
Dass zu einem Fußballspiel ein Krankenwagen gerufen werden muss, ist schon schrecklich genug und kommt zum Glück nur selten vor. Am Sonntag mussten bei der Partie der Verbandsliga Süd-West zwischen Fetihspor Kaltenkirchen und dem TuS Nortorf aber sogar gleich zwei (!) Krankenwagen anrücken, denn es gab zwei Schwerverletzte zu beklagen. Zunächst „erwischte“ es eine Viertelstunde vor dem Abpfiff TuS-Torwart Lasse Maaß, der nach einer unglücklichen Aktion mit Verdacht auf einen Kreuzbandriss ausgewechselt werden musste. Kurz darauf blieb dann der Kaltenkirchener Nasim Jueidi schreiend am Boden liegen und der zweite Krankenwagen musste kommen. „Vermutlich hat Jueidi sich das Schienbein gebrochen“, berichtete Fetihspor-Coach Klaus Kasper. Möglich wäre auch ein Sehnenriss, aber ein Knochenbruch sei „wahrscheinlicher“, ergänzte Kasper. Beide Spieler wurden ins Krankenhaus gefahren.
Der Fußball geriet somit zur Nebensache und die Nortorfer konnten sich kaum darüber freuen, dass sie sich mit ihrem dritten Zu-Null-Sieg in Folge wohl aller Abstiegssorgen entledigten. Dagegen müssen die Kaltenkirchener weiter nach unten schauen und Kasper tadelte: „Wir haben in allen Belangen sehr, sehr schlecht gespielt und vollkommen verdient verloren!“ Nach einem Eckstoß gelang TuS-Kapitän Tristan Doege das 0:1 (20.). In der Folge spielten die Hauherren vor den Augen von hundert Zuschauern zwar nach vorne, kamen dabei aber nur zu „anderthalb Torchancen“, wie Kasper es ausdrückte. Diese vergaben Kevin Trotzki und Andrej Denk. „Uns fehlte in der Offensive die nötige Überzeugung“, so Kasper, der einzig Maurice Burmeister ein Sonderlob ausstattete: „Er hat eine starke Leistung gezeigt und sich gegen die drohende Niederlage gestemmt.“ Diese war allerdings besiegelt, als Marvin Sievertsen in der zweiten Halbzeit, die durch die beiden Verletzungsunterbrechungen eine lange Nachspielzeit hatte, einen Doppelpack zum 0:3-Endstand schnürte (55., 95.).