ärgerlich, hat uns aber nicht aus der Bahn geworfen“, befand Plocharska, der sich nur fünf Minuten nach dem Seitenwechsel über das 4:1 von Philipp Reitzenstein freuen konnte. „Damit war der Bann für uns endgültig gebrochen, denn danach hat der Gegner sich aufgegeben und die Partie plätscherte nur noch vor sich hin“, erklärte Plocharska.
Florian Friedrich (62.) und erneut Haker (70.) erhöhten für die Tangstedter auf 6:1 ‒ mit diesem Ergebnis hatten sie die „Heistmer Jungs“ in der vergangenen Saison am 20. Oktober 2017 nachhause geschickt (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link). Nun köpfte der Heistmer Marcel Bastide eine Linksflanke gegen den schwachen Löhr zum noch zum 6:2-Endstand ein (88.). „Trotzdem sind wir wieder richtig unter die Räder gekommen“, gestand Rainer Ossenbrüggen, während Plocharska tief durchatmete: „Wir haben in dieser Saison in der ersten Halbzeit oft gut ausgesehen, es aber versäumt, unsere Chancen in Tore umzumünzen ‒ das haben wir dieses Mal besser gemacht.“ Von Nachteil war für die Heistmer, dass sie wieder neu formiert antreten mussten, da zu den bekannten Ausfällen noch Timo Diercksen (verletzt) sowie Jannik Ossenbrüggen (in Kiel) hinzukamen. „Und sobald wir in Ballbesitz waren, wollten wir das Spiel immer schnell machen, anstatt es zu beruhigen“, nannte Rainer Ossenbrüggen ein weiteres Manko.