
Der TSV Uetersen muss sich für die kommende Spielzeit auf die Suche nach einem neuen Coach für seine Dritte Herren-Mannschaft begeben. Gerhard von Drathen wird sein Traineramt bei den Rosenstädtern mit dem Ende dieser Saison aufgeben: „Ich höre auf, denn nachdem ich bereits 1981 als Trainer angefangen habe, habe ich jetzt mit einigen Unterbrechungen 30 Jahre an der Seitenlinie auf dem Buckel ‒ das genügt“, erklärte Gerhard von Drathen. Seit inzwischen acht Jahren betreut er die Dritten Uetersener Herren: Zunächst in der Leistungsklasse im Untere-Herren-Bereich angesiedelt, gelang ihm mit seinem Team in der ersten Kreisklassen-Saison 2012/2013 auf Anhieb die Meisterschaft und der Aufstieg in die Kreisliga, wo 2014 die Klasse gehalten wurde. „Natürlich ist mir die Mannschaft in dieser Zeit sehr ans Herz gewachsen, aber für die Spieler ist es nun auch an der Zeit für einen Neu-Start ‒ ein neuer Coach wird ihnen zusätzlichen Auftrieb für die Zukunft geben“, sagte Gerhard von Drathen.
Wer das Traineramt bei der TSV-Dritten übernimmt, ist allerdings noch offen. Gerhard von Drathen erklärte seinen Rücktritt auch mit „Differenzen außerhalb der Mannschaft“, die er wie folgt umschrieb: „Leider hat die Abteilung Fußball beim Vorstand des Gesamtvereins schlechte Karten ‒ und die Zusammenarbeit mit unserer Zweiten Mannschaft ist verbesserungswürdig!“ Seit Sonntag kann Gerhard von Drathen noch stärker als zuvor darauf hoffen, sich mit dem erneuten Klassenerhalt in der Kreisliga 7 aus dem Rosenstadion verabschieden zu können: Mit einem 4:2-Sieg bei der SV Blankenese II eroberte sein Team den rettenden 13. Rang von Blau-Weiß 96 Schenefeld II, das durch den Rückzug des FC Eintracht Rellingen am drittletzten Spieltag spielfrei hatte, zurück. Am Sülldorfer Kirchenweg zeigten die Uetersener eine Woche nach der peinlichen 0:7-Heimpleite gegen den SC Union 03 II eine „dringend erforderliche Reaktion“, wie Gerhard von Drathen es formulierte. Gegen eine passive SVB-Reserve kamen die Gäste gut ins Spiel und bereits in der 13. Minute zum Führungstreffer: Marcel Lügger legte den Ball perfekt zurück zu Matthias Stubben, der aus zehn Metern links halbhoch zum 0:1 einschoss. Kurz vor der Pause spielte Maurice Rene Öhlers einen Diagonalpass zu Andreas Stubben, der sich an der Eckfahne behauptete und in der Mitte seinen Bruder Matthias Stubben fand, der zum 0:2 einschob (42.).
Nach der Pause kamen die Blankeneser zügig zum 1:2-Anschlusstreffer, den Jan Niklas Pauk nach einem langen Pass erzielte (46.). Jener Pauk hatte auch den Ausgleich auf dem Fuß und Gäste-Keeper Stephan Müller von halblinks aus bereits mit einem Lupfer gen langes Eck überwunden, doch TSV-Verteidiger Tjorben Fülscher eilte zurück und klärte den Ball in letzter Sekunde auf der eigenen Torlinie (68.). Statt 2:2 hieß es kurz darauf 1:3, als Öhlers auf der rechten Seite Andreas Stubben steilschickte und dessen flache Hereingabe von Daniel Cordts am langen Pfosten zum 1:3 ins Netz geschoben wurde (70.). Mit einer Kopie dieses Treffers sorgte Cordts mit seinem zweiten „Streich“ und dem 1:4 für endgültige Klarheit (74.). Pauk konnte für die Blankeneser nur noch zum 2:4-Endstand verkürzen (86.). „Das war für die Moral ein ganz wichtiger Sieg“, betonte Gerhard von Drathen, dessen Team nun einen Punkt vor der 96-Reserve liegt. Am letzten Spieltag treffen die Schenefelder auf Uetersen III ‒ möglicherweise in einem echten „Abstiegs-Endspiel“. Diesem könnten die Rosenstädter allerdings noch entgehen, wenn sie am kommenden Sonntag, 3. Mai den SVB-Nachbarn FTSV Komet Blankenese schlagen und die Blau-Weißen ihr vorletztes Saisonspiel beim HEBC II nicht gewinnen ...