Kreisliga 7: Rasensport-Kantersieg beim Nachbarn


Ein deutlicheres Ergebnis, als es vorab von allen Seiten erwartet worden war, gab es am Freitagabend im Derby der Kreisliga 7 zwischen dem Heidgrabener SV II und Rasensport Uetersen: Mit sage und schreibe 9:1 triumphierte der Spitzenreiter aus der Rosenstadt im Nachbarort. „So hoch zu verlieren, hatten die Heidgrabener nicht verdient – aber ich konnte meine Spieler in der Schlussphase ja auch nicht bremsen“, sagte Rasensport-Coach Peter Ehlers nach dem Abpfiff fast schon entschuldigend zu Jan-Niclas Galke. Der mit Oberliga-Erfahrung ausgestattete Spieler der HSV-Reserve fehlte verletzungsbedingt und stimmte Peter Ehlers voll und ganz zu: „Deine Spieler zu bremsen, wäre absolut falsch gewesen.“

Auch, weil die HSV-Zweite im Februar hervorragende Testspiel-Ergebnisse erreicht und am 2. Dezember 2018 beim Tabellen-Zweiten SC Teutonia 10 mit 2:1 gewonnen hatte (SportNord berichtete), war Peter Ehlers „mit großem Respekt“ an die Uetersener Straße gefahren. Und auf dem dortigen Kunstrasenplatz bot die Heim-Elf dem Spitzenreiter in einer mitunter etwas rustikalen ersten Halbzeit, in der Schiedsrichter Alex Kauter (vom SC Eilbek) es versäumte, zeitig eizuschreiten, auch hervorragend Paroli: „Obwohl wir sehr stark gespielt haben, haben wir zur Pause nur knapp mit 2:1 geführt“, berichtete Peter Ehlers. Die Gäste gingen schon in der dritten Minute in Führung: Mats Lennart Enderle traf nach einem Eckstoß von Jannek Kühl per Direktabnahme. In der Folge vergaben Philipp Ehlers, André Pott, Raphael Friederich und Marvin Schramm Chancen auf das 0:2, aber auch die Hausherren kamen zu Gelegenheiten: Einen ersten Schuss von Ben Dieckmann parierte Alexej Schmidt und dann blieb Dieckmann am Rasensport-Keeper hängen, ehe er im dritten Anlauf nach einer Rechtsflanke zum 1:1 egalisierte (38.).

„Danach habe ich mich etwas mulmig gefühlt“, gab Peter Ehlers zu. „Ärgerlich“ nannte es HSV-Trainer Frank Rockel, dass sich seine Elf unmittelbar vor dem Pausenpfiff einen Ballverlust leistete, woraufhin die Uetersener perfekt umschalteten: Eine Rechtsflanke von Philipp Ehlers nutzte Marcel Jobmann zum 1:2 (45.). „Zu Beginn des zweiten Durchgangs sind wir dann in kürzester Zeit gleich dreimal kalt erwischt worden“, sagte Frank Rockel mit Blick auf drei Rasensport-Treffer innerhalb von fünf Minuten. Schramm nach einem Einwurf und einem Pass von Philipp Ehlers (48.) sowie Philipp Ehlers selbst nach einem Zuspiel von Jannek Kühl (51.) und einem Eckstoß von Jannek Kühl (52.) sorgten schnell für einen 1:5-Zwischenstand. „Danach haben wir leider die Ordnung verloren – ich dachte, dass wir da weiter wären“, fand Frank Rockel einen Kritikpunkt.

Die sich ihnen dadurch bietenden Räume nutzten die Rosenstädter weidlich aus: Einen Konter schloss Friederich nach Jobmanns Pass mit dem 1:6 ab (65.), ehe Philipp Ehlers nach Jobmanns Vorarbeit von links aus 15 Metern zum 1:7 einschoss (75.). Während Peter Ehlers seinen Schützlingen „eine überragende Team-Leistung“ attestierte, hatte Frank Rockel in Dieckmann und Joshua Rockel die besten Heidgrabener gesehen. Nachdem HSV-Verteidiger Moritz Galke für ein Foul an Friederich von Kauter, der kurioserweise auch schon das Hinspiel gepfiffen hatte, „Gelb-Rot“ gesehen hatte (77.), kam es in Unterzahl noch schlimmer für die Hausherren. 1:8 hieß es, als der eingewechselte Simon Block nach einer Energieleistung von Philipp Ehlers aus zehn Metern flach vollendete (83.). Das 1:9 ging auf das Konto von Jobmann, der Potts vom linken Strafraumeck kommende Flanke einköpfte (89.). Wenn Philipp Ehlers nicht zuvor nicht mit einem Foulelfmeter, den Finn Koschenz an Jobmann verwirkt hatte, links halbhoch an HSV-Torwart Yannik Ersahin gescheitert und Jannek Kühls Nachschuss links vorbeigegangen wäre (87.), wäre es sogar zweistellig geworden.

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