Vorschau: Spitzenspiele und Wiedersehens-Freuden


Während der Hamburger SV am zweiten Bundesliga-Spieltag beim Aufsteiger FC Energie Cottbus seinen ersten Saisonsieg einfahren will, steht auch in der Oberliga Nord die zweite Runde an. Ein besonders interessantes Duell steigt dabei am Borgweg, wo der Neuling VfL 93 den VfR Neumünster empfängt. Auf beiden Seiten dürfte dabei ein Spieler ganz besonders motiviert sein:

Torhüter Frank Böse war im vergangenen Winter in Neumünster unter merkwürdigen Umständen ausgeschieden - und ist seither ein echter Rückhalt für den Stadtpark-Klub. Torjäger Valon Beka, der erst im Winter vom Meiendorfer SV zu den 93zigern gekommen war, zog in der Sommerpause weiter nach Neumünster; dort wurde er zunächst für seine angeblich zu ausschweifenden Diskotheken-Besuche kritisiert - und am vergangenen Sonntag bejubelt, als er gegen den SV Arminia Hannover bereits in der Anfangsphase zwei Tore schoss. Am Ende hieß es 4:0, die Schwalestädter sind Tabellenzweiter - und die Elf von VfL-Trainer Peter Nogly ist nach ihrer 0:2-Auftaktpleite beim ASV Bergedorf 85 Drittletzter! Jene Bergedorfer reisen nun zu Hannover 96 II, das am Vorwochenende beim VfL Osnabrück II in Form einer 0:5-Klatsche üble Prügel bezog. Eine echte "Reifeprüfung" wartet derweil auf Altona 93 - gegen den Titelkandidaten SV Eintracht Nordhorn wird sich zeigen, ob der Klub von der Griegstraße bereits in diesem Jahr oben mitmischen kann.

Spitzenspiele, wohin man auch schaut, beschert uns der fünfte Spieltag in den Hamburger Amateurklassen. So treffen in der Hamburg-Liga vier der fünf Teams, die zu den meistgenannten Titelanwärtern zählen, in zwei Duellen aufeinander. Zunächst stehen sich am Freitagabend um 19.30 Uhr der amtierende Vizemeister SC Concordia und der ambitionierte Aufsteiger Eintracht Norderstedt gegenüber. Eintracht-Trainer Ralf Schehr und sein Spielgestalter Thorsten Lentz kehren dabei an ihre alte Wirkungsstätte zurück; Sven Drews, dritter Ex-Concorde in den Reihen der Norderstedter, die zwei ihrer ersten vier Partien verloren, muss gegen seinen Ex-Verein verletzungsbedingt passen. Am Sonntag kommt es dann an der Flurstraße zum Duell zwischen dem drittplazierten SV Lurup und dem Spitzenreiter SC Victoria. Die Verantwortlichen beider Vereine haben sich zu Saisonbeginn ungewöhnlich deutlich dazu bekannt, den Aufstieg anzustreben - nun müssen sie Farbe bekennen!

Dies musste in der Landesliga Hammonia auch der SV Eidelstedt, der nach zwei Auftaktpleiten bereits mächtig unter Druck stand, zuletzt mit zwei Siegen aber als Rang-Vierter den Anschluss an die Spitze hergestellt hat. Nun gastiert der selbsternannte Titelfavorit beim Überraschungs-Zweiten SC Union 03. Zwei Mitaufsteiger der "Jonier" treffen zudem im Quellental aufeinander: Der SC Nienstedten, der aus vier Partien erst zwei Punkte holte, empfängt den FC Türkiye, der nach drei Spielen bereits sechs Zähler auf seinem Konto hat. In der Hansa-Staffel wäre Lutz Göttling "mit einem Punkt zufrieden", wenn sein Barsbütteler SV, der bisher alle vier Spiele gewann und das Klassement anführt, beim MSV Hamburg antritt, den der BSV-Coach als "starken und unberechenbaren Aufsteiger" einstuft. Darauf, dass Barsbüttel erstmals Federn lässt, hofft man auch beim Rang-Dritten TuS Hamburg und dem zweitplazierten GSK Bergedorf, die ebenfalls am Freitagabend zum Top-Spiel am Gesundbrunnen die Klingen kreuzen.

Ein vermutlich heißblütiges Duell steht der Bezirksliga Süd bevor, wenn Örnek-Türkspor und der Harburger Türksport aufeinander treffen. Die Aussichten der beiden Landesliga-Absteiger sind zudem konträr: Während die Harburger auf dem vierten Rang liegend auf den sofortigen Wiederaufstieg hoffen, droht Örnek als Viertletztem der erneute Abstieg ... Abstiegsangst statt Aufstiegshoffnung herrscht neuerdings auch beim Willinghusener SC, der in der Ost-Staffel nicht etwa oben mitspielt, sondern Vorletzter ist - und nun zum starken Neuling Fatihspor reisen muss. Mit einem Aufsteiger, der sich bisher ganz hervorragend präsentierte, bekommt es auch der Spitzenreiter der Bezirksliga Nord, der Duvenstedter SV, zu tun: Trainerfuchs Eugen Igel und seine Schützling

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