Nach Mario Michaels, der am Ende vergangenen Saison sein Trikot in Richtung eines Schiedsrichter-Assistenten geworfen hatte und daraufhin vom Hamburger Fußball-Verband für neun Monate gesperrt wurde, muss der SV West-Eimsbüttel nun aus einem ähnlichen Grund längerfristig auf einen zweiten Spieler verzichten: Patrick Marlow wurde bis zum 1. August 2007 gesperrt!
Was war geschehen? "Beim Vorbereitungsturnier um den Mercado-Cup hat er im Spiel gegen den SC Union 03 Körperkontakt mit einem Schiedsrichter gehabt - so besagt es die offizielle Erklärung", berichtet Klaus Meinel, Obmann der West-Eimsbütteler, auf Nachfrage von SportNord. Meinel ergänzt: "Der Schiedsrichter hat angegeben, er sei berührt worden und hätte Grand geschmeckt - und tatsächlich hat Marlow, nachdem er vom Boden aufstand, mit seinem sandigen Trikot wohl den Mund des Schiedsrichters berührt".
Der 24-Jährige, der im vergangenen Winter vom damaligen Hammonia-Landesligisten FC Elmshorn zu den "Wespen" gekommen war, räumte sein Fehlverhalten zwar umgehend ein - doch das schützte ihn nicht vor der langen Sperre. Verständnis hat dafür Eimsbüttels Mannschaftskapitän Donat Tuch: "Schiedsrichter sind tabu - er hat ihn nach einem Wortgefecht aber mit der Schulter berührt, also ist die Strafe berechtigt!" Kurios: Nach dem Ablauf der auf die Rote Karte folgenden, normalen Zehn-Tages-Sperre durfte Marlow beim ersten Punktspiel gegen Örnek-Türkspor mitwirken und wurde eingewechselt - nun muss er sich erst einmal auf die Zuschauer-Rolle beschränken.
"Einen Einspruch werden wir gegen das Urteil nicht einlegen, denn das wäre zwecklos - das Geld können wir also sparen", erklärt Meinel. Allerdings sei es vorstellbar, "in der Winterpause ein Gnadengesuch an das HFV-Präsidium zu richten". Sollten die West-Eimsbütteler damit Erfolg haben, könnte Marlow möglicherweise schon ab März 2007 wieder mitspielen.