
Bereits am zweiten Spieltag trafen mit dem Eimsbütteler TV und dem TuS Berne zwei von vielen Insidern hochgehandelte Teams aufeinander. Speziell die Hausherren untermauerten die Vorschusslorbeeren mit einer über weite Strecken des Spiels starken Vorstellung. Dass sie am Ende leer ausgingen und sich so nach zwei Spielen mit nur einem Zähler im unteren Tabellenfeld wiederfinden, dürfte dennoch nur eine vorläufige Momentaufnahme bleiben.
Von der ersten Minute an bestimmte die Elf von Trainer Ingo Glashoff die Partie. Bereits nach acht Minuten war es Jon Pauli, der aus wenigen Metern die Führung auf dem Fuß hatte, doch der 10er scheiterte aus wenigen Metern an Bernes Keeper Krister Finnern. Aus dem Nichts gingen die bis dahin offensiv nicht in Erscheinung getretenen Gäste durch Maik Rubbert in Führung, der eine kurzes Zuspiel von Marco Theis am Sechzehner aufnahm und dann trocken ins rechte untere Toreck traf (15.). Wenig später aber belohnte sich der ETV für seine engagierten Angriffsbemühungen – speziell über die rechte Seite durch den wieselflinken Alper Bas sah das richtig gut aus – und glich durch Jon Pauli aus ca. acht Metern aus (20.). Die Gästeabwehr sah hier alles andere als gut aus.
In dieser Beziehung stand allerdings die ETV-Defensive dem Gegner nach 26 Minuten in nichts nach, als sie dem aufgerückten Innenverteidiger Sören Liesener bei dessen Kopfball nach Ecke von Jonathan Zinn nur Geleitschutz gab und so ihren machtlosen Torwart Nick Motzke zum zweiten Mal den Ball aus dem eigenen Netz holen ließ (26.).
Doch der ETV erholte sich auch von diesem Nackenschlag schnell und ließ danach zwei gute Chancen liegen, als Sturmspitze Malte Piechottka nach Hereingaben von Alper Bas einmal am langen Pfosten verzog und gleich darauf per Kopf nur in die Arme des Torwarts traf (30./32.). Wenig später sollte dann doch der überfällige Ausgleich zum 2:2 fallen. Samuel Olayisioye traf nach einem Freistoß von Hammed Nawaz per Kopf in die Maschen (36.).
Der TuS Berne konnte sich nach einer bis dahin müden Vorstellung glücklich schätzen, mit einem Remis in die Pause gekommen zu sein.
Auch nach dem Seitenwechsel bestimmten die Gastgeber das Geschehen. Bas scheiterte rechts im Strafraum an Torwart Finnern (52.). Dann ein kurzes Lebenszeichen der Gäste, bei denen Benjamin Kroll nur den linken Außenpfosten touchierte (57.), dem Piechottka auf der anderen Seite in nichts nachstehen wollte, als er aus 20 Metern ebenfalls Aluminium traf (61.).
Gleich darauf gelang, zu diesem Zeitpunkt völlig verdient, Sven Hellmund nach Freistoß von Jasper Hölscher per Kopfball am langen Eck das 3:2 für die Hausherren (62.).
Als dann auch noch der an diesem Abend wenig auffallende Marco Theis verletzt das Spielfeld verlassen musste (68.) gaben wohl nur noch die wenigsten Beobachter einen Pfifferling auf den TuS Berne, dessen Körpersprache auch wenig vielversprechend wirkte.
Doch nachdem Alper Bas gegen den guten Schlussmann Krister Finnern einen Hochkaräter zur wohl endgültigen Entscheidung vergeben hatte (77.), führte ein Foulelfmeter, ob nun berechtigt oder auch nicht, zum finalen Erwachen der eigentlich mausetoten Berner. Benjamin Kroll ließ sich die Chance vom Punkt nicht nehmen und verwandelte sicher zum 3:3 (78.). Nur zwei Minuten später hatte der bis dahin wenig in Erscheinung getretene Tom Wohlers eine Idee und zog einfach mal aus 28 Metern ab und traf oben rechts in den Winkel (80). Ein Traumtor, das mitten in die Herzen der Hausherren traf, die danach in Schockstarre bis zum Spielende keine Antwort mehr geben konnten.
Ein wirklich spektakuläres Spiel fand einen überaus glücklichen Sieger, dessen Spieler nach dem Schlusspfiff jubelten, aber auch durch die Bank die starke Leistung des ETV anerkannten.
hvp