Aktuell: Der SC Hansa 11 III wollte nicht aufsteigen

Trainer Sebastian Worbs und der SC Hansa 11 III belegen aktuell in der Kreisklasse 11 so, wie am Ende der Vorsaison in der Staffel 8, den vierten Platz.
(Foto-Credit: Johannes Speckner)

Als Ende Juni auch der VSK Blau-Weiß Ellas als Kreisklassen-Drittplatzierter mit dem schlechtesten Punkte-Quotienten den Aufstieg in die Kreisliga geschafft hatte, war der SC Hansa 11 III, der den besten Punkteschnitt aller acht Viertplatzierten der Saison 2024/2025 aufwies, plötzlich zum ersten Nachrück-Kandidat geworden. „Da haben wir intern im Spaß gesagt, dass wir noch einmal haarscharf am Aufstieg vorbeigeschrammt sind“, erklärte Hauke Albers, zweiter Vorsitzender und Spieler der dritten Herren von Hansa 11.

Die HFV-Verantwortlichen ließen jedoch, als sich der FC Dynamo Hamburg am 11. Juli aus der Kreisliga 2 zurückzog, kein Team mehr automatisch nachrücken. Darüber wunderte sich an der Feldstraße niemand: „So war der Verband ja auch schon in den vergangenen Jahren verfahren, wenn es während des Monats Juli eine Abmeldung gegeben hatte“, erinnerte Albers. Der Stellvertreter des Hansa-Vorsitzenden Stephan Kurth verriet zudem, dass im Team-Kreis der dritten Herren Klartext gesprochen wurde: „Wir haben überlegt, ob wir auf den Verband zugehen und einen möglichen Aufstieg proaktiv pushen wollen“, so Albers.

Weil es dabei Stimmen pro Aufstieg, aber eben auch für einen Verbleib in der Kreisklasse gab, entschieden sich die Hansa-Offiziellen für die letztgenannte Variante: „Wir haben gesagt, dass es keinen Sinn ergibt, aufzusteigen, wenn nicht alle komplett dahinter stehen – und für die Haltung, nicht als Tabellen-Vierter aufsteigen zu wollen, hatten alle Verständnis.“ Deshalb sei das Ziel gefasst worden, „lieber in der Saison 2025/2026 versuchen, als Meister oder Vizemeister aufzusteigen, anstatt sich jetzt schon in das Abenteuer Kreisliga zu stürzen“, berichtete Albers.

Aktuell ist die Hansa-Dritte in der Kreisklasse 11 so, wie am Ende der vergangenen Serie in der Kreisklasse 8, Tabellen-Vierter. Neben vier deutlichen Siegen gab es eine 1:4-Niederlage beim Neuling Groß Flottbeker SV III. Stand jetzt scheint der SV Lohkamp III, der in fünf Partien noch keinen Punkt abgab, der größte Titel-Rivale zu sein. Aber Albers hat nicht nur sein Team, sondern auch die Liga-Mannschaft im Blick: „Am besten wäre es, wenn im Frühjahr 2026 auch unsere ersten Herren in die Bezirksliga austeigen würden, denn drei Kreisliga-Teams wären auch im Hinblick auf die Staffel-Einteilungen nicht optimal.“ Die ersten Herren um Trainer Andre Kordts sind in der Kreisliga 8 aktuell Rang-Zweiter hinter dem Platz-Nachbarn FC St. Pauli V.

Obwohl die Hansa-Dritte somit für diesen Sommer keine Aufstiegsambitionen hegte, findet auch Albers es „merkwürdig“, dass nun am 8. September mit dem Bostelbeker SV ausgerechnet der Kreisklassen-Viertplatzierte nachträglich vom HFV in die Kreisliga gehievt wurde, der den schlechtesten Punkte-Quotienten aufweist. „Nach uns wären ja vorerst noch sechs andere Teams vor den Bostelbekern an der Reihe gewesen – und dass der Verband bei uns und vermutlich auch bei den anderen Mannschaften nicht angefragt hat, ist unglücklich“, so Albers, der „das ganze Aufstiegsverfahren sehr unübersichtlich“ findet.

Für die Zukunft würde sich Albers „mehr Transparenz beim Aufstieg und speziell beim möglichen Nachrücken“ wünschen. Offen zeigte er sich dabei für den SportNord-Vorschlag, zu verfahren wie der Schleswig-Holsteinische Fußball-Verband, der unter den für einen nachträglichen Aufstieg infrage kommenden Teams seiner Kreisklassen B und C immer eine Abfrage macht, wer aufsteigen möchte und wer nicht. Möglich wäre auch, auf dem Meldebogen bei jeder Mannschaft ein zusätzliches Feld einzuführen, auf dem angekreuzt werden kann, ob es einen Aufstiegs-Wunsch gibt oder nicht.

(Johannes Speckner)

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