Kreisliga 2: Stellungnahme von Sternschanze III


Mit einem 3:3-Unentschieden endete am vergangenen Sonntag das Topspiel der Kreisliga 2 zwischen dem SC Sternschanze III und Fatihspor. Während das Team von Fatihspor-Trainer Bülent Solak, das dreimal eine Führung der SCS-Dritten ausglich, nun als Tabellen-Zweiter mit 46 Punkten schon 13 Zähler Rückstand auf den Spitzenreiter VfL 93 Hamburg II aufweist, aber auch noch zwei Partien mehr zu absolvieren hat, ist die Drittvertretung der „Schanzen-Kicker“ mit 41 Zählern weiterhin Rang-Vierter.

Im Anschluss an die Partie kam es bedauerlicherweise zu unschönen Szenen. Zu diesem nahm Uwe Wetzner, Erster Vorsitzender des SCS, am Donnerstag in einer Presseerklärung, die er SportNord zukommen ließ, ausführlich Stellung:


„Presseerklärung des SC Sternschanze zum Spiel SC Sternschanze 3 – Fatihspor 1 am 25. März 2018 auf dem Sportplatz Sternschanze

Die Bedeutung dieser Partie für den möglichen Aufstieg beider Teams wurde von Beginn an durch die spürbare Anspannung auf beiden Seiten deutlich. Es entwickelte sich ein besonders von Fatihspor sehr hart geführtes Spiel, das aber durchaus noch als im Rahmen der Regeln betrachtet werden konnte.

Immer spürbarer wurde aber schon ein zunehmendes Klima der Einschüchterung durch lautstarke Beleidigungen und Gewaltandrohungen gegen einige unserer Spieler und unseren Trainer. Dieser antwortete zweimal mit „Schau doch in den Spiegel“, reagierte dann bis zum Schlusspfiff aber nicht mehr auf die Provokationen. Auch das Schiedsrichter-Gespann war permanentes Ziel der Einschüchterungsversuche, besonders die junge Linienrichterin auf der Bankseite Fatihspors.

Beide Teams gingen dann neben- und hintereinander in die Kabinen, ohne dass es zu Vorfällen kam. In der zweiten Halbzeit wurde die Gangart Fatihspors auf dem Platz dann noch einmal deutlich aggressiver und ruppiger. Auch der bedrohende Geräuschpegel auf dem Platz und von Seiten der Anhänger Fatihspors stieg deutlich. Inhalte der Drohungen waren zumeist die Mütter unserer Spieler und ihre beruflichen Tätigkeiten.

In der letzten Minute der Nachspielzeit hatte der Schiedsrichter die Partie unterbrochen, weil einer unserer Spieler verletzungsbedingt am Boden lag. Nachdem er sich wieder aufgerappelt hatte, sollte der Ball vom Kapitän Fatihspors an den SC Sternschanze zurück gespielt werden. Diese Fairplay-Geste war vom Schiedsrichter mit dem betreffenden Akteur abgesprochen worden. Stattdessen lief der betreffende Akteur mit dem Ball aufs Tor zu und konnte erst im letzten Augenblick von einem unserer Abwehrspieler daran gehindert werden, ein Tor zu erzielen. Die Aktion wurde von lautstarken Pfiffen und Zurufen von Anhängern des SC Sternschanze begleitet, aber nicht bedrohend oder beleidigend. Nachdem der daraus resultierende Eckball ausgeführt worden war, pfiff der Schiedsrichter die Partie ab. Danach bildete sich sofort eine Traube von Spielern sowie Anhängern Fatihspors um den Schiedsrichter herum.

Zeitgleich rief unser Trainer sein Team in den Mittelkreis, um eine weitere Eskalation zu vermeiden und geschlossen in die Kabine zu gehen. Einer unserer Spieler stand zu diesem Zeitpunkt noch gemeinsam mit einem Spieler Fatihspors in unserem Strafraum. Beide hatten sich die Hand gegeben und unterhielten sich angeregt. Ein weiterer Spieler Fatihspors kam hinzu und packte unseren Spieler aggressiv am Arm. Unser Spieler befreite sich mit den Worten „Leave me alone, motherfucker“. Ein für uns inakzeptables Verhalten, welches mit dem Spieler bereits problematisiert und vereinsintern sanktioniert worden ist.

Keinesfalls rechtfertigt dies jedoch die daraufhin einsetzende, regelrechte Jagd mehrerer Spieler Fatihspors nach dem flüchtenden Spieler über das halbe Spielfeld sowie den folgenden Tritten und Faustschlägen gegen unseren Spieler. Nachdem der Spieler ins Vereinshaus geflüchtet war, bildete sich vor dem Eingang schnell ein schützender Pulk von Spielern und anderen Mitgliedern des SC Sternschanze, um die äußerst aggressiven Verfolger am Betreten des Gebäudes zu hindern. Durch das deeskalierende Verhalten verschiedener Menschen, unserer Spieler sowie einiger Spieler Fatihspors und des VfL Hammonia, gelang es nach einigen Minuten, die Situation einigermaßen zu beruhigen. Vollends beruhigte sie sich dann mit dem Eintreffen der herbeigerufenen Polizei.

Was bleibt, ist die Erinnerung an ein komplett inakzeptables Handeln, auf Sportplätzen ein Klima der Einschüchterung zu schaffen. Es muss das Ziel Aller am Fußball Interessierten sein, dagegen klare Kante zu zeigen, egal wer so handelt. Es untergräbt die Grundlagen, auf denen wir alle gemeinsam diesen Sport betreiben.“

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